Fußball | Bundesliga FC Bayern: Kimmich will sich gegen Coronavirus impfen lassen

Stand: 12.12.2021 13:55 Uhr

Nationalspieler Joshua Kimmich vom FC Bayern München hat nach seiner Corona-Infektion in einem ZDF-Interview erklärt, sich impfen lassen zu wollen.

Der Profi des FC Bayern München stand wegen seiner Impfweigerung in den vergangenen Wochen im Zentrum einer gesellschaftlichen Debatte um die Corona-Impfung.

Im Interview mit dem ZDF erklärte der 26 Jahre alte Nationalspieler, der zuletzt wegen einer Corona-Infektion und derzeit "aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge" ausfällt, sich bald gegen das Coronavirus impfen lassen zu wollen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt auch Genesenen die Verabreichung einer Impfstoffdosis. In der Regel soll die Impfung sechs Monate nach der Erkrankung erfolgen, frühestens jedoch vier Wochen nach Ende der Covid-19-Symptome. Später soll dann eine Auffrischungsimpfung erfolgen.

Im Interview mit dem ZDF bedauerte Kimmich, dass er sich nicht früher zu diesem Schritt entschlossen habe. "Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen", hieß es in dem Bericht vom Sonntag (12.12.2021).

Lob erhielt der Fußballprofi von Karl Lauterbach. "Die Entscheidung für die Impfung von Joshua Kimmich verdient Respekt. Er war nie ein Querdenker und hat nur zu lange gezögert", schrieb der neue Bundesgesundheitsminister bei Twitter.

Kimmich pausiert nach Covid-19-Erkrankung und Lungenbeschwerden

Kimmich hatte am Donnerstag in einer Vereinsmitteilung bekanntgegeben, dass er im Jahr 2022 nicht mehr für den Tabellenführer in der Bundesliga auflaufen könne. Unter einer leichten Infiltration der Lunge verstehen Intensivmediziner, dass die Bronchien oder die Lungenbläschen von dem Virus betroffen seien, aber die Einschränkungen der Lungenfunktion eher geringer ausfallen.

Nagelsmann: Keine Bedenken wegen möglicher Langzeitfolgen

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hatte erklärt, er mache sich gar keine Sorgen, weil die Infiltration nicht so dramatisch sei. Kimmich darf Herz und Körper nur leicht belasten. Am Samstag sagte Nagelsmann, er gehe davon aus, dass Kimmich nach seiner Corona-Infektion in sieben bis zehn Tagen mit dem Aufbautraining beginnen könne. Kimmich darf seinerseits davon ausgehen, dass es für ihn keine Langzeitfolgen gibt.

Seinen bislang letzten Einsatz absolvierte der 26-Jährige beim 2:1 gegen den SC Freiburg am 6. November. Danach musste Kimmich erst als ungeimpfte Kontaktperson von Teamkollege Niklas Süle in Quarantäne. Im Anschluss infizierte er sich selbst mit dem Coronavirus.

So verpasste der 64-malige Nationalspieler auch die abschließenden WM-Qualifikationsspiele im November. Kimmich ist in der DFB-Auswahl auch für den neuen Bundestrainer Hansi Flick ein Schlüsselspieler.

Kimmich: "Bedenken wegen fehlender Langzeitstudien"

Kimmich hatte noch Ende Oktober persönliche Bedenken gegenüber der Corona-Impfung angeführt, "gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", so Kimmich senerzeit. Vielen Experten zufolge sind solche langfristigen Nachwirkungen bei Impfungen gegen Covid-19 aber ausgeschlossen. Neben Kimmich waren bis vor einigen Wochen noch vier weitere Profis des FC Bayern ungeimpft.

Bayern-Chefcoach Nagelsmann hatte am Samstag auch bekannt gegeben, dass Nationalspieler Jamal Musiala nach längerem Zögern inzwischen gegen Corona geimpft sei. Insgesamt haben sich in den beiden Fußball-Profiligen nach Angaben der Deutschen Fußball Liga mehr als 90 Prozent der Spieler impfen lassen.