Skispringen | Weltcup in Engelberg Geiger verabschiedet sich mit Topplatzierung in die Weihnachtspause

Stand: 19.12.2021 17:51 Uhr

Karl Geiger hat in Engelberg den zweiten Sieg in Folge verpasst. Ein Platz auf dem Treppchen war ihm aber wieder sicher. Nach dem Zehntelkrimi vom Vortag gab es am Sonntag (19.12.2021) eine klare Entscheidung. Im zweiten Durchgang flog Ryoyu Kobayashi den Konkurrenten davon.

Karl Geiger hat sich beim letzten Wettkampf vor der Vierschanzentournee seinem aktuell ärgsten Rivalen im Gesamtklassement, dem Japaner Ryoyu Kobayashi, geschlagen geben müssen. Nach Sprüngen auf 135 und 131,5 Meter wurde Geiger Zweiter und geht so nach dem Sieg von Samstag mit viel Selbstvertrauen in das anstehende Highlight, welches am 28. Dezember in seiner Heimat Oberstdorf beginnt. Dritter wurde Markus Lindvik aus Norwegen, der dem Lokalmatadoren Killian Peier den Platz auf dem Podest wegschnappte. Der Schweizer hatte bei seinem Heimspiel nach einem Durchgang noch geführt.

Geiger lobt seinen Kontrahenten

"Es war ein echt gutes Wochenende, auch wenn die Sprünge gestern etwas besser waren. Aber ich bin Zweiter geworden, das ist ein sehr hohes Level. Ich bin sehr zufrieden. Zwölf Punkte sind schon eine Hausnummer. Kobayashi ist in einer Überform", erklärte ein sichtlich froher Geiger. Im Gesamtweltcup büßte der Skiflugweltmeister etwas ein, liegt aber mit 594 Punkten noch immer 98 Zähler vor Kobayashi.

Bundestrainer Stefan Horngacher war voll des Lobes für seinen Vorzeigespringer: "Es war ein sehr gutes Wochenenende - speziell für Karl. Erster und Zweiter ist perfekt. Seine Sprünge laufen wieder sehr gut. Gegen Kobayashi waren wir heute chancenlos." Aber auch die anderen Athleten bekamen anerkennende Worte: "Die Mannschaft hat sich heute toll gesteigert und tolle Sprünge gezeigt. Wir können sehr zufrieden aus Engelberg abreisen."

Paschke in den Top Ten - Schmid knapp vorbei

Zweitbester DSV-Adler wurde Pius Paschke (133 m/136 m) auf Rang neun. Constantin Schmid konnte nach seinem zwölften Platz vom Vortag erneut aufhorchen lassen und die Platzierung noch um einen Rang verbessern. Nach 130 Metern im ersten Sprung legte er 135 Meter nach. "Ich bin ganz gut aufgestellt und solide in die Top 15 reingesprungen. Jetzt können wir gut Weihnachten feiern und dann geht es zur Tournee", sagte Schmid.

Wellinger mit Mutmacher

Auch Andreas Wellinger schaffte es mit 122 Metern als 24. ins Finale, nachdem er am Vortag noch den Sprung unter die besten 30 verpasst hatte. Dort konnte der Olympiasieger von 2018 mit 131 Metern seinen besten Sprung des gesamten Wochenendes zeigen, das reichte für Rang 18. "In den letzten Wettkämpfen waren schon ein paar gute Sachen dabei. Heute lief es deutlich besser, deswegen bin ich mit dem Abschluss ganz zufrieden", erklärte Wellinger, der aber im Training weiter an seiner Konstanz feilen will: "Ich bin optimistisch, dass noch viel möglich ist in diesem Winter."

Wind macht Leyhe im Finale zu schaffen

Stephan Leyhe hatte im zweiten Durchgang Pech mit den Bedingungen und viel Seitenwind. So fand er nicht richtig ins Flugsystem und musste schon nach 121 Metern landen. Dadurch fiel er noch um ganze 13 Plätze zurück auf Rang 25. "Die ersten beiden Sprünge heute waren gut, der jetzt war daneben. Bei solchen Bedingungen ist es dann schwierig, gerade wenn man an seiner Symmetrie arbeitet", lautete sein Fazit.

Eisenbichler ist ratlos

Markus Eisenbichler konnte seinen positiven Eindruck aus der Qualifikation, die er auf Rang vier abschloss, nicht bestätigen. Er hatte bei seinem ersten Sprung direkt nach dem Absprung Druck von hinten, konnte kein Gefühl aufbauen und setzte nach nur 113 Metern auf dem Hang auf. Das war deutlich zu wenig, um sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren.

"Die Quali war gut und auch der Sprung hat sich nicht viel anders angefühlt. Ich muss die Trainer fragen, ich bin gerade ein bisschen ratlos. So was gibt es im Sport, das hatte ich auch schon öfters. Jetzt ist es ein bisschen traurig", erklärte Eisenbichler, der sich jetzt erst einmal auf ein paar ruhige Tage freut, bevor es in die Vierschanztournee geht.