Bayern München - VfL Bochum 7:0 Sané, Kimmich und Co. zerlegen Bochum

Stand: 18.09.2021 17:17 Uhr

Sané, Kimmich, Gnabry, Lewandowski, Choupo-Moting - jeder von ihnen durfte beim FC Bayern München mindestens einmal, am Ende steht selbst VfL Bochums Lampropoulos auf der Torschützenliste - ein Schützenfest im Oktoberfest-Trikot in der Fußball-Bundesliga mit kuriosem Tor zum Abschluss.

Drei Tage nach dem Traumstart in der Königsklasse beim FC Barcelona ließ der Titelverteidiger auch dem bedauernswerten VfL Bochum beim 7:0 (4:0) nicht den Hauch einer Chance. Der starke Leroy Sané (17. Minute), Joshua Kimmich (27.), Serge Gnabry (32.) und ein Eigentor von Vasilios Lampropoulos (43.) machten am Samstag (18.09.2021) schon vor der Pause alles klar.

"Man darf ein bisschen staunen am Anfang", sagte VfL-Coach Thomas Reis vor dem Spiel bei "Sky", "aber nicht in Ehrfurcht erstarren." Das taten seine Spieler zu Beginn keineswegs. Gerrit Holtmann zwang Manuel Neuer mit seinem Schlenzer sogar zur ersten Parade der Partie (12.).

Doch die Bayern fanden schnell ins Spiel - und trafen gleich mit ihrem ersten Torschuss. Bei Sanés sehenswertem Freistoßtreffer aus über 25 Metern glich die Bochumer "Mauer" einem alten Lattenzaun. Dann spielte der Rekordmeister wie entfesselt auf. Lewandowski (22.) und Gnabry (25.) hatten weitere Chancen, ehe Kimmich nach einer Hereingabe von Sané erhöhte.

Bochum mit Münchner Kombi-Fußball überfordert

Gnabry und Sané (beide 30.), die immer wieder von den Außenbahnen nach innen stießen und den Abschluss suchten, hatten das 3:0 auf dem Fuß. Für Bochum ging es in dieser Phase viel zu schnell, die Bayern waren ihnen immer ein, zwei Schritte voraus. Angeführt von Kimmich und dem Ex-Bochumer Leon Goretzka eroberten die Münchner verlorene Bälle meist umgehend zurück - und dann ging richtig die Post ab.

Gnabry erhöhte nach einem Tempo-Gegenstoß über Müller. Das 4:0 fiel, als Lampropoulos vor Lewandowski retten wollte und Torwart Manuel Riemann auf dem falschen Fuß erwischte. "Das ist fürchterlich für den VfL Bochum", sagte Vorstandschef Hans-Peter Villis über das Pausenergebnis.

Kein "Jahrhundertspiel"-Déjà-vu

Im Duell VfL gegen FCB hatte es bereits vor 45 Jahren eine 4:0-Führung gegeben. Damals allerdings für den Revierklub. Die Bayern konnten den klaren Rückstand am Ende sogar drehen, siegten mit 6:5 - das "Jahrhundertspiel".

Doch der VfL Bochum schaffte in der zweiten Hälfte keine derartige Trendwende, traf nur einmal aus dem Abseits. Nach Wiederanpfiff stellte Robert Lewandowski mal wieder einen Bundesliga-Rekord auf: Er traf im 13. Heimspiel in Folge (61.). Kimmich (65.) hielt im Anschluss das Bein in die Flanke von Goretzka und hob den Ball über Riemann an den linken Innenpfosten - 6:0.

Kurioses 7:0 von Choupo-Moting

Gut zwanzig Minuten vor Schluss verließen Robert Lewandowski und Joshua Kimmich den Platz und konnten sich nach starken Auftritten entspannt von der Bank den weiter souveränen Erfolg ihrer Teamkollegen anschauen. Christopher Antwi-Adjei verpasste zwischenzeitlich den Ehrentreffer für den VfL und köpfte über das Tor.

Für Lewandowski gekommen setzte stattdessen Choupo-Moting den Abschluss - und das kurios: Zunächst hämmerte Goretzka den Ball zentral vor dem Tor auf Riemann, dann bekam Choupo-Moting mit dem Abpraller ein, zwei, drei (!) Chancen - zweimal scheiterte er dicht vor dem Bochumer Keeper, dann drosch er den Ball ins rechte Eck und machte die höchste Bundesliga-Niederlage des VfL perfekt.