Skispringen | Weltcup Althaus überzeugt erneut in Willingen - Kriznar mit Rekordflug

Stand: 30.01.2022 13:36 Uhr

In Abwesenheit der Favoritin Marita Kramer hat Katharina Althaus beim Weltcup in Willingen das nächste Ausrufezeichen vor den Olympischen Spielen gesetzt. Einzig Nika Kriznar, die einen neuen Schanzenrekord aufstellte, war besser.

Katharina Althaus hat eine gelungene Generalprobe vor den Olympischen Spielen gefeiert. Beim Heimweltcup in Willingen sprang die Oberstdorferin am Sonntag (30.01.2022) auf 145 Meter (126 Punkte) und musste sich damit nur knapp Nika Kriznar geschlagen geben. Die Slowenin zauberte mit 151 Metern einen neuen Schanzenrekord in den Schnee und lag am Ende 5,6 Punkte vor Althaus.

Althaus: "Das stimmt mich sehr optimisch"

"Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit meinem Sprung und meinem persönlichen neuen Bestwert", freute sich Althaus im Anschluss im ZDF-Interview wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking: "Das stimmt mich sehr optimisch. Es tut richtig gut, noch zweimal auf dem Podest zu stehen und auch zu wissen, dass von der Technik her noch was drin ist."

Auf Rang drei reihte sich die Russin Alexandra Kustova ein (150 Meter/115,8 Punkte), die erstmals in ihrer Karriere bei einem Weltcup auf dem Podest stand. Der Wettkampf wurde wie am Samstag aufgrund der böigen Winde nach dem ersten Durchgang beendet.

Kramer und Freitag fehlen

Die Siegerin vom Vortag, Marita Kramer, war beim zweiten Einzel-Springen nicht dabei. Die Führende im Gesamt-Weltcup wurde positiv auf Corona getestet, woraufhin das Team der österreichischen Springerinnen vorzeitig aus Willingen abgereist war. Kramers Teamkolleginnen wurden alle negativ getestet.

Zweibeste Deutsche wurde Juliane Seyfarth auf Rang 15. Pauline Heßler hatte als 19. und mit satten 88,2 Punkten Rückstand auf die Spitze ebenso wenig mit den Top-Ten-Plätzen zu tun. Selina Freitag lies das zweite Einzel-Springen aus. Die Sächsin war am Samstag bei der Landung schwer gestürzt.

Eine schlimmere Verletzung konnte kurz vor den Olympischen Spielen aber glücklicherweise ausgeschlossen werden. "Ihr geht's ganz gut, und wir sind ganz zuversichtlich, dass sie bis nächste Woche wieder fit ist", hatte Bundestrainer Maximilian Mechler am Morgen erklärt.

Seyfarth und Heßler im Pech

Wie bereits am Samstag, als der zweite Durchgang aufgrund der schwierigen Wetterverhältnisse gestrichen wurde, mussten sich die Athletinnen auch am Sonntag in Geduld üben. Der Beginn wurde um zweieinhalb Stunden nach hinten verschoben. Und erneut sorgten die böigen Winde für höchst unterschiedliche Sprünge auf der Mühlenkopfschanze in Nordhessen.

Kustova konnte die Bedingungen zunächst am besten nutzen und setzte bei starkem Aufwind satte 150 Meter in den Schnee. Seyfarth hatte dagegen deutlich weniger Windunterstützung und musste sich mit 107 Meter weiter hinten im Feld einordnen. Noch mehr Pech hatte Heßler, die quasi in ein Windloch sprang und nicht über 93,5 Meter hinauskam.

Kriznar stellt Rekord auf

Dagegen bewies Althaus nach ihrem zweiten Platz vom Vortag einmal mehr ihre derzeit überragende Form und setzte per Telemark nach 145 Metern auf. Zuvor hatte Kriznar die Bestweite in den Schnee gebrettert und damit für einen neuen Landes- und Schanzenrekord bei den Frauen gesorgt.

Der Weltcup in Willingen war für die Skispringerinnen der letzte Gradmesser vor den Olympischen Winterspielen. In Peking ist das Einzel der Frauen bereits am 1. Wettkampftag (5. Februar) geplant. Althaus hatte vor vier Jahren bei den Spielen in Pyeongchang die Silbermedaille gewonnen.