Deutscher Basketball BBL startet: Alles Wichtige rund um die neue Saison
Basketball-Deutschland macht sich bereit: Mitte September beginnt die neue Saison. Sind die Bayern auch unter Neu-Trainer Gordon Herbert Favorit? Welche Teams sind in Europa dabei? Alle Antworten gibt’s hier im FAQ.
Wann startet die BBL?
Bevor die Liga startet, müssen die Klubs erstmal im BBL-Pokal spielen. Den Auftakt machen am Freitag (13.09.2024) die Gladiators Trier gegen BBL-Aufsteiger Skyliners Frankfurt. Die Play-off-Teams der vergangenen Saison steigen erst zur zweiten Runde (Achtelfinale) in den Pokal ein.
Genau eine Woche später steigt das große Auftaktmatch der BBL: Meister Bayern München empfängt die Niners Chemnitz. Allerdings ist das Spiel vorgezogen vom 3. Spieltag – offiziell beginnt der erste Spieltag einen Tag später (21.09.) mit mehreren Begegnungen.
Zum BBL-Saisonauftakt treffen Chemnitz und München aufeinander. Meister München muss jedoch ohne Serge Ibaka (hier im Bild) auskommen - Ibaka wechselte zu Madrid.
Wer ist Favorit in dieser Saison?
Natürlich geht der Titel 2024/25 nur über Double-Meister Bayern München. Nach einem knappen Platz eins in der Hauptrunde hatten die Bayern in der K.-o.-Phase leichtes Spiel: Mehr als ein Match gab München in keiner Play-off-Runde her.
Ab dieser Saison wird das Team von Ex-Bundestrainer Gordon Herbert geleitet, unter dem die deutsche Nationalmannschaft 2023 Weltmeister wurde. Ob Herbert, 2016 als Bundesliga-Trainer des Jahres ausgezeichnet, auch im Liga-Betrieb wieder Erfolge holen kann, muss sich zeigen. Immerhin: Herbert hat gleich fünf deutsche Nationalspieler im Kader - man kennt sich also.
Welche Teams haben auch Chancen auf den Titel?
Deutlich mehr Fragezeichen als bei Favorit München gibt es bei den übrigen Titel-Aspiranten. Die Niners Chemnitz und Alba Berlin haben zwar jeweils ihren Trainer behalten, mussten dafür aber wichtige Spieler abgeben. Vizemeister Berlin geht ohne die beiden Top-Stars Johannes Thiemann und Sterling Brown in die Saison - wirklich nachgebessert hat Alba den Kader aber kaum.
Chemnitz muss ohne den besten deutschen Werfer der vergangenen Saison, Kevin Yebo, auflaufen - Yebo wechselte zur Konkurrenz nach München. Dennoch ist auch Chemnitz mit Erfolgs-Trainer Rodrigo Pastore einiges zuzutrauen, vor allem weil der Verein standesgemäß mit einer starken Abwehr auftrumpft.
Auch Ulm gehört zum erweiterten Favoritenkreis. Für den Meister von 2023 war in der vergangenen Saison allerdings schon in Runde eins der Play-offs Schluss. Der Erfolg des Vereins wird in dieser Spielzeit auch an der Leistung der jungen Spieler hängen - traditionell hat Ulm eine vorbildliche Nachwuchsarbeit.
Trevion Williams von Alba Berlin in Aktion
Wer sind die "players to watch" in der BBL?
Yam Madar (FC Bayern): Der 23-jährige Israeli könnte bei den Bayern den nächsten Schritt machen. Sein Potenzial hat er schon bewiesen, in der Saison 2022/23 wurde er zum "Euroleague Rising Star" gekürt.
Trevion Williams (Alba Berlin): Der Neuzugang soll auch direkt der neue starke Mann bei Alba werden und den Abgang von Johannes Thiemann kompensieren. In Ulm war Williams vergangene Saison der Dreh- und Angelpunkt.
Isaiah Roby (Ratiopharm Ulm): Mit seinen 151 NBA-Partien kann Roby viel Erfahrung auf höchstem Niveau vorweisen. In Ulm muss er Trevion Williams ersetzen und wird versuchen, wieder an sein bestes NBA-Niveau von 2021 anzuschließen.
Olivier Nkamhoua (Niners Chemnitz): Der finnische Nationalspieler zeigte bereits international seine Stärken - gegen Deutschland war Nkamhoua der beste Scorer Finnlands. Chemnitz wird seine erste Profi-Station nach dem College.
Darius McGhee (Telekom Baskets Bonn): Der 1,75-Meter kleine Guard erinnert ein wenig an seinen Vorgänger TJ Shorts. In der höchsten US-College-Liga gehörte er zu den besten Dreierschützen, der Sprung in die NBA blieb aber aus - vielleicht hilft ein Umweg über Bonn.
Ben Saraf (Ratiopharm Ulm): Der 18-Jährige aus Israel gilt als Top-Talent und erzielte bei der U18-EM im Schnitt 28 Punkte pro Spiel - das brachte ihm auch den MVP-Titel ein. Nun will er in der BBL sein Können zeigen.
Yam Madar spielte in der Euroleague für Fenerbahçe Istanbul schon die großen Spiele (hier Final Four, Spiel um Platz drei). Nun will er bei Bayern glänzen.
Wer ist neu in der BBL?
Eine kuriose Aufstiegskonstellation sorgt in diesem Jahr für Lücken im Matchplan. Rein sportlich durften sowohl die Skyliners Frankfurt als auch Zweitligameister Karlsruhe Lions aufsteigen. Letztere beantragten aber keine Lizenz für die BBL - weil Karlsruhe nicht den erforderlichen Mindestetat von 3,5 Millionen Euro vorweisen konnte.
Damit ist nur Frankfurt in der BBL dabei, zwei Absteiger gab es aber dennoch: die Tigers Tübingen und die Crailsheim Merlins. Dadurch geht die BBL mit nur 17 Teams in die Saison, da die BBL sich gegen eine Wildcard-Vergabe entschieden hatte. Laut Liga hatte kein Team ernsthaftes Interesse an einer Wildcard-Bewerbung. Jeden Spieltag hat deshalb ein Team offiziell Pause.
Wer überträgt die BBL und den BBL-Pokal?
Die meisten Spiele überträgt Streaming-Anbieter "Dyn" - sowohl Bundesliga als auch BBL-Pokal und Champions League. Für die EuroLeague hat "MagentaSport" die Übertragungsrechte. Bis zu zwölf BBL-Spiele in der Saison dürfen auch ARD, ZDF und die Dritten Programme live übertragen. Zusätzlich läuft bei "Welt TV" eine BBL- Partie pro Spieltag live im Fernsehen.
Wann beginnen die Wettbewerbe im Europapokal?
Der bedeutendste europäische Wettbewerb, die EuroLeague, beginnt am 3. Oktober. Diese Liga hat nur wenige freie Plätze, viele Teams sind fest gesetzt. Aus Deutschland sind in der Saison 2024/25 Bayern München und Alba Berlin dabei.
Bereits am 1. Oktober startet die Champions League. Schon sicher dabei sind Vechta, Würzburg und Chemnitz, welches letztes Jahr im FIBA Europe Cup triumphierte. Im September läuft noch die Qualifikationsphase, wo Bonn um einen Startplatz kämpft.
Im FIBA Europe Cup treten dieses Jahr Braunschweig und Ludwigsburg an – der erste Spieltag ist am 9. Oktober. Schon etwas früher beginnt der Euro-Cup (24.9.), mit Hamburg und Ulm sind auch dort zwei deutsche Vereine vertreten.