Katharina Althaus jubelt über ihren Sieg in Titisee-Neustadt

Weltcup in Titisee-Neustadt Katharina Althaus springt zum Sieg und ins Gelbe Trikot

Stand: 11.12.2022 14:57 Uhr

Besser hätte der Saisonstart für Katharina Althaus nicht laufen können. Die Skispringerin aus Oberstdorf war beim Weltcup in Titisee-Neustadt nicht zu schlagen.

In der Qualifikation die Beste, nach dem ersten Durchgang ganz oben und auch in der Endabrechnung auf dem Spitzenplatz: Deutschlands Top-Skispringerin Katharina Althaus hat am Sonntag (11.12.2022) das Weltcupspringen in Titisee-Neustadt gewonnen und damit auch die Führung im Gesamtweltcup übernommen. "Ich glaube, Gelb steht mir ganz gut", lachte Althaus nach einem "richtig coolen Wochenende".

Althaus einsame Spitze

Mit einem Satz auf 130 Meter legte die 26-Jährige schon im ersten Durchgang den Grundstein zum Sieg. Althaus hatte als einzige Springerin die 130-Meter-Marke geknackt, allerdings saßen ihr gleich drei Konkurrentinnen dicht im Nacken. ÖSV-Springerin Eva Pinkelnig, die mit dem Gelben Trikot als Favoritin gestartet war, lag als Vierte bei wunderbarem Skisprungwetter nur 2,5 Punkte hinter Althaus. Auch die Slowenin Ursa Bogataj und Silje Opseth aus Norwegen schnupperten als Zweite und Dritte noch am Sieg.

Entsprechend heiß war das Finale, doch Althaus zeigte Nervenstärke und erneut einen Traumsprung. Mit 137 Metern flog sie so weit wie keine andere und machte ihren zweiten Saisonsieg perfekt. Opseth wurde Zweite (+ 8,4 Punkte), Bogataj landete auf dem dritten Platz (+ 11,2 Punkte).

Freitag beißt sich in der Weltspitze fest

Während Althaus in der vergangenen Saison oft deutsche Alleinunterhalterin in den Top fünf war, bekommt sie jetzt Unterstützung. Vor allem von Selina Freitag. Die 21-Jährige beeindruckte in der Qualifikation mit 134 Metern. Auch wenn die jüngere Schwester von Richard Freitag im Wettkampf nicht ganz an diese Leistung anknüpfen konnte, war sie als Fünfte mit Sprüngen auf 125 Meter und 129,5 Meter so gut wie nie zuvor im Weltcup und entsprechend "glücklich".

Reisch feiert Top-Comeback nach Kreuzbandriss

Agnes Reisch vom WSV Isny steht zwar (noch) im Schatten von Althaus und Freitag, zeigte aber auf der Hochfirstschanze, dass mit ihr zu rechnen ist. Die 23-Jährige, die die vergangene Saison wegen einer schweren Knieverletzung (Kreuzbandriss) verpasst hatte, trotzte den schwierigen Bedingungen und segelte mit Topspeed von 94,3 km/h in der Anlaufspur im ersten Durchgang auf starke 119,5 Meter. Mit 125 Metern packte Reisch im Finale noch einige Meter drauf und wurde mit Platz elf belohnt. Für sie war das ihr bestes Weltcup-Resultat, trotzdem war sie nicht ganz zufrieden: "Die Sprünge sind noch ausbaufähig", sagte sie selbstkritisch.

Agnes Reisch während des zweiten Durchgangs in Titisee-Neustadt

Alle sieben DSV-Springerinnen im Finaldurchgang

Die deutschen Skisprungfrauen sind auf dem besten Weg, die Zielvorgabe von Bundestrainer Maximilian Mechler zu erfüllen. Der Coach hatte sich vor Saisonbeginn gewünscht, dass das gesamte Team näher an die Weltspitze heranrückt. Und das klappte beim Heim-Weltcup schon ganz gut. Alle sieben deutschen Springerinnen qualifizierten sich für den zweiten Durchgang. Auch wenn Anna Rupprecht (21./110,0 m/115,5 m), Luisa Görlich (22./114,5 m/116,5 m) und Pauline Hessler (24./111,5 m/117,5 m) noch einige Plätze von den Besten entfernt sind, sorgten vor allem die Sprünge im Finale für einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.

Seyfarth kämpft um Platz im Weltcupteam

Juliane Seyfarth, die ihren Stammplatz im Weltcupteam verloren hat, dürfte dagegen etwas gehadert haben. Sie durfte sich erstmals in dieser Saison in der ersten Liga präsentieren, war aber mit Sprüngen auf 111,5 Meter und 109,5 Meter als 29. die schwächste der sieben DSV-Springerinnen.