Skeleton | Weltcup in Altenberg Deutsche Skeletonis feiern Heimsiege in Altenberg

Stand: 03.12.2021 17:18 Uhr

Sieg bei den Frauen und Sieg bei den Männern: Tina Hermann und Axel Jungk haben dem deutschen Skeleton-Team einen perfekten Freitag (3.12.2021) beschert. Hermann stellte dabei sogar einen neuen Bahnrekord auf. Das gelang auch Christopher Grotheer, der hinter Jungk Zweiter wurde.

Altenberg, wo sonst?! Nach einem verhaltenen Start haben die deutschen Skeleton-Frauen beim Heim-Weltcup den ersten Saisonsieg eingefahren. Tina Hermann vom Königssee gewann auf der anspruchsvollen Bahn in Sachsen mit Bahnrekord (57,72 Sekunden). Sie siegte vor Alina Tararychenkova aus Russland und der Österreicherin Janine Flock.

"Es war ein enger Wettkampf", sagte Hermann nach ihrem Premierensieg. "In Igls war ich echt Grütze", blickte sie zurück und wirkte trotz des Erfolgs im Sportschau-Interview sehr verhalten. "Es war echt grenzwertig bei mir. Ich war mit dem Material eine Nummer zu arg unterwegs und hatte Haltprobleme", sagte die 29-Jährige, die in Altenberg schon zwei Mal Weltmeisterin geworden ist.

Hermann führte schon nach dem ersten Durchgang und ließ sich nicht mehr vom Thron verdrängen. Nach 57,84 Sekunden im ersten Lauf war sie im Finale in 57,72 Sekunden so schnell, wie keine Pilotin jemals zuvor auf dieser Bahn.

Neise fällt vom zweiten auf den vierten Platz zurück

Zur Halbzeit roch es noch nach einem deutschen Doppelsieg. Hannah Neise vom BRC Winterberg lag auf dem zweiten Platz, musste sich am Ende aber mit Platz vier begnügen. "Ich war ein Stück besser als letzte Woche. Mein Ziel war die Top-8 - das habe ich geschafft, aber natürlich wäre ich gern auf dem Podest gewesen", sagte Neise in der Sportschau.

Lölling nach Startproblemen chancenlos

Die Winterbergerin Jacqueline Lölling - WM-Silbermedaillengewinnern in Altenberg - hatte erneut große Probleme am Start und war im ersten Durchgang mit 5,99 Sekunden eine der langsamsten am Start. Auf der Bahn tadellos, ging es zumindest noch auf den achten Platz vor. Im zweiten Durchgang startete sie einen Tick schneller, für einen Platz auf dem Podium reichte die famose Fahrt aber dennoch nicht. Lölling wurde am Ende Neunte und verpasste damit auch eine Teil-Quali für Olympia.

"Es werden immer weniger Rennen, aber wenn ich deshalb jetzt nervös werde, würde das nicht helfen", sagte Lölling in der Sportschau: "Das größte Problem ist einfach der Start, da ist der Rückstand zu groß. Das Ziel ist aber der Februar, da geht man am Anfang der Saison vielleicht noch mit schwereren Beinen an den Start." Für die Olympia-Norm braucht Lölling drei Plätze unter den besten acht.

Doppelsieg bei den Männern

Axel Jungk hat in Altenberg den dritten Weltcup-Sieg seiner Karriere eingefahren. Der Sachse war auf seiner Heimbahn der Schnellste und gewann vor Christopher Grotheer (+ 0,11 Sekunden), der im ersten Durchgang noch einen neuen Bahnrekord aufgestellt hatte. Dritter wurde der Lette Martins Dukurs (+ 0,45 sek.).

Jungk lag nach dem ersten Durchgang auf dem zweiten Rang, vergab eine bessere Platzierung durch mehrere kleine Patzer. Im zweiten Lauf zeigte er eine blitzsaubere Leistung und konnte sich noch an die Spitze des Klassements setzen. "Seit ich im Weltcup bin, habe ich es nie geschafft, ein gutes internationales Rennen hier zu fahren. Deshalb bin ich sehr zufrieden, dass es heute endlich mal gelungen ist. Auch wenn im ersten Lauf ein paar Fehler drin waren, die eigentlich nicht sein dürfen", freute sich Jungk, der aus dem knapp 70 Kilometer entfernten Zschopau stammt.

Gassner ebenfalls unter den besten Zehn

Grotheer verpasste es derweil, den zweiten Weltcup in Folge zu gewinnen. In Innsbruck vor einer Woche teilte er sich den Triumph mit zwei Kollegen und hatte nach 55,77 Sekunden den nächsten Erfolg zum Greifen nahe. "Ich habe gedacht, dass der zweite Lauf ganz ok war. Aber das reicht nicht für ganz vorne. Ich hatte oben ein paar Rutscher drin und dann unten nicht mehr die Geschwindigkeit", so der 29-Jährige, der sich im Frühjahr 2021 noch den Weltmeistertitel auf der Bahn im Erzgebirge sichern konnte.

Für Jungk und Grotheer war das Ergebnis gleichbedeutend mit dem Erreichen der Olympiaqualifikation. Diese hat zu zwei Dritteln auch Alexander Gassner in der Tasche. Er wurde in Altenberg Sechster (+ 1,02 sek.) und hat damit zwei von drei Top-8-Plätzen erreicht. "Ich bin happy, dass es noch so versöhnlich ausgegangen ist. Mit dem ersten Lauf war ich nicht zufrieden, wollte dann im zweiten noch mal Boden gutmachen - aber auch das ist mir nicht gelungen. Ich hoffe, dass es in Winterberg dann wieder für das Podest reicht", schilderte der dritte Deutsche im Bunde sein Rennen.