Die italienischen Fußballspielerinnen sind geknickt im Spiel gegen Frankreich.

Spannende Ausgangssituation in Gruppe D Italien und Island haben keine Punkte mehr zu verschenken

Stand: 14.07.2022 09:24 Uhr

Nach der deutlichen Niederlage gegen Frankreich will und muss die Squadra Azzurra das zweite Turnierspiel bei der EM in England gewinnen. Heute Abend geht es gegen Island. Der vermeintliche Underdog gibt sich vor dem Duell kämpferisch.

Wunden lecken - das stand nach der bitteren 1:5-Niederlage gegen Frankreich im ersten Turnierspiel bei der EM in England ganz oben auf dem Stundenplan der Italienerinnen. Die zweimaligen Vizeeuropameisterinnen (1993 und 1997) waren voller Optimismus zum Turnier gereist, aber schon nach den ersten 90 Minuten hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. "Die letzten Tage waren hart. Aber wir haben über die erste Halbzeit gesprochen und darüber, was wir im nächsten Spiel machen können", sagte Trainerin Milena Bertolini. "Wir alle waren selbstkritisch", ergänzte Kapitänin Sara Gama.

Die anvisierte Viertelfinal-Teilnahme hat die Squadra Azzurra weiter in den eigenen Händen: Ein Sieg heute (14.07.22 / 18 Uhr MESZ / live im Ersten und auf sportschau.de) im Manchester City Academy Stadium gegen Außenseiter Island und ein weiterer Erfolg im abschließenden Gruppenspiel gegen Belgien am kommenden Montag (18.07.22) würden das Ticket für die erste K.-o.-Runde bedeuten.

Niederlage gegen Frankreich ist bei den Südeuropäerinnen abgehakt

Die Spielerinnen hätten, so erzählte es Valentina Giacinti, etwas gebraucht, um die Niederlage gegen Frankreich wegzustecken. Nun aber richte das Team den Blick voraus: "Wir denken positiv, unsere Reise startet jetzt. Die nächsten beiden Spiele sind entscheidend." Profitieren könne das Team dabei vom starken Zusammenhalt, ergänzte ihre Mannschaftskollegin Flaminia Simonetti.

Bei den Italienerinnen fehlt weiter Valentina Cernoia wegen ihrer Coronavirus-Infektion, alle anderen Spielerinnen im Kader von Nationaltrainerin Bertolini sind fit.

Island muss gegen Italien alles auf eine Karte setzen

Bei den Isländerinnen, die mit fünf Müttern im Kader die meisten bei dieser Europameisterschaft stellen, ist die Laune - passend zum 1:1 gegen Belgien zum Auftakt - ausgeglichen. Gegen Frankreich, zum Abschluss der Vorrunde, wäre alles andere als eine Niederlage eine Überraschung. Das heißt, dass nur ein Sieg im zweiten Spiele gegen die stark einzuschätzenden Italienerinnnen die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale bringen würde.

Zwei Viertelfinal-Teilnahmen sind Island nicht genug

Gegen den Weltranglisten-14. müsse ihr Team deshalb vorbereitet sein, als ginge es in ein Finale, sagte Mittelfeldspielerin Karólína Lea Vilhjálmsdóttir. "Wir sind hier, um so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Einen haben wir, nun wollen wir mehr", formulierte Verteidigerin Glódís Perla Viggósdóttir das Ziel für die Italien-Partie. Coach Halldórsson weiß um die Stärken der Italienerinnen in Defensive und Offensive. Seine Einstellung ist aber optimistisch: "Wir freuen uns auf das Spiel."

Erst zweimal, 1995 und 2013, standen die Isländerinnen bei einer EM im Viertelfinale. Auch die vielen und vor allem lautstarken Fans, die von der heimischen Insel auf die englische Insel gereist sind, hoffen auf die nächste Teilnahme an der K.o.-Runde. "Das gibt uns extra Energie", sagte Viggósdóttir zur Anfeuerung von den Rängen. Ersatzkeeperin Telma Ívarsdóttir hat sich im Training in dieser Woche verletzt, alle anderen Spielerinnen sind aber fit.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 09.07.2022 | 17:45 Uhr