Jan Thielmann vom 1. FC Köln ist enttäuscht

31. Spieltag Bundesliga - das ist die Lage im Abstiegskampf

Stand: 27.04.2024 08:56 Uhr

Darmstadt schon abgeschlagen, Köln in höchster Not und Mainzer, die gerade gut drauf sind: Der Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga geht in die entscheidende Phase. So ist die Lage.

Borussia Mönchengladbach (12./31 Punkte/53:60 Tore): Die Borussia hat zwar die beste Ausgangsposition, dennoch schärfte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus noch einmal die Sinne. "Wir müssen auf jeden Fall sehr aufmerksam sein. Alle Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte haben das gleiche Schicksal. Mit einer Niederlage bist du plötzlich in dem Bereich, wo du dich nicht wiederfinden möchtest", sagte Virkus vor dem Spiel gegen Union Berlin. Da hat er recht. Dennoch hat man nicht den Eindruck, dass die Borussia den Abstiegskampf schon so richtig angenommen hat. Wird gegen die "Eisernen" nicht gewonnen, können die "Fohlen" weiter unten reinrutschen, zumal es im Endspurt unter anderem auch noch gegen Frankfurt und Stuttgart geht.

VfL Wolfsburg (13./31/35:50): Die "Wölfe" haben sich zuletzt im Bundesliga-Kellerduell gegen den VfL Bochum knapp durchgesetzt und damit einen eminent wichtigen Sieg im Abstiegskampf geholt. Jetzt gilt es, im Auswärtsspiel beim SC Freiburg nachzulegen. In den Heimspielen gegen Darmstadt und Mainz könnte das Team des neuen Trainers Ralph Hasenhüttl dann gegen "Keller-Konkurrenz" alles klar machen.

VfL Bochum (14./30/37:62): Das Ruhrgebiet zittert. Das ist nicht neu, auch in den vergangenen zwei Spielzeiten stand der VfL lange am Abgrund. Doch dieses Jahr ist vieles anders, der Pott-Klub war eigentlich schon in vermeintlich ruhige Fahrwasser gelangt und verspielte seine neun Punkte Vorsprung grob fahrlässig. Am Freitagabend gab es dann den ersten Sieg seit dem Sensationserfolg gegen die Bayern und den ersten unter Heiko Butscher. Die Bochumer kletterten damit auf Platz 14, überholten zumindest vorübergehend Mainz und Union Berlin. 

Union Berlin (15./29/26:50): 17 Niederlagen, 16 Spiele ohne eigenen Treffer: Union weist Zahlen eines Absteigers auf - und kann den Klassenerhalt dennoch aus eigener Kraft schaffen. Eine "Luxussituation" sei das, sagt Kapitän Christopher Trimmel: "Ich finde es super, dass wir es wirklich in der eigenen Hand haben." In Mönchengladbach, sowie gegen Bochum und in Köln geht es für die Berliner noch gegen drei direkte Konkurrenten.

1. FSV Mainz 05 (16./27/31:48): Die Mainzer sind das Team der Stunde am Abgrund. Unter ihrem Antreiber Bo Henriksen starteten sie eine Aufholjagd und stürzten zuletzt Konkurrent VfL Bochum auf den Relegationsplatz. In den fünf jüngsten Spielen waren die Mainzer punktetechnisch besser als der FC Bayern und Borussia Dortmund, gegen den 1. FC Köln könnte der nächste Sieg folgen. Ihre starke Form schieben die Mainzer ganz bescheiden beiseite. "Die Favoritenrolle", sagte Torhüter Robin Zentner mit Blick auf das wegweisende Spiel, "geben wir uns ganz bestimmt nicht, wenn wir die gesamte Saison da unten stehen." 

1. FC Köln (17./22/23:53): So richtig glaubt inzwischen auch die ein oder andere Vereinsikone nicht mehr an die Rettung des 1. FC Köln. "So traurig es klingt, ich gehe davon aus, dass der FC leider direkt absteigt", sagte Trainer-Legende Christoph Daum. Nicht nur Daum fehlt nach dem erschreckend schwachen Auftritt gegen Darmstadt 98 (0:2) und fünf Punkten Rückstand auf Platz 16 die Fantasie, wie die Kölner den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte noch verhindern wollen. Ein Anfang wäre ein Erfolg bei den starken Mainzern. Doch spricht das Momentum in diesem Duell klar für Mainz.

SV Darmstadt 98 (18./17/30:72): Der Bundesliga-Aufenthalt der "Lilien" scheint nur ein kurzer zu sein. Das Team von Torsten Lieberknecht ist am Tabellenende längst abgeschlagen. Auch wenn der Sieg beim 1. FC Köln das erste Erfolgserlebnis seit Oktober war, geht es für Darmstadt nur noch um den Zeitpunkt des Abstiegs - und darum, sich erhobenen Hauptes zu verabschieden. Am Wochenende könnte es bereits so weit sein. Bei einer Niederlage im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim kann Darmstadt seinen Rückstand auf den Relegationsplatz nicht mehr aufholen. Gelingt der Sieg, müssten Mainz, Bochum und Union patzen, sonst wäre der Abstieg besiegelt.