Nordische Kombination | Otepää Doppelpodest für deutsche Kombinierer in Estland

Stand: 12.12.2021 16:12 Uhr

Fabian Rießle und Julian Schmid haben den deutschen Kombinierern in Estland zwei Podesplätze beschert. Obwohl der Sieg früh vergeben war, entwickelte sich ein spannendes Rennen.

Fabian Rießle und Julian Schmid haben beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Otepää die Plätze zwei und drei belegt. Nach einem Sprung von der Normalschanze und einem Zehn-Kilometer-Lauf lieferten sich beide innerhalb einer großen Gruppe einen Sprint um den Ehrenplatz. Zur Spitze fehlten beiden 33 Sekunden.

41. Weltcup-Sieg für Riiber

Den Sieg sicherte sich einmal mehr Jarl Magnus Riiber. Der Norweger war auf der Schanze wie schon so oft der Beste und war mit einem Vorsprung von 44 Sekunden auf den Zweiten, Mario Seidel (Österreich) auf die Strecke gegangen.

Einsam zog er durch die Spur und lief unbedrängt zu seinem 41. Weltcupsieg. Noch zwei fehlen ihm zu Eric Frenzel, bis zur Bestmarke des Finnen Hannu Manninen sind es noch sieben.

Zwölf Verfolger kämpfen um zweiten Platz

Dahinter aber entwickelte sich ein spannendes Rennen. Nach der ersten von vier Runden hatte sich rund eine Minute hinter Riiber eine Siebener-Gruppe zusammengefunden, in der auch der Sprung-Vierte Geiger und der Sprung-Siebte Weber mitliefen.

Rund zehn Sekunden dahinter folgt eine zweite Gruppe, u.a. mit Eric Frenzel (Sprung-Elfter), Julian Schmid (10.) und auch Fabian Rießle (15.), der zu diesem Zeitpunkt schon fast eine halbe Minute auf die Spitze aufgeholt hatte,

Bei Halbzeit, nach fünf Kilometern, kam es zum Zusammenschluss beider Gruppen. Nun liefen zwölf Athleten um den zweiten Platz. Die Pace machte dabei immer wieder Geiger. Frenzel hingegen bekam Probleme, hielt sich aber mit einem Kraftakt in der Gruppe.

Schmid und Rießle stark im Sprint

Auf der letzten Runde zeigte sich dann Julian Schmid erstmals vorn. Gemeinsam mit Rießle führte er das Feld auf die Zielgerade. In einem wilden Massensprint setzte sich der Routinier aus Breitnau gegen den jüngeren Teamkameraden aus Oberstdorf durch. Weber als Siebter und Frenzel als Neunter landeten ebenfalls in den Top Ten. Geiger hingegen stürzte auf der Zielgeraden und wurde 13.

Johannes Rydzek, der arg mit seinem Sprung gehadert hatte, verbesserte sich noch auf Rang 15., Manuel Faißt wurde 17.

Rießle: "Es ist ein Mega-Gefühl"

Rießle freute sich über seine beste Saisonplatzierung: "Es ist ein Mega-Gefühl, mal wieder auf dem Podest zu stehen. Der Sprung war eindeutig besser als gestern. Und das der Lauf dann so gut funktionierte, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet." Und auch Schmid zeigte sich zufrieden. "Ich bin sehr glücklich. Es war eine harte letzte Runde, und es war auch ein hartes Finish.“

Laufstart nur eine Stunde nach dem Springen

Nur eine Stunde vor dem Lauf war das Springen zu Ende gegangen. Auf der Normalschanze erwies sich wieder einmal Riiber als der mit Abstand stärkste. Obwohl der Anlauf für ihn noch einmal verkürzt wurde, sprang er mit 99 Metern die größte Weite und gewann deutlich vor Mario Seidel (Österreich) und Kristjan Ilves (Estland).

Bundestrainer zieht positives Fazit

Bundestrainer Weinbuch zog ein positives Fazit und freute sich besonders über das Ergebnis von Rießle: "Das ist für uns sehr wichtig, dass er in die Erfolgsspur gekommen ist."

Auch wenn es nun immer schwieriger werde, das Olympiateam aufzustellen, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu. Lob gab es auch für Schmid: "Er ist ein junger Arthlet, der sich Jahr für Jahr entwickelt hat und nun soweit ist, dass er seinen ersten Stockerlplatz erreicht hat."

Mit Blick auf das kommende Wochenende sagte Weinbuch: "Auf die Ramsau freuen wir uns. Die Schanze liegt uns, und wir fahren nach den drei Stockerlplätzen mit breiter Brust zum nächsten Weltcup."