Bayern München - Hertha BSC 5:0 Bayern zu dominant für harmlose Herthaner

Stand: 28.08.2021 20:45 Uhr

Hertha BSC muss auch nach dem dritten Bundesligaspiel dieser Saison auf den ersten Punkt warten: Gastgeber Bayern München war zu dominant für die offensiv komplett harmlosen Berliner.

Das 5:0 (2:0) am Samstag (28.08.2021) für die Mannschaft von Julian Nagelsmann war hochverdient und gab den Spielverlauf vollkommen korrekt wieder: Hertha-Coach Pal Dardai muss den Weg aus der Ergebniskrise definitiv gegen andere Kaliber angehen.

Dabei hatten es die Berliner zunächst selbst in der Hand, der Partie eine andere Richtung zu geben. Nach einem schwach gespielten Rückpass von Leon Goretzka eroberte Davie Selke in der 2. Minute den Ball, stürmte Richtung Manuel Neuer, schloss aber viel zu überhastet und auch noch genau auf den Mann ab.

Lewandowski lässt für Müller durch

Das Thema Entschlossenheit auf der einen und fehlende Entschlossenheit auf der anderen Seite blieb anschließend präsent. Nach einer Balleroberung von Serge Gnabry im Mittelfeld landete die Kugel über Jamal Musiala und Alphonso Davies eigentlich bei Robert Lewandowski - der ließ die Kugel aber clever für den hinter ihm heranstürmenden Thomas Müller durch, und Müller hämmerte den Ball trocken und zielgenau zum 1:0 ins lange Eck (6. Minute).

Die Berliner blieben zunächst einigermaßen stabil, erarbeiteten sich auch längere Ballbesitzphasen - aber sobald es Richtung Neuer ging, war es vorbei mit dem Mut.

Zwei Innenverteidiger reichen nicht

Entschlossener blieben die Bayern, exemplarisch war das beim 2:0 zu beobachten: Eine Flanke von Gnabry köpfte Lewandowski zunächst knallhart gegen die Latte, beim Abpraller standen dann Niklas Stark und Dedryck Boyata deutlich besser zum Ball, blieben aber passiv am Boden kleben. Lewandowski kam von hinten herangerauscht, übersprang das Innenverteidiger-Duo und wuchtete die Kugel mit aller Konsequenz ins Netz (35.).

Was auch immer sich die Hertha, die zu allem Überfluss auch noch Starstürmer Stevan Jovetic nach 25 Minuten durch Verletzung verloren hatte, in der Pause vorgenommen haben mag - es war nach vier Minuten Makulatur.

Musiala mit perfekter Schusstechnik

Musiala hatte im Berliner Strafraum deutlich zu viel Platz, Boyata hielt fünf Meter Sicherheitsabstand - das nahm der deutsche Jung-Nationalspieler als Einladung, seine perfekte Schusstechnik zu präsentieren: Alexander Schwolow im Berliner Tor war gegen Musialas harten und präzisen Abschluss ins rechte Eck chancenlos.

Dass die Hertha danach nicht mehr unbedingt an die Chance auf einen Punktgewinn glauben mochte, zeigte sich in der 51. Minute: Da brauchte Selke rund anderthalb Minuten, um sich nach einem Zweikampf mit Dayot Upamecanu eine neue Schleife zu binden.

Sanés großartige Vorarbeit

Selkes Schnürsenkelszene sah ein bisschen nach der Bitte um Gnade aus, doch die Bayern hatten noch Lust. Vor allem Leroy Sané, der in der letzten halben Stunde für Musiala kam, nutzte seine Einsatzzeit, um Sympathiepunkte beim ihm gegenüber sehr kritischen Bayern-Publikum zu sammeln.

Nach einem Doppelpass mit Müller hätte er in der 70. Minute auch selbst den Abschluss suchen können, stattdessen legte er den Ball frei vor dem Tor nochmal quer und damit Lewandowski zum 4:0 auf - eine herausragende Szene von Sané, die seine Mitspieler entsprechend feierten. Lewandowski nutzte den Samstagabend dann noch einmal, um am nächsten Torrekord zu arbeiten: Während Boyata wieder einmal staunend zuschaute, köpfte der Pole eine abgelegte Ecke in der 84. Minute zum 5:0 ein.

Jetzt Spitzenspiel in Leipzig

Die Bayern haben nun am Samstagabend nach der Länderspielpause (11.09.2021, 18.30 Uhr, im Livecenter bei sportschau.de) den Bundesligakracher bei RB Leipzig vor der Brust. Die Hertha hat einen Tag länger Pause und wird dann versuchen, beim VfL Bochum erstmals in dieser Saison zu punkten.