Duell der Bayern-Herausforderer Starke Leverkusener besiegen RB Leipzig
Bayer 04 Leverkusen hat mit einem überzeugenden Auftritt RB Leipzig besiegt und gleich zum Bundesliga-Start seine Ambitionen untermauert. Die Leverkusener gewannen das Duell der Bayern-Herausforderer am Samstag (19.08.2023) mit 3:2.
Jeremie Frimpong brachte Leverkusen in der 24. Minute in Führung, nach überlegter Vorarbeit von Sturm-Neuzugang Victor Boniface. Jonathan Tah (35.) legte per Kopf den zweiten Treffer nach, die bis dahin blassen Gäste aus Leipzig schafften vor der Pause durch Dani Olmo (39.) den Anschluss.
Nach der Pause stellte Florian Wirtz nach Frimpongs Vorlage mit einer Bogenlampe über Leipzigs Keeper Janis Blaswich hinweg den alten Abstand wieder her (64.). Der belgische Sturm-Neuzugang Lois Openda brachte die Leipziger nach einem Freistoß noch einmal heran, an Leverkusens verdientem Sieg änderte sich aber nichts mehr.
Leverkusens Coach Xabi Alonso freute sich über ein echtes "Statement" seiner Mannschaft, warnte aber gleich vor verfrühter Euphorie: "Wir werden weiter von Spiel zu Spiel schauen. Wichtig sind die drei Spiele bis zur internationalen Pause. Dann wissen wir, ob es ein guter Saisonstart ist."
Leipzigs Coach Marco Rose erlebte mit seinem Team nach dem Sieg im Supercup beim FC Bayern eine harte Landung: "Wir haben Charakter gezeigt, sind hier in Leverkusen zweimal zurückgekommen. Aber wir waren nicht aufmerksam genug. Wir wissen, dass wir es anders können. Wir haben noch eine Menge zu tun."
Leverkusen im Duell der Bayern-Herausforderer überlegen
Angeführt von Weltmeister Exequiel Palacios und Bundesliga-Rückkehrer Granit Xhaka erspielte sich Leverkusen von Beginn an ein klares Übergewicht. Die beiden gewannen zahlreiche Duelle, sie glänzten aber auch mit spielerischer Übersicht und Klasse.
Der Schweizer Xhaka war es, der das Führungstor stark einleitete: Er spielte den Ball aus dem Mittelfeld hoch zu Boniface, der den mitgelaufenen Rechtsverteidiger Frimpong im Zentrum bediente. Wenig später erhöhte Tah per Kopf. Ein weiterer Neuzugang, der aus Mönchengladbach gekommene Nationalspieler Jonas Hofmann, hatte den Abwehrchef mit einer platzierten Ecke bedient.
Leipzig ohne Struktur und Ideen
Leipzig war vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick, DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Sportdirektor Rudi Völler sichtlich beeindruckt, Marco Roses Mannschaft kam weiterhin kaum strukturiert über die Mittellinie. Erst nach einer starken Einzelaktion von Openda wurde es gefährlich, Palacios grätschte die Hereingabe des Leipziger Rekordzugangs aber noch ins Aus. Den folgenden Eckball nutzte RB zum Anschlusstor: Olmo, im Supercup mit einem Dreierpack, traf per Kopf.
Dass nicht direkt mit Beginn der zweiten Halbzeit der dritte Gegentreffer fiel, hatte RB seinem Keeper zu verdanken: Blaswich rettete herausragend gegen Florian Wirtz (48.) und hielt sein Team zunächst weiter im Spiel.
Leipzig blieb immer wieder in der aufmerksamen Defensive der Gastgeber hängen und lud Leverkusen zu Kontern ein. Boniface und Co. nutzten die Möglichkeiten aber nicht konsequent, dennoch wirkte Alonsos Team auch in dieser Phase gefährlicher.
Roses Dreifachwechsel verpufft - Wirtz mit der Entscheidung
Das erkannte auch RB-Trainer Rose, der in der 62. Minute mit einem Dreifachwechsel versuchte, sein Team wachzurütteln. Doch stattdessen schlug Leverkusen zu: Der starke Frimpong enteilte auf der rechten Seite und bediente Wirtz, der bei seinem verunglückten Schuss etwas Glück hatte, der Ball senkte sich unter die Latte - zur Vorentscheidung für die Werkself.
Danach stellten die Leverkusener Fans wegen eines medizinischen Notfalls die lautstarke Unterstützung ein. Der Anhänger, der bei einem Sturz eine Platzwunde erlitt, wurde später unter dem Applaus der Fans ins Krankenhaus abtransportiert.
Leipzigs Openda hatte nach seinem Anschlusstreffer sogar noch die Riesenchance zum Ausgleich, traf in der 74. Minute aber freistehend nur den Pfosten.
Leverkusen trifft auf Gladbach, Leipzig auf Stuttgart
Am 2. Spieltag ist Leverkusen in Gladbach gefordert (Samstag, 26.08.2023 um 18.30 Uhr). Leipzig spielt bereits am Freitag (20.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart.