Lukas Hradecky in Aktion

Zwölf Teams, drei Plätze Die EM-Playoffs mit Lewandowski, Hradecky und Demirovic

Stand: 21.03.2024 20:04 Uhr

Zwölf Teams kämpfen in den Playoffs noch um drei Startplätze bei der Fußball-EM 2024 - für sechs der Nationen wäre es eine Premiere.

In den drei Playoff-Turnieren treffen jeweils vier Teams heute im Halbfinale und im Finale am kommenden Dienstag (26.03.2024) aufeinander. Die drei Final-Sieger dürfen zur Europameisterschaft. Ein Blick auf die Konstellationen in den Halbfinals:

Turnier A: Polen gegen Estland (20.45 Uhr)

Eine EM in Deutschland ohne Robert Lewandowski? Das könnte passieren, auch wenn der langjährige Bayern-Torjäger mit den Polen klarer Favorit ist gegen Estland. Die vorherige Qualifikation war eine einzige Enttäuschung, nur Platz drei in der lösbaren Gruppe E hinter Albanien und Tschechien und nur einen Punkt vor der Republik Moldau. Auffällig: Einziger Bundesliga-Profi im Kader ist Tymoteusz Puchacz von Zweitligist Kaiserslautern.

Estland war noch nie bei einer Europameisterschaft dabei und hat auch jetzt nur Außenseiterchancen. Eine zentrale Säule ist Innenverteidiger Karol Mets, der 30 Jahre alte Innenverteidiger spielt gerade mit Zweitliga-Tabellenführer FC St. Pauli eine überragende Saison.

Turnier A: Wales gegen Finnland (20.45 Uhr)

Hier ist Wales in der Favoritenrolle mit seinen vielen Premier-League-Profis, darunter Tottenham-Außenstürmer Brennan Johnson. Auch Routinier Aaron Ramsey wurde nominiert, obwohl er seit September nach einer schweren Knieverletzung erst drei kürzere Einsätze für seinen Klub Cardiff City hatte.

Finnland kann darauf hoffen, dass Torwart und Kapitän Lukas Hradecky sein Selbstvertrauen aus der Traum-Saison mit Bayer Leverkusen auf die Mitspieler überträgt. Die spielen zwar fast alle im Ausland, aber nur wenige bei großen Klubs in den Top-Ligen. Aus Deutschland bekannt sind Fredrik Jensen (FC Augsburg), Anssi Suhonen (Hamburger SV) und Robert Ivanov (Eintracht Braunschweig), dazu die Ex-Bundesligaprofis Joel Pohjanpalo (Venezia FC) und Teemu Pukki (Minnesota United FC).

Lukas Hradecky

Lukas Hradecky

Turnier B: Israel gegen Island (20.45 Uhr)

Der Krieg in Gaza überschattet jegliches Sportliche, befeuert noch durch die Äußerungen von Islands Nationaltrainer Age Hareide. Er würde "am liebsten nicht gegen Israel spielen, aufgrund dessen, was in Gaza geschieht und was sie Frauen, Kindern und anderen unschuldigen Zivilisten angetan haben". Später relativierte er, er sei in diesem Konflikt auf keiner Seite, und: "Wir werden gegen Fußballer spielen, nicht gegen Soldaten".

Sportlich ist das Duell, das wegen des Krieges in Budapest stattfindet, durchaus interessant. Israel hat gute Chancen auf eine erste EM-Teilnahme. Island hat in der EM-Qualifikation enttäuscht, lag am Ende als Gruppenvierter satte sieben Punkte hinter Luxemburg.

Turnier B: Bosnien-Herzegowina gegen Ukraine (20.45 Uhr)

Auch Bosnien-Herzegowina war noch nie bei einer EM dabei, braucht gegen die Ukraine aber eine klare Leistungssteigerung gegenüber der Qualifikation. Sein Debüt geben könnte Denis Huseinbasic vom 1. FC Köln. Der Mittelfeldspieler hat bei der U21-EM 2023 noch für Deutschland gespielt, sich nun aber für die A-Nationalmannschaft Bosniens entschieden. Dort ist der Sturm Trumpf, mit Altstar Edin Dzeko und Bundesliga-Torjäger Ermedin Demirovic vom FC Augsburg.

Ermedin Demirovic

Ermedin Demirovic

Noch größer ist die Topspieler-Dichte bei der Ukraine mit den Premier-League-Profis Oleksandr Zinchenko (FC Arsenal), Mykhaylo Mudryk (FC Chelsea), Vitaliy Mykolenko (FC Everton) und Ilya Zabarnyi (FC Bournemouth).

Turnier C: Georgien gegen Luxemburg 2:0

Sowohl Georgien als auch Luxemburg waren noch nie bei einer EM dabei. Die Georgier dürfen weiter träumen: Im Halbfinale siegten sie mit 2:0 gegen Luxemburg und spielen gegen Griechenland oder Kasachstan ums EM-Ticket.

Turnier C: Griechenland - Kasachstan (20.45 Uhr)

Griechenlands Nationaltrainer Gustavo Poyet vertraut auch auf einen Düsseldorfer: Christos Tzolis hat bei der Fortuna so konstant überzeugt, dass nach eineinhalb Jahren Pause wieder ins Nationalteam berufen worden ist. Der 21 Jahre alte Außenstürmer hat in der aktuellen Zweitliga-Saison 21 Tore und sieben Vorlagen auf dem Konto. Auch die Liga-Kollegen Manolis Saliakas (FC St. Pauli) und Andreas Bouchalakis (Hertha BSC) gehören zum Kader.

Im Kader von Kasachstan fehlen große Namen, die meisten Spieler sind in der heimischen Liga aktiv, einige in Russland und der Türkei. Dorthin ist auch Linksverteidiger Bakhitiyor Zaynutdinov im Sommer gewechselt, Besiktas soll dafür 4,5 Millionen Euro Ablöse an ZSKA Moskau überwiesen haben.