DBB-Kapitän Dennis Schröder wirft auf den Korb während des Auftaktspiels gegen WM-Gastgeber Japan.

Klarer Sieg gegen Gastgeber Japan Deutsche Basketballer mit starkem WM-Auftakt

Stand: 26.08.2023 08:38 Uhr

Die deutschen Basketballer haben Gastgeber Japan die große Sause vermiest und am Freitag (25.08.2023) direkt zum WM-Auftakt ihre Stärke unter Beweis gestellt.

Das Team um Kapitän Dennis Schröder gewann das erste Vorrundenspiel in Okinawa deutlich mit 81:63 (53:31) und machte damit einen großen Schritt in Richtung Zwischenrunde. Neben Schröder (14 Punkte) trumpfte vor allem WM-Debütant Moritz Wagner mit 25 Zählern und neun Rebounds groß auf.

Das Duell zwischen dem EM-Dritten und den körperlich komplett unterlegenen Japanern war schon zur Halbzeit entschieden.

Nichts gebrochen bei Franz Wagner

Grund zur Sorge bereitete zunächst Franz Wagner. Der NBA-Profi von den Orlando Magic knickte im vierten Viertel mit dem linken Fuß um und wurde in der Schlussphase nicht mehr eingesetzt. Wagner muss nach ersten Erkenntnissen aber kein vorzeitiges WM-Aus befürchten.

Kerstin von Kalckreuth, Sportschau, 26.08.2023 10:09 Uhr

"Es ist nichts gebrochen und nichts Schlimmeres gerissen. Also keine Dinge, die die WM beenden würden", sagte Teamarzt Oliver Pütz am Samstag (26.8.2023) im Mannschaftshotel. Sein Einsatz für das zweite Gruppenspiel gegen Australien am Sonntag (10.30 Uhr), an dem Wagner 22 Jahre alt wird, ist offen. Das Mannschaftstraining findet ohne ihn statt. "Wir lassen den Fuß erst einmal in Ruhe", fügte Teamarzt Pütz an.

Mit dem ungefährdeten Sieg ist Deutschlands Basketballern - anders als 2010 und 2019 - dennoch ein WM-Start nach Maß gelungen. Während bei den vergangenen beiden WM-Teilnahmen schon nach der Vorrunde Schluss war, ist diesmal bei einem Sieg über Australien am Sonntag (10.30 Uhr/Live-Ticker bei sportschau.de) sogar der vorzeitige Sprung in die Zwischenrunde drin.

Armin Lehmann, Sportschau, 25.08.2023 16:24 Uhr

Australien mit neun NBA-Spielern souverän

Die mit neun NBA-Spielern ausgestatteten Australier deuteten mit dem 98:72 über Finnland aber ebenfalls ihre große Qualität an. Es dürfte für das Team von Bundestrainer Gordon Herbert ein vorgezogenes Endspiel um den Gruppensieg werden.

Rund 8.000 Zuschauer - fast alle in Japans Farben rot und weiß - hofften in der Okinawa Arena auf eine sportliche Sensation. Eine stimmungsvolle und farbenfrohe Eröffnungsfeier über 30 Minuten heizte dem Publikum genauso ein wie die japanischen Profis, die kurz vor Spielbeginn noch ein paar krachende Dunks beim Aufwärmen zeigten. Mit lauten "Nippon"-Rufen trieben die Fans des Gastgebers ihre Mannschaft von Beginn an nach vorne, sie feierten jede gelungene Aktion.

Deutschland nutzt Größenvorteil

Doch sportlich wurden die Unterschiede schnell deutlich. Deutschland nutzte seine Größen- und Athletikvorteile bestens und erspielte sich immer wieder gute Wurfpositionen. Unter dem Korb waren Daniel Theis und der von der Bank kommende Moritz Wagner nicht zu kontrollieren.

Japan fehlte ohne Starspieler Rui Hachimura jegliche Präsenz unter dem Korb. Coach Herbert hingegen lag mit der frühen Einwechslung Wagners genau richtig. Die Japaner versuchten ihr Glück aus der Ferne, wurden aber immer weiter distanziert. "Wir müssen ihre Dreier wegnehmen", hatte Herbert vor der Partie angekündigt - das gelang.

Potenzial aus den Testspielen bestätigt

Das deutsche Team knüpfte mit dem Sieg erfolgreich an den Bronze-Coup bei der EM im vergangenen Jahr an und bewies das große Potenzial, das es in Testspielen gegen Kanada, Griechenland und die USA bereits angedeutet hatte. Getragen wurde das Herbert-Team mal wieder von den vier NBA-Säulen Schröder, Theis und den beiden Wagner-Brüdern Franz und Moritz. So war es bereits in der Vorbereitung. 

Die zweite Reihe um die Bankspieler Isaac Bonga und Maodo Lo hat noch Luft nach oben, bekam dank der deutlichen Führung im Schlussviertel aber reichlich Spielzeit. Auf dem Weg Richtung Endrunde in Manila waren die Japaner noch kein Prüfstein. Das dürfte sich mit der Begegnung gegen Australien am Sonntag schnell ändern. Der Olympia-Dritte peilt wie Deutschland eine WM-Medaille an.