Ski Alpin | Zagreb Zagreb-Slalom auch Donnerstag abgesagt

Stand: 06.01.2022 14:17 Uhr

Zweiter Slalom-Versuch in Zagreb - und wieder mussten die Veranstalter das Rennen abbrechen. Der Franzose Victor Muffat-Jeandet erlitt einen Knöchelbruch.

Der Weltcup-Slalom von Zagreb ist zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden abgesagt worden. Nach der nebelbedingten Verschiebung von Mittwoch wurde das Rennen am Donnerstag (06.01.2022) nach nur 19 Athleten erneut abgebrochen. Diesmal sorgte eine zu weiche Piste und stark nachgebender Schnee für die Absage.

Absage nach 19 Rennläufern

Nach nicht einmal 20 von mehr als 60 Athleten entschieden sich die Veranstalter, den Wettkampf nicht fortzusetzen. Zuvor musste das Rennen immer wieder wegen Neupräparationen unterbrochen werden. In den ersten 60 Minuten nach Startläufer Sebastian Foss Solevaag schafften es nur 19 Läufer auf die Piste - nach 20 Minuten weiterer Diskussionen folgte die Abbruch-Entscheidung.

Ein ganz ärgerliches Ende nahm der Tag für Victor Muffat-Jeandet: Der französische Olympia-Dritte brach sich bei einem Sturz auf der kaum fahrbaren Piste den Knöchel, wie sein Team am Nachmittag mitteilte.

Kristoffersen: "Das ist kein Weltcup"

"Der Schnee ist sehr weich, es ist sehr schwer. Ich glaube nicht, dass die Piste hält", hatte sich bereits vor dem Abbruch Spitzenreiter Foss Solevaag in der Sportschau kritisch geäußert. Der Norweger hatte mit Startnummer eins die Spitzenzeit in den weichen Schnee gelegt - konnte diese Position aber wegen des späteren Abbruchs nicht verteidigen.

"Es ist wie Frühling", sagte der Schweizer Roman Zenhäusern, der mit der niedrigen Startnummer drei zwischenzeitlich auf Rang zwei lag. Der frühere Slalom-Gesamtsieger Henrik Kristioffersen schimpfte: "Das ist kein Weltcup. Und die Bedingungen werden noch schlechter", sagte der Norweger in der Sportschau.

"Ich möchte mich in dieser Saison nicht so kritisch äußern, aber das Fingerspitzengefühl der FIS-Leute fehlt. Die Bedingungen der Piste ist nicht gut. Das ist heute nicht besser als gestern. Alles ist Chaos jetzt. Das ist kein Weltcup."

Straßer: "Das ist ein Kampf""

Auch Linus Straßer, der mit Startnummer 14 auf Platz neun fuhr und seine beste Saisonplatzierung anpeilen konnte, sagte direkt nach seinem Lauf: "Ich bin mir nicht ganz sicher, dass es weitergeht. Das ist ein Kampf, das fühlt sich nicht so gut an." Seinem Lauf und auch der Piste konnte der 29-Jährige trotzdem Gutes abgewinnen.

"Ich bin einer, der so was mag. Aber schon gleich oben wusste ich nicht, wo ich war. Ein Tor hat gefehlt, eins haben sie noch reingestellt. Beim Fahren hat es sich angefühlt, als würde ich mit Nummer 60 fahren und nicht mit der Nummer 14. Aber mir hat es Spaß gemacht, es war cool zu Fahren."

Verschiebung von Mittwoch auf Donnerstag

Der Weltcup am Zagreber Hausberg Medvenica, dem mit 71 Toren längsten der Saison, war schlechter Wetterbedingungen von Mittwoch auf Donnerstag geschoben worden. In der Nacht hatte es geschneit, bei Temperaturen um die Null Grad präsentierte sich die Piste aber nicht weltcupreif.

Während Straßer zumindest auf die Piste durfte, blieb Anton Tremmel (Startnummer 39), Julian Rauchfuß (49) und Fabian Himmelsbach (50) ein Start am Donnerstag versagt.