Frauenfußball | Bundesliga VfL-Frauen siegen in Potsdam: Wolfsburg wieder Tabellenführer

Stand: 29.01.2022 16:44 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben sich die Bundesliga-Tabellenführung zurückgeholt. Das Team von Trainer Tommy Stroot siegte am Sonnabend im Nachholspiel beim 1. FFC Turbine Potsdam mit 3:0 (2:0).

Von Florian Neuhauss

In der Tabelle, die jetzt begradigt ist, bleibt es allerdings weiter sehr eng. Wolfsburg trennen gerade einmal vier Punkte von Platz vier - die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich für die Champions League. Zumindest aus dem Meisterschaftsrennen haben sich die Potsdamerinnen nach ihrer ersten Heimniederlage der Saison erst einmal verabschiedet. Auch die 1.000 Fans im Karl-Liebknecht-Stadion halfen dem Team von Ex-Bundesligaprofi Sofian Chahed nicht weiter.

Lattwein und Waßmuth lassen "Wölfinnen" jubeln

Die Wolfsburgerinnen hatten einen perfekten Start erwischt. Nach einer Flanke von Kapitänin Svenja Huth kam Torhüterin Vanessa Fischer nicht heraus und Lena Lattwein köpfte zur frühen Führung ein (3.). Die "Torbienen" hatten sich viel vorgenommen, die VfL-Frauen ließen sie aber gar nicht erst in Position kommen, um zuzustechen.

Wurde ein Schuss von Jill Roord aus acht Metern noch im letzten Moment abgefälscht (13.), nutzte Tabea Waßmuth ihre erste Chance zum 2:0. Erneut war es Huth mit dem entscheidenden Pass, die Mittelstürmerin nahm den Ball mit und ließ Fischer keine Abwehrchance (22.). Eine Minute später wurde Waßmuth auf ihrem freien Weg zum Tor unsanft gestoppt. FIFA-Schiedsrichterin Angelika Schröder ließ allerdings weiterspielen - und damit hatte es sich. Einen Videobeweis gibt es bei den Frauen genauso wenig wie lange Diskussionen.

Popp-Ausfall längst normal, Schult nicht gefordert

Die "Wölfinnen" blieben auch in der Folge das spielbestimmende Team. Daran dass sie ohne ihre Kapitänin Alexandra Popp auskommen müssen, die erneut wochenlang ausfällt, haben sich die Niedersächsinnen längst gewohnt. Torwartin Almuth Schult, die selbst in der Hinrunde lange gefehlt und nach ihrem Comeback zuletzt ein Karriere-Ende im Sommer nicht ausgeschlossen hatte, wurde nicht ernsthaft geprüft.

Auf der anderen Seite hätte Huth kurz vor der Pause ihre Leistung beinahe mit dem 3:0 gekrönt, der Ball sprang nach ihrem Schuss an den Innenpfosten aber wieder ins Feld (44.). Beim Nachschuss scheiterte Roord an Fischer.

Potsdam nach der Pause besser, aber nur Wolfsburg trifft

In der zweiten Hälfte war die Partie viel offener. Die Wolfsburgerinnen, deren Vorbereitung das Coronavirus gestört hatte, nahmen einen Gang raus - und wären fast bestraft worden. Doch sowohl bei Gina Chmielinskis Flanke, die sich gefährlich hinter Schult senkte, aber vom Pfosten zurück ins Feld prallte (53.), als auch in der Schlussphase blieb die Null hinten stehen. Schult parierte stark gegen Selina Cerci (79.).

Und nur drei Minuten später war die Partie endgültig entschieden. Nach Flanke von Roord köpfte Waßmuth in der Mitte ungestört zum 3:0 ein. Am Ende war es ein ungefährdeter und verdienter Sieg. Einzig die verletzungsbedingte Auswechslung von Lena Oberdorf, die nach einem Zusammenprall benommen war, trübte die Freude ein wenig. Die für sie eingewechselte Sveindis Jane Jonsdottir, gerade zum VfL gewechselt, hätte in der Nachspielzeit sogar noch auf 4:0 erhöhen müssen, schoss jedoch frei vor dem Tor vorbei.

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Sport aktuell | 29.01.2022 | 23:03 Uhr