Ski Alpin Kira Weidle - die Hoffnungsträgerin im deutschen Speed-Team

Stand: 01.12.2021 15:15 Uhr

Speed-Spezialistin Kira Weidle überzeugte in der vergangenen Saison mit Silber in der WM-Abfahrt. Doch das soll es nicht gewesen sein. Weidle will auch in Peking um die Medaillen mitfahren.

Nach dem Karriereende von Viktoria Rebensburg ruhen die Speed-Hoffnungen auf Kira Weidle. Die 25-Jährige ist aktuell die einzige im DSV-Team, die in Abfahrt und Super-G um vordere Plätze mitfahren kann. Ihren Karrierehöhepunkt erlebte Weidle in der vergangenen Saison: Bei der WM in Cortina d'Ampezzo raste sie in der Abfahrt zu Silber.

Der Gewinn des Edelmetalls kam etwas überraschend. Denn die Leistungen in der WM-Saison waren bis dahin eher ernüchternd gewesen: Zwei Mal Platz fünf, ansonsten Platzierungen zwischen zehn und 26. Doch angespornt von der Medaille lieferte Weidle nach der WM weitere Top-Resultate, unter anderem fuhr sie in Val di Fassa als Dritte auf das Podest.

Cheftrainer mit hoher Erwartungshaltung

Jetzt beginnt eine neue Saison mit den Olympischen Spielen als Höhepunkt im Februar. Und da soll der nächste Erfolg her: "Kira weiß, wie es ist, eine Medaille zu gewinnen - und sie will wieder eine gewinnen", sagt Jürgen Graller, Cheftrainer der deutschen Frauen. Graller hat Erwartungen an Weidle, und die fallen nicht gerade bescheiden aus. "Es ist das klare Ziel, dass man in der Abfahrtswertung auf dem Podium ist und irgendwann die Kugel gewinnt", sagt der Österreicher.

Und er betont: Es gehe für Weidle nicht darum, dass sie sich jetzt mit dem WM-Silber zufriedengibt, sondern unter anderem "im Februar in China wieder eine Medaille gewinnt", also bei den Olympischen Spielen in Peking.

Graller attestiert Weidle, zuletzt bereits Fünfte im Abfahrts-Weltcup, mit das größte "Entwicklungspotenzial" aller Schnellfahrerinnen zu haben.

Weidle will auch bei Olympia abliefern

Weidle selbst versichert, sie verspüre keinen "besonderen Druck", vielmehr fühlt sie sich angespornt, gerade auch mit Blick auf Olympia. Die WM-Medaille im Rücken stärke sie, weil sie wisse: "Ich habe beim Großereignis schon mal abgeliefert."

Nun sei Olympia "nochmal was anderes als eine WM", doch die Chance auf sportliche Unsterblichkeit umso größer: "Olympiasieger oder Medaillengewinner ist man auf Lebenszeit, das ist ein großes Ziel von mir".

Lake Louise - "eine meiner Lieblingsstrecken"

Doch jetzt steht erstmal der Speed-Auftakt in Lake Louise auf dem Programm. "Lake Louise ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich freue mich sehr darauf. Ich war dort die letzten Jahre immer recht erfolgreich", sagt Weidle.

2018 fuhr sie hier ihre erste Podiums-Platzierung heraus. Neben Weidle geht auch Nadine Kapfer an den Start. Die 21-Jährige vom SC Garmisch bestritt bislang erst ein Weltcup-Rennen.