Rennrodeln | Weltcup in Sotschi Schock und Jubel bei Doppelsitzern - Ludwig verpasst Hattrick

Stand: 04.12.2021 14:40 Uhr

Freude bei den deutschen Rennrodlern. In Sotschi sind sowohl die Doppelsitzer als auch Einsitzer-Weltcup-Spitzenreiter Ludwig auf das Podest gefahren. Bei den Doppelsitzern gab es aber auch einen Schock zu verdauen.

Die deutschen Rennrodler haben am Samstag (4.12.2021) auf der Olympiabahn von 2014 in Sotschi da weitergemacht, wo sie am letzten Wochenende aufgehört haben: mit Podestplätzen. Die Doppelsitzer Toni Eggert/Sascha Benecken schrieben die Erfolgsgeschichte beim zweiten Sotschi-Weltcup mit dem zweiten Platz fort. Schneller waren nur die russischen Lokalmatadoren Andrej Bogdanow/Jury Prochorow.

Bei den Doppelsitzern gilt wie in jeder Beziehung: Wenn einer nicht mehr mitgeht, dann kracht es irgendwann. Sehr harmonisch waren einmal mehr Eggert/Benecken unterwegs. Schon nach dem ersten von zwei Läufen lagen sie knapp hinter den Russen auf dem zweiten Platz.

Im Finale verteidigte das Erfolgsduo aus Thüringen diesen Platz dank einer perfekten Linie in den letzten drei Kurven. "Ich muss sagen, dass wir uns speziell im Vergleich zur vorherigen Woche in der zweiten Woche deutlich steigern, deutlich souveräner auf dem Schlitten auftreten konnten", sagte Benecken:

"Jetzt können wir uns auf Sonntag konzentrieren, und nochmal einen schönen, ordentlichen Lauf im Sprint runterfahren. Da geht es auch nochmal um 100 Punkte."

Wendl/Arlt zu fehlerhaft für das Podest

Tobias Wendl/Tobias Arlt, die in der Vorwoche auf den dritten Platz gerodelt waren und den Bahnrekord in Sotschi halten, landeten auf dem fünften Platz. Nach dem sechsten Rang im ersten Durchgang leisteten sie sich im Finale wieder einige Fehler, verbesserten sich aber noch auf Platz fünf, weil die Konkurrenz noch größere Schnitzer einbaute.

Geueke/Gamm sorgen für Schockmoment

Auch die eigenen Teamkollegen Robin Geueke/David Gamm - zur Halbzeit als Vierte noch auf Treppchenkurs - patzten. Die beiden Winterberger fuhren auf der anspruchsvollen Bahn zu hoch in eine Kurve ein und kippten um.

Nahezu artistisch retteten sie sich auf den Schlitten und kamen mit blauen Flecken und viel Wut im Bauch ins Ziel. An eine gute Platzierung war nach diesem Schockmoment aber nicht mehr zu denken. Letztendlich stand Platz 15 in der Endabrechung zu Buche.

Männer-Einsitzer: Ludwigs Bahnrekord reicht nicht zum Sieg

Bei den Einsitzern verteidigte kurz darauf Johannes Ludwig sein Gelbes Trikot des Weltcup-Führenden als Tages-Zweiter. Der Thüringer musste sich dabei nur dem lettischen Überraschungssieger Kristers Aparjods geschlagen geben. Aparjods, der Jugend-Olympiasieger von 2016, raste zweimal zur zweitbesten Zeit und gewann schließlich in 1:42,881 Minuten.

Johannes Ludwig fuhr nach Rang vier im ersten Lauf im zweiten Durchgang Bestzeit und neuen Bahnrekord (51,379 Sekunden). Zum Sieg fehlten Ludwig am Ende nur 24 Hundertstelsekunden auf seinen nächsten Tagessieg. In der Vorwoche war Ludwig in einem verrückten Rennen noch von Rang 20 zum Sieg gefahren - das gelang ihm diesmal nicht. Der 31-Jährige verpasste damit den ersten Sieg-Hattrick seiner Karriere.

Dominik Fischnaller aus Italien, der nach dem ersten Lauf noch geführt hatte, leistete sich einen Fehler beim Start und fiel auf Rang drei zurück (+ 0,039 Sekunden).

Loch am Start verbessert

Wie Ludwig erwischte auch Auch Felix Loch einen besseren zweiten Lauf. Der Sotschi-Olympiasieger fuhr nach Rang zwölf im ersten Durchgang noch auf Rang sechs vor. Dabei zeigte sich der Bayer vor allem am Start verbessert. Im zweiten Durchgang kam er so zeitgleich mit Tagessieger Aparjods zur zweitschnellsten Zeit (+0,317 Sekunden). Max Langenhan fuhr als Siebter noch in die Top 10 (+ 0,400 Sekunden).

Moritz Bollmann als 21. (+ 1,123 Sekunden) und Chris Eißler als 22. (+ 1,189 Sekunden) verpassten die Top 15.

Für die Rodler geht es nach wochenlanger Reise inklusive einer Tortur in China am Montag zurück in die Heimat.