Gruppe D Umkämpftes Remis zwischen Belgien und Island
Die Zuschauer sahen keinen Fußball-Leckerbissen, aber spannend war's: Belgien und Island fanden beim 1:1 (0:0) in Manchester nach intensivem Kampf kein Siegerteam.
In der interessanten Gruppe D, in der neben Favorit Frankreich mit Italien, Island und Belgien in etwa gleichstark einzuschätzende Teams stecken, durften im lediglich 4.400 Zuschauer fassenden Academy Stadium von Manchester City Belgien und Island das Auftaktmatch bestreiten. Bei herrlichem Sonnenschein und rund 22 Grad - idealem Fußballwetter also - harrten die Fans gut gelaunt der Dinge, die da kamen.
Kaum Offensivaktionen beider Teams
Die Anhänger beider Teams wurden dann nicht gerade verwöhnt, was Qualitätsfußball angeht. Sowohl Belgien wie auch Island hatten von Beginn an Mühe, Genauigkeit und Geradlinigkeit in ihre Aktionen zu bekommen. Hinten standen die Mannschaften zwar gut, doch nach vorn lief kaum etwas zusammen.
Allenfalls Standardsituationen brachten hin und wieder so etwas wie Gefahr in beide Strafräume. Oder weite Einwürfe der Isländerinnen - ein Markenzeichen des Teams aus Nordeuropa. Zwei-, dreimal schaffte es auch Islands Linksaußen Sveindis Jonsdottir, die in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg spielt, an ihrer Gegnerin vorbeizusprinten - Torchancen gab es zunächst aber keine.
Island verschießt Handelfmeter
Aufregung dann aber in der 30. Minute: Schiedsrichterin Tess Olofsson zeigte nach dem Studium der Videobilder plötzlich auf den Elfmeterpunkt - Strafstoß für Island. Belgiens Abwehrspielerin Davina Philtjens war die Kugel im Strafraum an die Hand geprallt. Das Geschenk nahmen die Isländerinnen aber nicht an: Berglind Thorvaldsdottir schoss schwach und halbhoch in die Arme von Torfrau Nicky Evrard.
Gehalten: Nicky Evrard pariert einen Elfmeter.
Es blieb beim 0:0 - mehr hatte die Partie im ersten Abschnitt auch tatsächlich nicht verdient.
Thorvaldsdottir köpft das 1:0 für Island, Vanavermaert gleicht aus
In der zweiten Hälfte nahm das Spiel dann aber doch Fahrt auf. Und es war ausgerechnet die zuvor vom Elfmeterpunkt gescheiterte Thorvaldsdottir, die Island mit 1:0 in Führung brachte: In der 50. Minute schlug Karólína Vilhjálmsdóttir von links eine schöne Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Thorvaldsdottir ungedeckt aus kurzer Distanz einköpfen konnte.
Dynamische Offensivaktionen waren selten - Tessa Wullaert (m.) am Ball.
Es war nun mehr "Schmackes" in der Partie und Belgien kam bald zum Ausgleich. Weil es erneut Strafstoß aus scheinbar heiterem Himmel gab. Elena Dhont war in Islands Strafraum von Gunhilde Jonsdottir von den Beinen geholt worden. Die Chance ließ sich Justine Vanhaevermaert nicht entgehen. Die Spielmacherin verwandelte sicher zum 1:1 (66.). Und beide Teams hatten am Ende einen Punkt.
Tore: 0:1 Thorvaldsdottir (50.), 1:1 Vanhaevermaert (66. Foulelfmeter)
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichterin: Tess Olofsson (Schweden)
Belgien: Evrard - Vangheluwe, Kees, Deneve, Philtjens - Vanhaevermaet - Cayman, De Caigny, Biesmans - Dhont (78. Eurlings), Wullaert
Island: Sigurðardottir - Atladottir, Viggosdottir, Arnardottir, Gisladottir - G. Jonsdottir, Brynjarsdottir, Gunnarsdottir - Vilhjalmsdottir (89. Johansdottir), Thorvaldsdottir (72. Gudmundsdottir), S. Jonsdottir