Jubel beim deutschen Center Daniel Theis

Basketball-EM in Berlin Deutschland schlägt Polen und jubelt über EM-Bronze

Stand: 18.09.2022 20:36 Uhr

Es war nicht immer schön anzusehen, aber am Ende durften die deutschen Basketballer trotzdem jubeln: Das DBB-Team schlägt Polen und gewinnt EM-Bronze.

Die DBB-Auswahl siegte am Sonntag (18.09.2022) mit 82:69 (36:23) und feierte somit einen mehr als versöhnlichen Abschluss einer teilweise begeisternden Europameisterschaft. Durch die Bronzemedaille komplettierten die Deutschen nach Gold 1993 und Silber 2005 den EM-Medaillensatz. Wie wichtig der deutschen Auswahl diese Medaille war, war deutlich in den Gesichtern von Dennis Schröder und Co. abzulesen.

"Das ist richtig geil. Ich glaube, es ist schön, dass wir uns belohnt haben für tolle sechs, sieben Wochen. Es hat richtig Spaß gemacht", sagte NBA-Jungstar Franz Wagner zum Coup. Schröder ergänzte: "Wir haben Geschichte geschrieben. Ich hoffe, dass wir den deutschen Basketball sexier gemacht haben."

Starke deutsche Defense, Offense etwas rostig

Nach der Halbfinal-Niederlage gegen Spanien starteten die Deutschen zunächst mit vielen Distanzwürfen, hatten damit aber erst einmal nur mäßigen Erfolg. Weil auch die Polen ihre deutliche Pleite gegen Frankreich offenbar noch ein wenig abschütteln mussten und sich ihrerseits einige Fehler leisteten, fiel das für den DBB aber nicht so sehr ins Gewicht. Am Ende eines mäßig attraktiven ersten Viertels führten die Deutschen jedenfalls mit 19:14.

Bundestrainer Gordon Herbert ging das zweite Viertel zunächst komplett die drei NBA-Spieler an, offensiv war weiterhin Sand im Getriebe, die Defense leistete aber gute Arbeit. Dass es im Angriff nicht gut lief, änderte sich auch mit der neuerlichen Hereinnahme von Schröder nicht. Beide Teams hatten gegen aggressive Defensiven große Probleme, Mitte des Viertels hatten sowohl Schröder als auch Polens Mareusz Ponitka jeweils schon vier Ballverluste zu verzeichnen. Es war das DBB-Team, das schneller wieder zu seiner Linie fand und den Ball nun besser laufen ließ. Dementsprechend ging es mit 36:23 in die Halbzeit.

Polen mit starker Aufholjagd

Die Polen ließen sich aber keineswegs abschütteln, sondern zeigten große Moral. Nach dem dritten Viertel stand es plötzlich nur noch 54:49 aus deutscher Sicht. Im letzten Spielabschnitt setzte sich die polnische Aufholjagd fort und beim 59:59 musste Herbert eine Auszeit nehmen. Immer wieder schraubten die Polen nun ihre Dreipunktewürfe rein, Jakub Garbacz stand bei vier von vier Versuchen aus der Distanz.

Johannes Thiemann, der bis dato null von vier Feldversuchen verwandelt hatte, gelang dann ein schwieriger Dreier, doch Schröder vergab die Chance, wieder etwas davonzuziehen und verlor den Ball. Die polnische Defensive agierte extrem aufmerksam, hatte immer eine Hand zwischen den deutschen Pässen. Der starke Jo Voigtmann verwandelte kurz darauf unter dem Jubel des Berliner Publikums zwei weitere Dreier, aber die Polen blieben dran. Mit 68:64 ging es in die letzten fünf Spielminuten.

Am Ende mehr Wurfglück beim DBB - Voigtmann bockstark

Das lang vermisste glückliche Händchen beim Wurf war beim DBB-Team aber rechtzeitig zurückgekehrt. Schröder schickte zwei weitere Dreier durch die Reuse, defensiv gelang Nick Weiler-Babb ein wichtiger Block - und schließlich war die Partie gelaufen. Beste DBB-Akteure waren Schröder mit 26 Punkten und sechs Assists und der allgegenwärtige Voigtmann mit 14 Punkten, neun Rebounds, sechs Assists, zwei Steals und zwei Blocks.