Gegen Borussia Dortmund Bayern und der Supercup gewinnen nach wilder Jagd

Stand: 18.08.2021 11:37 Uhr

Mit Ehrgeiz und Leidenschaft haben Borussia Dortmund und der FC Bayern um den Supercup- Titel gespielt, der dadurch aufgewertet wurde. Die Münchner und Trainer Julian Nagelsmann feiern nach wilder Jagd verdient, dass sie den ersten Angriff des BVB abgewehrt haben.

Zwei gegen einen ist feige. Der alte Schulhofspruch wird im modernen Fußball umgekehrt. Eine Überzahl ist das Ziel und gibt den Applaus des Trainers, sowohl für den Fall, dass der Ball beim Gegner ist als auch im eigenen Ballbesitz.

Es wirkte am Dienstagabend (17.08.2021) manchmal schon ein bisschen gemein, wie sich die Bayern auf Felix Passlack stürzten, der als Schwachstelle in der Dortmunder Viererkette ausgemacht worden war.

Es war zwar nicht nur der Rechtsverteidiger des BVB, der sich dem aggressiven und weit nach vorne gelagerten Pressing und Gegenpressing gegenübersah, aber bei ihm war es äußerst wirksam.

Der BVB setzte unter Trainer Marco Rose auf eine ähnliche Taktik, wenn auch nicht ganz so riskant wie die Bayern, bei denen ab und an eine Unterzahl in der eigenen Hälfte entstand, als die Dortmunder sich aus dem Pressing gelöst hatten.

Worten folgen Titel

Es war eine wilde Jagd nach dem Titel. Dabei liegt die Betonung auch auf Titel, denn der lange gering geschätzte Supercup wurde beim Duell 2021 von den beiden Dauerrivalen aufgewertet.

Dieses Mal kamen zu den verbalen Ankündigungen, dass es ein wichtiges Spiel sei, auch die Belege anhand der Aufstellungen, Einstellungen, Körpersprachen.

Es war ein faszinierendes Duell bis zur 74. Minute, als Robert Lewandowski mit seinem zweiten Tor zum 3:1 die Dortmunder ruhigstellte. Nicht, dass der BVB danach aufgegeben hätte, aber es fehlte die Überzeugung, weil der FC Bayern an diesem Abend zu stark in der Defensive war.

Deutliche Verbesserungen in kurzer Zeit

Nur vier Tage lagen für die Münchner zwischen dem 1:1 zum Auftakt der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach und dem Supercup. Die Fortschritte, gerade in der Defensive, waren enorm. Innenverteidiger Dayot Upamecano spielte an der Seite von Niklas Süle "viel fehlerfreier" als noch in Gladbach, wie Trainer Julian Nagelsmann zurecht anmerkte. Auch dessen Videoanlayse mit den beiden zentralen Mittelfeldspielern Joshua Kimmich und Leon Goretzka, in der es vor allem um besseres Positionsspiel gegangen sei, zeigte Wirkung.

Nagelsmann feierte seinen ersten Titel im Seniorenbereich verdientermaßen, weil seine Mannschaft den Gegner bei der wilden Jagd zu deutlich mehr Fehlern zwang und diese dann auch ausnutzte.

Gerne ein Titelhamster

"Ich habe ja so kleine Hamsterzähne, das sieht man auch", sagte Nagelsmann, "ich würde gerne ein Titelhamster sein." Der Anfang ist nun gemacht, ein erster Angriff des BVB abgewehrt.

Trainer Rose fand es dennoch "okay", wie es seine Mannschaft gemacht hatte. Er forderte trotz der vielen Fehler unter Druck, dass seine Profis auch künftig "mutig" die spielerische Lösung suchen. Den Ball einfach nach vorne zu schlagen wäre feige.