Thomas Dreßen posiert bei der Siegerehrung

Weltcup-Abfahrt in Lake Louise Dreßen will noch nicht alles riskieren

Stand: 26.11.2022 13:48 Uhr

Am Wochenende starten die Alpin-Speedfahrer in den WM-Winter. Für DSV-Hoffnungsträger Thomas Dreßen sind die Rennen in Lake Louise nach langer Verletzungspause nicht mehr als ein Herantasten.

Von wp/dpa

Vor drei Jahren, am 30. November 2019, feierte Thomas Dreßen im kanadischen Lake Louise den dritten seiner bisher fünf Weltcupsiege. Der 29-Jährige aus Mittenwald mag die Strecke in der Provinz Alberta also. Trotzdem dämpfte er im Vorfeld die Erwartungen: Es sei "wichtig für mich, dass ich wieder dabei bin", sagte er nach einer langen Leidenszeit, die es ihm zwei Winter nicht erlaubte, bei Weltcups auf Skiern zu stehen. Nun soll es langsam bergauf gehen.

Thomas Dreßen posiert bei der Siegerehrung

Keine "Hauruckaktionen" nach so langer Pause

Dreßen will sich schnellstmöglich wieder in der Weltspitze etablieren. "Ich will dahin, wo ich vorher war. Hoffentlich noch ein bisschen besser werden", so Dreßen vor seinem Comeback, seinem ersten Weltcup-Rennen seit März 2020.

Der Athlet aus der Nähe von Garmisch-Partenkirchen will das Rennen in den kanadischen Rocky Mountains allerdings ganz behutsam angehen. "Da wird es jetzt keine Hauruckaktionen geben. Ich werde sicherlich nicht gleich alles riskieren", so der Deutsche.

Vertrauen in den Körper ist zurück - Ziel bleibt die WM im Februar

Die WM in Cortina d'Ampezzo war Dreßens einziges Rennen in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Zuerst bremste ihn eine Hüft-Operation aus. Dann sorgte ein Eingriff am vorgeschädigten rechten Knie dafür, dass der Deutsche die gesamte vergangene Saison inklusive Olympia verpasste.

Mittlerweile hat der Speed-Spezialist wieder "vollstes Vertrauen" in seinen Körper. "Für mich ist die größte Beruhigung, dass jetzt alles passt", sagte er. Ziel sei es, bis zur WM in Frankreich Mitte Februar in Top-Form zu sein.

Sechs DSV-Athleten am Start - Zweites Training abgesagt

Mit der Saisonvorbereitung ist Dreßen bislang zufrieden. Im ersten Training lief es nun nicht ganz so gut: "Die Verhältnisse waren schwierig. Ich habe mich mit dem Timing etwas schwer getan, das würde ich aber für das erste Training nicht überbewerten. Körperlich geht es mir gut, das ist erstmal das Wichtigste."

Alpin-Bundestrainer Christian Schwaiger konkretisierte das etwas: "Zwar präsentiert sich die Piste in einem guten Zustand, allerdings war die Sicht schlecht. Es war daher ein erstes Herantasten aller Athleten an die Strecke", sagte er. Weil Schneefälle erwartet werden, wurde das zweite Training abgesagt.

Schmid fehlt noch - Baumann optimistisch

Insgesamt schickt der DSV sechs Athleten in Lake Louise an den Start. Neben Dreßen werden das die etablierten Romed Baumann (Kiefersfelden), Josef Ferstl (Hammer) und Andreas Sander (Ennepetal) sein, dazu kommen Simon Jocher (Schongau) und Luis Vogt (Garmisch).

Fehlen wird noch Manuel Schmid (Fischen). Der 29-Jährige ist nach seiner Hand-OP wieder ins Training eingestiegen, bereitet sich aber weiterhin in Copper Mountain vor. Sein Einstieg in die Saison ist für Gröden geplant.

"Die Vorbereitung in Copper war cool. Wir hatten guten Schnee und konnten effektive Einheiten fahren. Allerdings kommen die ersten Rennen gefühlt immer zu früh", sagt Romed Baumann, der die Aufgabe trotz allem optimistisch angeht: "Ich bin gut aufgestellt, auch materialtechnisch."

Romed Baumann im Training beim Weltcup

Romed Baumann im Training beim Weltcup