Slalom | Adelboden Straßer fährt in Adelboden mit furioser Aufholjagd aufs Podest

Stand: 09.01.2022 14:25 Uhr

Slalom-Spektakel in Adelboden: Während sich die Topfavoriten auf den Sieg im Finale einen Krimi lieferten, löste Linus Straßer entspannt das Olympia-Ticket und überraschte die Konkurrenten mit dem ersten Podestplatz der Saison.

Die alpinen Edeltechniker lieferten beim Slalom in Adelboden ein spektakuläres Rennen in zwei Akten ab. Am Sonntag (09.01.2022) kurvten sie unter dem Jubel der Zuschauer in Angriffslaune den "Chuenisbärgli" hinunter.

Im ersten Lauf hatte Manuel Feller die Bestzeit in den Schnee gebrannt. Teamkollege Fabio Gstrein schlängelte sich zeitgleich zur österreichischen Doppelführung durch den Kurs. Der Vorsprung war allerdings nur minimal:

Luca Ärni (+0,05 Sek.) hatte die Hoffnungen der Gastgeber auf einen Heimsieg geschürt. Dem Norweger Henrik Kristoffersen fehlten neun Hundertstel auf die Richtzeit. Alexis Pinturault (FRA) lag elf, Ramon Zenhäusern (SUI) 16 und Johannes Strolz (AUT) minimale 17 Hundertstel zurück.

Straßer kurvt taktisch klug aufs Podest

Entsprechend aufgeladen war die Stimmung im Finale. Strolz kam am besten durch und setzte sich mit der Gesamtzeit von 1:50.05 Minuten an die Spitze. Feller (+0,17) musste sich hinter seinem Teamkollegen einreihen.

Am meisten profitierte aber Linus Straßer (+0,29), der mit einem taktisch klugen Ritt durch die Stangen am Ende Platz drei herausfuhr und sich den Startplatz für die Olympischen Spiele sicherte. "Ein cooles Podium," strahlte Straßer im ARD-Interview und freute sich auch für Sieger Strolz, mit dem er zeitweise die Schulbank gedrückt hatte. "Es hat mir unglaublich Spaß gemacht für den Johannes auch."

Gelungene Aufholjagd

0,62 Sekunden Rückstand hatte Straßer als 14. aus dem ersten Lauf auf die Bestzeit mitgenommen. Der 29-Jährige lies sich vom Hundertstelkrimi an der Spitze jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Mit einem souveränen Auftritt schob er sich dank der patzenden Konkurrenz noch um elf Plätze nach vorne.

"Der zweite Lauf war sehr gut", freute sich Straßer trotz der "wahnsinnig schwierigen Bedingungen". Er "habe es geschafft, den Ski am laufen zu halten und keine Fehler zu machen". Teamkollege David Ketterer wurde 23..

Top drei der Weltcup-Wertung aus dem Rennen

Das Spitzentrio der Weltcup-Slalomwertung war dagegen vorzeitig aus dem Rennen: Topfavorit Clement Noel fädelte vor der ersten Zwischenzeit ein, Kristoffer Jakobsen und Sebastian Foss-Solevaag stürzten nach einer energiegeladenen Fahrt durch die Stangen kurz vor dem Ziel.

Im DSV-Team verpasste Fabian Himmelsbach das Finale als 32. dagegen nur knapp. Julian Rauchfuss schied wie Anton Tremmel aus.