Primera División Eine Ära ist beendet - Messi verlässt den FC Barcelona

Stand: 05.08.2021 20:26 Uhr

Das schier Unvorstellbare ist wahr geworden: Lionel Messi spielt nicht mehr für den FC Barcelona.

Der 34 Jahre alte Fußball-Superstar - seit dem 1. Juli bereits vereinslos - wird keinen neuen Vertrag bei seinem Herzensklub unterschreiben. Die Verhandlungen scheiterten am Donnerstag (05.08.2021) praktisch in letzter Minute.

Acht Zeilen Presseerklärung

Was vor rund 21 Jahren mit einer Unterschrift angeblich auf einer Serviette begonnen hatte und unter anderem zu 35 gemeinsamen Titeln führte, endete mit einer achtzeiligen Presseerklärung. "Auch wenn der FC Barcelona und Lionel Messi eine Einigung erzielt haben und die klare Absicht beider Parteien vorlag, einen neuen Vertrag heute zu unterzeichnen, kann das wegen finanzieller und struktureller Hindernisse (Regelwerk Spanische Liga) nicht geschehen", hieß es in der Mitteilung. "Beide Seiten bedauern zutiefst, dass die Wünsche des Spielers und des Vereins letztlich nicht erfüllt werden."

Details, warum es nicht möglich war, die Zusammenarbeit fortzusetzen, nannte der Verein zunächst noch nicht. Entscheidende Gründe für die Trennung dürften aber die Schuldenkrise des Vereins und die Regeln des Financial Fairplay in Messis Wahlheimat sein. Dabei legt die Liga die Obergrenzen der zulässigen Gesamtsumme bei Gehaltszahlungen der Klubs fest. Ein neuer Vertrag für Messi hätte diese Regelung wohl verletzt. Messi soll nach Medienberichten zu einem Gehaltsverzicht von 50 Prozent bereit gewesen sein. Doch selbst das genügte offenbar nicht.

672 Tore - und wohin jetzt?

Fakt ist nun aber: Es ist vorbei, was seinesgleichen im Sport sucht. Neben insgesamt 35 Titeln mit dem FC Barcelona trug sich Messi als bester Torschütze mit 672 Treffern in der 121-jährigen Geschichte des Klubs ein. 778 Spiele bestritt er für den FC Barcelona, der ihn 2000 als 13-Jährigen aus Rosario in Argentinien geholt hatte.

Die große Frage ist nun: Wo geht der sechsmalige Weltfußballer hin? Pep Guardiola, sein einstiger Erfolgscoach beim FC Barcelona, und Manchester City wurden und werden immer wieder gehandelt. Paris Saint-Germain könnte sich den sechsmaligen Weltfußballer, der jüngst mit der Nationalmannschaft den so ersehnten ersten Titeltriumph feierte und die Copa América gewann, sicher auch leisten.

Noch kein Wort von Messi

Messi, der mit seinen drei Söhnen und seiner Frau rund 20 Kilometer von Barcelona lebt, hat sich bisher noch nicht geäußert. Sein Weggang aus Barcelona hatte sich eine Zeit lang angedeutet. Vor einem Jahr drängte er massiv, den Klub verlassen zu können.

Indiskretionen, die ihm und der Mannschaft geschadet hatten, dazu sportliche Tiefschläge wie das desaströse 2:8 im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Bayern München hatten die Beziehung des Ausnahmefußballers mit dem Klub nachhaltig beschädigt. Messi wollte weg, die festgeschriebenen aberwitzigen 700 Millionen als Ablösesumme und das Veto des damaligen Vereinspräsidenten Josep Bartomeu hinderten ihn aber.

Verkauf seines Freundes Suárez nicht förderlich

Dass später Sturmpartner Luis Suárez verkauft wurde und mit Atlético Madrid den Meistertitel feierte, wirkte auch nicht gerade lindernd auf Messis Missmut. Im März dieses Jahres kehrte Joan Laporte auf den Posten des Klub-Chefs zurück, die Hoffnung wuchs wieder, dass Messi besänftigt und sich für einen weiteren Vertrag entscheiden würde.

Laporte war schon mal Präsident gewesen, als Messis Profi-Karriere bei Barça mit 17 Jahren begann. Ende Mai gab der FC Barcelona dann auch noch bekannt, dass Sergio Agüero kommen würde. Die Sache schien dann auch eigentlich klar, Messi wollte Medienberichten zufolge sogar auf die Hälfte des bisherigen Gehalts verzichten und für weitere fünf Jahre unterschreiben. Nach seinem Familienurlaub in Miami und auf Ibiza sollte alles klar gemacht werden. Dann aber kam alles anders.