Fußball Bundesliga - die Angst der Bayern vor den Kölnern

Stand: 22.08.2021 06:00 Uhr

Nach dem Sieg im Supercup wollen die Bayern auch in der Liga den ersten Sieg einfahren. Der 1. FC Köln ist jedoch der Angstgegner der Bayern-Historie, sagt die Statistik. Und mutig sind die Kölner auch noch.

Beim Bundesliga-Auftakt hatte der FC Bayern München bei Borussia Mönchengladbach einige Mühe, beim 1:1 hat der Rekordmeister die ersten Punkte der Saison liegen gelassen. Seit der Saison 2011/12 hat der Rekordmeister gegen Gladbach achtmal verloren, so häufig wie gegen kein anderes Team in dieser Zeit. Ein Gegner, den die Bayern lieber meiden sollten, könnte man meinen, doch die Statistik verrät noch etwas.

Der eigentliche Angstgegner sind gar nicht die Gladbacher, sondern deren größter Rivale, der 1.FC Köln. Eben jener FC ist am Sonntag (22.08.2021) der nächste Gegner der Bayern.

Stolperfalle auf dem Weg zum zehnten Titel in Folge?

Gegen kein anderes Team haben die Münchner in der Bundesliga prozentual so häufig verloren. In 24,5 Prozent aller Partien war Bayern dem 1. FC Köln unterlegen, die Borussen gewannen "nur" 24,3 Prozent der Spiele. 23-mal verlor der FCB gegen den FC in 94 Partien. Der bislang letzte Erfolg der Kölner liegt jedoch schon über zehn Jahre zurück. Am 5. Februar 2011 schoss Milivoje Novakovic sein Team mit einem Doppelpack zum Sieg gegen die Bayern.

Seitdem hat sich einiges verändert. München ist nicht nur für Köln nahezu unbesiegbar geworden, wurde seitdem neunmal deutscher Meister und strebt nun nach dem Erfolg im Supercup gegen Dortmund (3:1) auch Meistertitel Nummer zehn in Folge an. Das Team von Steffen Baumgart möchte auf diesem Weg ein Hindernis sein. Nach dem erfolgreichen Saisonstart beim 3:1 gegen Hertha BSC reisen die Kölner mit jede Menge Mut nach München.

Mutige Kölner auf und neben dem Platz

"Das ist die stärkste Mannschaft Deutschlands. Aber wir wollen auch da drei Punkte holen", sagte Baumgart. "Wir sollten schon mit dem Gedanken dahin fahren, etwas holen zu wollen. Sonst brauchen wir gar nicht erst los. Ich habe die Kommentare gelesen, dass wir da ohnehin nichts holen, weil wir das noch nie geschafft haben. Das sehe ich ein bisschen anders. Wenn man nicht darüber spricht, wird es auch nie gelingen. Wir können da ein gutes Spiel abliefern."

Denn auch auf Platz ist das neue Selbstvertrauen der Kölner zu sehen. Anders als in der Vergangenheit tritt der Klub, der sich in der vergangenen Saison erst in der Relegation gegen Holstein Kiel vor dem Abstieg retten konnten, deutlich mutiger und offensiver auf. Baumgart hat Köln einen neuen Geist eingetrichtert - und der soll auch in München zu sehen sein.

Bayern-Komplimente für Baumgart, Sorgen um Neuer

Doch auch bei den Bayern herrscht nach dem Supercup-Sieg wieder eine bessere Stimmung. "Es war wichtig zu zeigen, dass wir da sind und dass wir gewillt sind, eine Top-Saison zu spielen. Demnach ist das Spiel am Sonntag auch wichtig", sagte Julian Nagelsmann, der zuvor sowohl beim 1:1 in Mönchengladbach als auch bei den Vorbereitungsspielen sieglos blieb.

Gegen seinen Kollegen Steffen Baumgart soll Sieg Nummer zwei folgen - trotz größter Wertschätzung. "Großes Kompliment an meinen Kollegen, den ich sehr schätze. Er hat es mit Paderborn schon herausragend gemacht mit sehr viel Mut, Hingabe, Leidenschaft, sehr offensiv denkend, attraktiv für die Zuschauer", sagte Nagelsmann. "Das Gleiche macht er jetzt auch mit Köln. Er macht es mit ihnen sehr gut, von daher wird es kein leichtes Spiel, wir müssen da an unsere Grenzen gehen, weil Köln gut drauf ist."

Der Bayern-Coach muss jedoch um seinen Kapitän bangen. Aufgrund einer Kapselverletzung im Knie droht Manuel Neuer gegen Köln auszufallen. "Es ist nichts Dramatisches, aber etwas, was Ruhe braucht, bis die Schwellung rausgeht. Stand jetzt würde ich sagen, dass er nicht spielt", sagte Nagelsmann am Freitag. Für Neuer würde Sven Ullreich, der im Sommer erst vom Hamburger SV nach München zurückkehrte, das Bayern-Tor hüten.