RB Leipzig - VfL Bochum 3:0 Leipzigs Trainer Marsch wechselt gegen Bochum den Sieg ein

Stand: 02.10.2021 20:23 Uhr

Nach der Champions-League-Heimpleite gegen Brügge hatte Leipzigs Coach Jesse Marsch eine Reaktion gefordert. Seine Mannschaft lieferte sie in der Fußball-Bundesliga beim 3:0 (0:0) am Samstagabend (02.10.2021) gegen Bochum, wenn auch mit sehr langem Anlauf.

Nach einer halben Stunde gab ein Blick auf das Torschussverhältnis die Kräfteverhältnisse zwischen dem Vize-Meister und dem Aufsteiger ziemlich deutlich wieder: Neun Versuche hatte RB abgegegen, der VfL einen einzigen.

Leipzigs Probleme liegen tiefer

Doch bei allem Bemühen offenbarte die Partie auch, dass die Probleme der Leipziger tiefer liegen und es nicht nur in den Bereichen Einsatzbereitschaft und Siegeswillen hapert. Auffällig war vor allem, dass es am Zusammenspiel fehlte: Mal waren die Gastgeber zu eigensinnig, mal zu umständlich und dann auch immer wieder ohne die nötige Präzision unterwegs.

Nkunku ignoriert Poulsen

Ein gutes Beispiel der Abschluss-Misere, die sich mit Ausnahme des 6:0 gegen Hertha BSC durch die bisherige Saison gezogen hatte, war die 29. Minute. Christopher Nkunku, eigentlich formstärkster Leipziger der vergangenen Wochen, ging allein auf Manuel Riemann zu, hätte dann vor dem Tor nur quer auf den mitgelaufenen Yussuf Poulsen legen müssen.

Doch Nkunku wollte das Tor unbedingt selbst machen - und schob die Kugel in die Arme des Bochumer Torhüters. Poulsen war anschließend zu Recht wütend - und Coach Jesse Marsch an der Seitenlinie fassungslos. Davor hatten die Bochumer auch schon zweimal enormes Glück.

Nach fünf Minuten traf Herbert Bockhorn im Zweikampf mit Poulsen seinen Gegenspieler mit gestrecktem Bein am Fuß. Schiedsrichter Robert Hartmann gab folgerichtig Elfmeter, revidierte dann die Entscheidung nach Intervention des Kölner Kellers aber unverständlicherweise wieder. In der 13. Minute scheiterte Emil Forsberg mit einem sehenswerten Schuss am Lattenkreuz.

André Silva bringt die Wende

Im zweiten Durchgang wurden die bis dahin viel zu ängstlichen Bochumer etwas druckvoller, beschäftigten Leipzig auch mal in der eigenen Hälfte. Nach einer Stunde begann dann Marsch, entscheidend in die Partie einzugreifen.

Erst stellte der bereits von einigen Anhängern angezweifelte RB-Coach auf Viererkette um, dann brachte er in der 69. Minute den bisher rätselhaft glücklosen André Silva in die Partie. Es war die siegbringende Aktion. Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte der Portugiese nach einer Ecke per Kopf die Führung. Dann legte Silva in der 73. Minute perfekt für Nkunku auf, der die Kugel gefühlvoll über Riemann hinweg zum 2:0 ins Tor lupfte.

Bochums Widerstand gebrochen

Damit war der Widerstand der bis dahin tapfer kämpfenden Bochumer gebrochen. In der 79. Minute veredelte erneut Nkunku - wieder mit einem genialen Heber - die zehn besten Saisonminuten der Leipziger mit dem 3:0. Am Ende stand damit ein Resultat, das sich nach dem Ende der Auftaktkrise von RB anhört. Eine Stunde lang hatte es danach aber überhaupt nicht ausgesehen.

RB Leipzig spielt nun am Samstag (16.10.2021, 15.30 Uhr) nach der Länderspielpause in der neuen Arena beim SC Freiburg. Der VfL Bochum trifft zeitgleich im Duell der Aufsteiger auf Greuther Fürth.