Profi-Fußballer Stefan Kutschke von Dynamo Dresden jubelt

Endspurt in der 3. Liga Dresden, Mannheim und Co. - Traditionsteams in Lauerstellung

Stand: 01.05.2023 12:38 Uhr

Im Endspurt der 3. Liga scheint fast alles möglich. Dauer-Spitzenreiter SV Elversberg (67 Punkte) wackelt. Und dahinter streiten sich - bis auf den zweitplatzierten SC Freiburg II - noch fünf Teams um einen Aufstiegs- und Relegationsplatz Richtung 2. Bundesliga.

Ganz oben schien eigentlich alles geklärt zu sein. Seit dem 11. Spieltag thront die SV Elversberg an der Spitze der 3. Liga. Da Freiburg II (64 Punkte) nicht aufsteigen darf, beträgt vier Spieltage vor Schluss der Vorsprung von Elversberg auf den Relegationsplatz sieben Punkte. Allerdings schwächelten die Saarländer zuletzt. In den jüngsten vier Partien holte die Sportvereinigung keinen Sieg und hat im Restprogramm mit Freiburg II und Wehen Wiesbaden noch zwei Teams von oben vor der Brust.

Unterhalb von Freiburg II wird es dann richtig eng. Den der SV Wehen Wiesbaden (63) auf Rang drei (momentan ein direkter Aufstiegsplatz) und das siebtplatzierte Waldhof Mannheim trennen sechs Zähler. Dazwischen rangieren mit Dynamo Dresden (60), dem VfL Osnabrück (60) und dem 1. FC Saarbrücken (59) andere Traditionsteams mit großem Hunger auf größeren Profi-Fußball. Der Überblick.

SV Wehen Wiesbaden (3. Platz, 63 Punkte, +20 Tore)

Lage: Wie Spitzenreiter Elversberg ist Wehen Wiesbaden jüngst etwas ins Stottern geraten. Nach fünf Siegen in Folge gab es zuletzt nur einen Punkt aus zwei Spielen. Beim Auswärtsspiel am Samstag (06.05.2023) bei Verfolger Dresden könnte sich für das Team von Markus Kauczinski viel entscheiden (live ab 14 Uhr im MDR Fernsehen und als Livestream bei sportschau.de).

Das Hinspiel gegen Dresden gewann Wehen mit Prtajin (l.) mit 1:0

Das Hinspiel gegen Dresden gewann Wehen mit Prtajin (l.) mit 1:0

Restprogramm: Dresden (A), Verl (H), Elversberg (A), Halle (H)

Geschichte: 2020 war Wehen Wiesbaden zuletzt in der 2. Liga. Relegationserfahren wären die Hessen zur Not auch. 2019 gelang der Aufstieg gegen den FC Ingolstadt.

Dynamo Dresden (4. Platz, 60 Punkte, +20 Tore)

Lage: In der Rückrunde haben die Sachsen ihren "Flow" gefunden. Mit 33 Punkten ist Dynamo bestes Rückrunden-Team. Aus den "Topspiel-Wochen" gegen Saarbrücken, Mannheim und Freiburg II gab es bisher vier Punkte. Wie viel das Wert ist, wird wohl das vierte Spitzenspiel gegen Wehen am Samstag zeigen. Helfen könnte die Topform von Spielmacher Ahmet Arslan, der in den jüngsten zehn Spielen elf Scorerpunkte sammelte.

Bester Drittliga-Torschütze mit 21 Treffern: Ahmet Arslan

Bester Drittliga-Torschütze mit 21 Treffern: Dresdens Ahmet Arslan

Restprogramm: Wehen (H), Zwickau (A), Meppen (A), Oldenburg (H)

Geschichte: Nach dem Relegations-K.o. im Vorjahr gegen Kaiserslautern wäre Dynamo mit dem fünften Zweitliga-Aufstieg in 20 Jahren eine echte Fahrstuhlmannschaft zwischen diesen Ligen.

VfL Osnabrück (5. Platz, 60 Punkte, +17 Tore)

Lage: Von Platz 16 am 13. Spieltag hat sich Osnabrück mit einem echten Lauf an die Aufstiegsplätze herangespielt. Zwischen Mitte November und Ende März gab es unter Trainer Tobias Schweinsteiger nur eine Niederlage. Zuletzt wurde auch Spitzenreiter Elversberg mit 1:0 bezwungen. Form und Restprogramm könnten bei Osnabrück im Aufstiegsrennen passen.

Seit August 2022 Trainer in Osnabrück: Tobias Schweinsteiger

Seit August 2022 Trainer in Osnabrück: Tobias Schweinsteiger

Restprogramm: Verl (A), Meppen (H), Viktoria Köln (A), Dortmund II (H)

Geschichte: 2021 schickte Ingolstadt den VfL zuletzt in der Relegation in die 3. Liga. Wie Dresden ist auch Osnabrück ein Pendler zwischen den Ligen, könnte seit 2004 zum fünften Mal aufsteigen.

1. FC Saarbrücken (6. Platz, 59 Punkte, +21 Tore)

Lage: Mit einer schlechten Serie zu Jahresbeginn hat sich Saarbrücken aus den Top drei verabschiedet. Zuletzt tankte der FCS aber vor allem zu Hause Selbstvertrauen: Fünf Siege, unter anderem gegen 1860 München, Dresden und Mannheim gab es im Ludwigspark. Dafür stolperte die Elf von Trainer Rüdiger Ziehl eher auswärts - was im Endspurt verheerend sein dürfte.

Bis 2021 umgebaut und renoviert: Saarbrückens Luwigsparkstadion

Bis 2021 umgebaut und renoviert: Saarbrückens Luwigsparkstadion

Restprogramm: Oldenburg (A), Halle (H), Duisburg (A), Viktoria Köln (H)

Geschichte: Seit dem Abstieg 2006 war Saarbrücken nicht mehr in der 2. Liga. Durch Regional- und Oberliga quälte sich der Klub, ehe 2020 die Rückkehr in den Profi-Fußball gelang.

Waldhof Mannheim (7. Platz, 57 Punkte, +2 Tore)

Lage: Für den Traum von der Zweitliga-Rückkehr muss beim heimstärksten Team der 3. Liga im Endspurt viel passen. Gegen die Spitzenteams hat Waldhof in der Rückrunde eher nicht gepunktet, dafür aber zuverlässig gegen Mannschaften von weiter unten. Das könnte für den Zweitliga-Meister von 1983 bei seinem Programm im Endspurt allerdings der große Pluspunkt sein.

Trainerlegende in Mannheim: Klaus Schlappner (1980-87)

Trainerlegende in Mannheim: Klaus Schlappner (1980-87)

Restprogramm: Zwickau (A), Oldenburg (H), 1860 München (A), Duisburg (H)

Geschichte: Die ganz glorreichen Zeiten sind lange vorbei. Bis zum Drittliga-Aufstieg 2020 dümpelte Waldhof 17 Jahre in Regionalliga und Oberliga dahin. Dabei gehörte Mannheim unter Trainerlegende Klaus Schlappner in den 1980ern zum Inventar der Bundesliga, ehe es in den 90ern in die 2. Liga und dann eben viel tiefer ging.

Alles zur 3. Liga am Samstag ab 18 Uhr in der Sportschau im Ersten.