Prämien bei Fußball-EM EM-Siegerinnen erhalten rund zwei Millionen Euro
Die Teams bei der EM 2022 können bis zu zwei Millionen Euro an Preisgeld einspielen - doppelt so viel wie früher, aber deutlich weniger als bei den Männern.
Die Frauen-EM werde "neue Maßstäbe für Frauen-Nationalmannschaftswettbewerbe setzen", teilte die UEFA am Donnerstag (23.06.2022). Das Preisgeld werde verdoppelt, insgesamt 16 Millionen Euro werden verteilt. Bei der EM 2017 in den Niederlanden waren es 8 Millionen Euro.
16 Teams spielen in England mit, jedes erhält mindestens 600.000 Euro Startgeld. Auch das sei eine Verdopplung, schreibt die UEFA. Das siegreiche Team kann für seinen Verband bestenfalls 2.085.000 Euro einspielen.
Man wolle das Geld "so weit wie möglich auf die teilnehmenden Mannschaften verteilen, um der Entwicklung des Frauenfußballs in ganz Europa Priorität einzuräumen". Im Vergleich zur Männer-EM 2021 (24 Teams) zeigt sich aber, dass der Unterschied weiterhin sehr groß ist.
Runde | Frauen 2022 | Männer 2021 |
---|---|---|
Startgeld | 600.000 | 9.250.000 |
Sieg Gruppe | 100.000 | 1.000.000 |
Remis Gruppe | 50.000 | 500.000 |
Achtelfinale | entfällt | 1.500.000 |
Viertelfinale | 205.000 | 2.500.000 |
Halbfinale | 320.000 | 4.000.000 |
Vize | 420.000 | 5.000.000 |
Europameister | 660.000 | 8.000.000 |
Maximalbetrag | 2.085.000 | 28.250.000 |
Mehrere Verbände verkünden Gleichbezahlung, nicht aber der DFB
Einige europäische Nationalverbände hatten zuletzt eine gleiche Bezahlung ihrer Nationalspielerinnen und Nationalspieler angekündigt, beispielsweise die Niederlande, England, Spanien sowie mehrere skandinavische Länder. Auch die USA und Australien beschlossen ähnliche Vereinbarungen.
Beim DFB ist eine Angleichung der Turnierprämien zwischen Frauen und Männern aktuell nicht geplant. "Wir freuen uns auf die Frauen-EM und haben auch dort Großes vor", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. "Wir haben auch da eine Prämie verhandelt, die ein Rekord ist, aber nicht an das heranreicht, was die Männer bekommen." Als Grund führte der DFB-Direktor die unterschiedlichen Einnahmen und Umsätze bei Frauen- und Männer-Turnieren an. 2017 nahm die UEFA bei der Frauen-EM 12,6 Millionen Euro ein, bei den Männern 2021 fast 1,9 Milliarden.
Jede Spielerin in der deutschen Auswahl würde bei einem Titelgewinn 60.000 Euro bekommen. Bei der EM 2017 hätte der Verband pro Spielerin 37.500 Euro ausgeschüttet. Die Männer bekamen bei der WM 2014 300.000 Euro pro Spieler.
Erstmals Geld für Abstellung von Spielerinnen an die Klubs
Wie bei den Männern seit 2008 üblich, wird die UEFA 2022 erstmals bei den Frauen Klubs für die Abstellung von Spielerinnen entschädigen. 4,5 Millionen Euro werden dafür bereitgestellt. Der gezahlte Gesamtbetrag richtet sich nach der Anzahl der Tage, die eine Spielerin für die Endrunde abgestellt ist. Das sind
- zehn Vorbereitungstage
- die Tage während der Endrunde
- ein Rückreisetag
Pro Tag gibt es 500 Euro pro Spielerin und Tag, für jede Spielerin wird ein Mindestbetrag von 10.000 Euro gezahlt. Das Geld soll zwischen Oktober und Dezember fließen.