Basketballer Kevin Durant von den Brooklyn Nets steht vor einem Transfer zu den Phoenix Suns.

Spektakulärer Wechsel in der NBA Kevin Durant macht Phoenix zum Superteam

Stand: 09.02.2023 20:25 Uhr

NBA-Superstar Kevin Durant sorgt für einen spektakulären Wechsel von den Brooklyn Nets zu den Phoenix Suns. Die Suns macht dies aus dem Stand zum Titelkandidaten, die Meisterpläne der Nets dagegen sind endgültig gescheitert.

Kyrie Irving war am Donnerstag (09.02.2023) einer der ersten, der den spektakulären Wechsel in der NBA kommentierte: "Ich bin froh, dass er da raus ist", sagte Irving über Kevin Durant, bis vor wenigen Tagen noch sein Teamkollege bei den Brooklyn Nets. Ein bisschen klang Irving dabei, als hätte Durant sich erfolgreich aus den Fängen eines Entführungskommandos befreit.

Irving selbst hatte sich kurz zuvor aus Brooklyn verabschiedet, in Richtung Dallas Mavericks. Kurz vor der sogenannten Trade-Deadline, Donnerstag 15 Uhr Ostküstenzeit, ließen die Nets nun auch noch Durant ziehen, den letzten verbliebenen aus dem einstigen Superstar-Trio mit Durant, Irving und James Harden.

Durant zu den Suns - Nets in Scherben

Wie der gewöhnlich gut unterrichtete Sender "ESPN" vorab vermeldete, wechselt Durant zu den Phoenix Suns. Brooklyn bekommt dafür im Gegenzug drei Spieler aus Phoenix und diverse Rechte auf Erstrundenpicks bei künftigen Drafts, als Basis für einen kompletten Neustart. Das mit großen Ambitionen und dem Umzug nach Brooklyn im Jahr 2012 gestartete Titelprojekt der Nets liegt damit endgültig in Scherben.

Durant hatte bereits im Sommer, nach Hardens Abgang, beim Nets-Management wegen eines möglichen Wechsels vorgesprochen. Nun schien sein Vertrauen, mit Brooklyn eine echte Chance auf den Titel zu bekommen, endgültig aufgebraucht. Dass die Nets im zweiten Anlauf einem Trade zustimmten, dürfte Durant tatsächlich wie das Ende einer langen Irrfahrt vorgekommen sein.

Durant in MVP-Form, aber unglücklich bei den Nets

Der zweifache NBA-Champion mit den Warriors und zweimalige Finals-MVP gehört immer noch zu den absoluten Superstars der Liga: In der laufenden Saison liegt sein Schnitt wieder bei knapp unter 30 Punkten pro Spiel. Im November erreichte er eine alte Rekordmarke von Michael Jordan, als er im 16. Spiel in Folge mindestens 25 Punkte erzielte.

In Brooklyn war Durant nach seiner Ankunft 2019 allerdings nie mehr auch nur annähernd in die Nähe eines Titels gekommen. Zum einen, weil er lange verletzt war. Aber auch wegen der ständigen Unruhe, die die zwei anderen kapriziösen Stars fabrizierten: Um James Harden rankten sich immer wieder Tradegerüchte, bevor er tatsächlich seinen Wechsel nach Philadelphia durchsetzte.

Kyrie Irving verpasste während der Corona-Pandemie wegen einer verweigerten Impfung viele Spiele. Im vergangenen Dezember sorgte Irving dann mit einem Twitter-Post für einen Skandal, als er einen Link zu einem Film mit antisemitischen Narrativen teilte.

Durant hingegen, inzwischen auch schon 34 Jahre alt, hat wohl auch seine "Legacy" im Blick: Das Vermächtnis, das er einmal in den NBA-Geschichtsbüchern hinterlassen wird. Bei den Nets musste er zuletzt mehr und mehr fürchten, dass er dort womöglich seine letzte große Chance auf eine Meisterschaft vergeuden könnte.

Durant, Paul und Booker - neues Superteam in Phoenix

Die bekommt er dafür wohl nun in Phoenix: Die Suns haben mit Durants Ankunft ein neues Superteam geschaffen. Mit dem erfahrenen Spielmacher Chris Paul hat Durant einen der besten Vorbereiter der NBA-Geschichte an seiner Seite, der 38-Jährige jagt noch dem unerfüllten Traum vom NBA-Titel hinterher. Dazu kommen mit Devin Booker und Center DeAndre Ayton zwei weitere gefährliche Scorer.

Vor zwei Jahren wurden die Suns erst in der Finalserie von den Milwaukee Bucks gestoppt. Mit Durant als Neuzugang sind die Chancen in Phoenix schlagartig gestiegen, erstmals überhaupt in der Klub-Geschichte die Meisterschaft zu gewinnen. "ESPN"-Kommentator Stephen A. Smith, der gerne knallige Überschriften produziert, kürte die Suns nach Bekanntwerden des Durant-Wechsels sofort zum "absoluten Top-Favoriten im Westen" - und damit auch zum Titelanwärter. Es fand sich kaum jemand, der ihm widersprechen wollte.