Eishockey | WM in Finnland Eishockey-WM - Kanada zu stark für deutsches Team

Stand: 13.05.2022 22:46 Uhr

Kanadas Stars aus der NHL waren zu stark: Deutschlands Eishockey-Nationalteam musste beim WM-Auftakt gegen den Titelverteidiger beim 3:5 (0:2, 1:3, 2:0) eine verdiente Niederlage einstecken.

WM-Titelverteidiger Kanada gegen den letztjährigen WM-Vierten Deutschland. Die Auftaktpartie des deutschen Teams konnte als echtes Topspiel der Welt-Titelkämpfe in Finnland gelten - auch wenn die deutsche Mannschaft bei den Olympischen Spielen zuletzt kaum hatte überzeugen können.

Kanadier von Beginn an hellwach

Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm wollte den Kanadiern kämpferisch und mutig begegnen. Eine Taktik, die bei der letzten WM in Lettland gegen den späteren Titelgewinner noch zu einem 3:1-Sieg in der Vorrunde geführt hatte.

Doch diesmal ließen sich die Ahornblätter aus Amerikas Norden nicht überraschen. Sie gingen ihrerseits griffig und körperlich hart zur Sache, störten das deutsche Team frühzeitig. Und wann immer Tim Stützle, der Star im deutschen Team auf dem Eis war, wurde er von den Kanadiern auffällig hart angegangen.

Fehler in der Abwehr - Kanada geht in Führung

Dies alles beeindruckte das deutsche Team, zumal recht schnell das 1:0 für die Kanadier fiel: Nach einem deutschen Scheibenverlust im eigenen Drittel schmetterte der erst 18-jährige Cole Sillinger die Scheibe in der 9. Minute über die Fanghand von Torwart Philipp Grubauer ins Netz. Schon zuvor hatte der deutsche Goalie gleich mehrfach im Blickpunkt gestanden, schon in der ersten Spielminute hatte er gegen den frei vor ihm auftauchenden Nick Roy glänzend gerettet.

Doch Grubauers Glanzauftritt übertrug sich kaum auf seine Mitspieler - Kanada gestaltete den ersten Abschnitt hochüberlegen. Und kam zum 2:0: Pierre-Luc Dubois von den Winnipeg Jets gelang - nach einem erneuten deutschen Abwehrfehler - ein Schuss aus dem Handgelenk in den linken Winkel (17.).

Michaelis trifft zum Anschluss

Für den zweiten Abschnitt kam das deutsche Team mit auffällig veränderter Körpersprache auf's Eis. Nun ging man seinerseits früh und aggressiv auf die Gegenspieler und hatte schnell ein Chancenverhältnis von 5:0 herausgespielt. Die besten Gelegenheiten hatten dabei WM-Debütant Daniel Schmölz und zweimal Moritz Seider, der Kanadas Goalie Logan Thompson gleich zweimal prüfte. Entsprechend verdient fiel das 2:1 (28.): Marc Michaelis traf über die Stockhandseite des Keepers, nachdem Leo Pföderl den Puck stark erkämpft hatte.

Es folgte die erste deutsche Strafzeit, als Samuel Soramies wegen hohem Stock für zwei Minuten vom Eis musste. Kanada nutzte das eiskalt und erzielte das 3:1: Brake Batherson passte vor's Tor und am Ende war es Dubois, der per linkem Schienbein aus kurzer Distanz seinen zweiten Treffer erzielte.

Entscheidung fällt auf deutscher Strafbank

Als dann auch Stützle auf der Strafbank abkühlen musste, fiel schon die Vorentscheidung: Der junge Kent Johnson schmetterte den Puck in Überzahl zum 4:1 ins kurze Eck von Grubauers Kasten (34.). Damit nicht genug: Nach einer glänzenden Kombination gelang den Kanadiern durch Noah Gregor noch vor der nächsten Drittelpause das 5:1 (38.).

Dass auch die Deutschen eine Überzahl nutzen können, bewiesen sie zu Beginn des letzten Drittels. Matthias Plachta nutzte ein 5:3-Überzahlspiel zum 2:5-Anschluss (52.), als er den Puck ansatzlos per Schlagschuss im kanadischen Tor versenkte. Und als sich die Kanadier später die nächste Disziplinlosigkeit leisteten und gleich zwei Spieler weniger auf dem Eis hatte, verkürzte Seider zum 3:5 (53.).

Samstag gegen die Slowakei

Das deutsche Team hatte sich noch einmal herangekämpft - und ging Risiko. Schon drei Minuten vor der Schluss-Sirene verließ Torhüter Grubauer zugunsten eines sechsten Spielers das Eisoval. Es nutzte nichts. Kanada brachte die sichere Führung über die Zeit.

Die nächste Partie - das zweite von insgesamt sieben Vorrundenspielen - bestreitet das deutsche Team am Samstag (14.05.2022) um 19.20 Uhr gegen die Slowakei.