Nils Dunkel

European Championships Turner Nils Dunkel gewinnt Bronze, Dauser verpasst Medaille

Stand: 21.08.2022 17:16 Uhr

Nils Dunkel hat am Pauschenpferd überraschend die Bronzemedaille gewonnen. Sein Teamkollege Lukas Dauser verpasste die Medaille am Barren nach einem Fehler deutlich.

Von Nicole Schmitt

Was für eine Überraschung am Pauschenpferd: Bei der Turn-Europameisterschaft in München hat der Deutsche Nils Dunkel unter dem Jubel der 9.000 Zuschauer in der Olympiahalle die Bronzemedaille gewonnen.

"Ich habe meine Übung gar nicht so gut empfunden, wie die Kampfrichter es gesehen haben. Ich musste viel drücken. Es war eine Übung, in der ich sehr viel kämpfen musste. Deswegen war ich ein bisschen überrascht über meine Endnote", sagte Dunkel nach dem Wettkampf über seine 14,633 Punkte.

Bronze für Dunkel: Größter Erfolg seiner Karriere

Dabei musste der 25-Jährige bis zum Ende zittern. Denn der Erfurter turnte im Finale bereits als Vierter und musste lange warten, bis auch seine Konkurrenten durch waren. Als beim letzten Starter, Artur Davtyan aus Armenien, die "6" aufleuchtete, war klar: Dunkel gewinnt Bronze.

Die Medaille will Dunkel nun auch gebührend feiern. "Dadurch, dass die Wettkämpfe heute zu Ende sind und wir heute noch das Bankett haben, wird da schon die eine oder andere Sektflasche den Korken verlieren", kündigte er an.

Damit steigerte sich Dunkel in seinem zweiten internationalen Einzelfinale nach EM-Platz vier in Glasgow 2018 am Barren noch einmal gegenüber seiner Leistung im Team-Finale am Vortag, wo er 14,466 Zähler erreicht hatte.

Dauser nach Fehler ohne Medaille am Barren

Kein glückliches Ende nahm das Barren-Finale für Lukas Dauser. Nach seiner Weltklasse-Übung in der Qualifikation zählte der 29-Jährige zu den Mitfavoriten auf Gold. Dauser startete gut, musste aber nach einem Fehler runter vom Barren. Die Enttäuschung war ihm beim Abgang deutlich anzusehen. Mit 13,633 Punkte wurde er Letzter.

Gold ging an den Briten Joe Fraser, der sich bereits den dritten EM-Titel in München sicherte. Punktgleich mit Fraser wurde der Ukrainer Illia Kovtun Zweiter, weil er im Vergleich zu dem Briten die niedrigere E-Note bekam. Bronze holte sich Giarnni Regini-Moran aus Großbritannien.

Dolgopyat Europameister am Boden, Petrounias an den Ringen

Zuvor stand bereits das Finale am Boden auf dem Programm. Ohne deutsche Beteiligung holte sich der Israeli Artem Dolgopyat die Goldmedaille vor Krisztofer Mensaros aus Ungarn und dem Briten Kaje Jarman.

Und auch an den Ringen hatte sich kein Deutscher fürs Finale qualifiziert. Gold holte sich souverän der Grieche Eleftherios Petrounias, der auch schon in der Quali mit der höchsten Wertung überzeugt hatte. Die Silbermedaille ging an Adem Asil aus der Türkei, Bronze an den Briten Courtney Tulloch.

Jarman springt zu Gold, Georgiou gewinnt am Reck

Am Sprung kürte sich der Brite Jake Jarman zum neuen Europameister. Jarman setzte schwierige Sprünge sauber hin und erhielt 14.982 Punkte. Artur Davtyan aus Armenien erzielte genau die gleiche Punktzahl, da jedoch Jarman die höhere Einzelnote in einem seiner Sprünge erzielt hatte, ging Gold an ihn. Igor Radivilov aus der Ukraine sicherte sich Bronze.

Im abschließenden Reck-Finale ging der EM-Titel nach Zypern. Marios Georgiou holte sich mit 14,400 Punkten Gold. Silber gewann nach Einspruch und nachträglicher Korrektur der Wertung Robert Tvorogal aus Litauen. Der Spanier Joel Plata freute sich über Silber.