Nordische Kombination | Saisonstart in Ruka Eric Frenzel - ist mit dem Routinier noch zu rechnen?

Stand: 23.11.2021 11:13 Uhr

Er ist der erfolgreichste Kombinierer der Geschichte: Jetzt geht Eric Frenzel in seine 15. Weltcup-Saison. Die Motivation ist noch da, aber reicht das noch für Topergebnisse?

"Natürlich möchte man den Jungen nochmal auf's Brot schmieren, dass man mal gut war und gut ist", sagt Frenzel, der am Freitag im finnischen Ruka in seine 15. Weltcup-Saison startet: "Ich möchte nicht so einfach das Feld räumen." Und wenn alles nach Plan läuft, bringt ihm diese Saison in Peking bei seinen "mit höherer Wahrscheinlichkeit letzten Olympischen Winterspielen" noch einmal die perfekte Gelegenheit für einen großen Erfolg.

"Ich habe den Vorteil, dass ich nicht mehr sehr viel gewinnen muss", sagt der 33-jährige Frenzel mit Blick auf drei Olympiasiege, sieben Weltmeistertitel, 23 Medaillen bei Großereignissen, fünf Triumphen im Gesamtweltcup und 39 Weltcupsiege. Trotzdem sei er noch motiviert, sagt er. "Ich merke, dass ich leistungsmäßig noch gut dabei bin."

Doch reicht das, um mit den Topleuten mitzuhalten, die seit der deutschen Olympia-Gala 2018 in Pyeongchang (drei Siege in drei Rennen, fünf von sieben möglichen Medaillen) die Szene beherrschen? Norwegens Jarl Magnus Riiber (24/35 Weltcupsiege in den vergangenen drei Saisons) oder Österreichs Weltmeister Johannes Lamparter (20)?

Durststrecke seit 2018

Der Trend spricht zumindest gegen Frenzel: Seit März 2018 wartet er auf einen Weltcuperfolg - die längste Durststrecke seiner Karriere. Läuferisch gehört er nach wie vor zu den Allerbesten, das Springen ist weiterhin seine Schwachstelle. "Da muss Eric sehr hart arbeiten, dass er entscheidend vorwärts kommt", sagt Hermann Weinbuch. Unter dem Bundestrainer, seit 1996 im Amt, hat Frenzel sämtliche Erfolge gefeiert. Und so wie es aussieht wird Weinbuch, dessen Abschied schon für 2014 (!) geplant war, seinen Musterschüler noch sportlich überleben.

Warum auch aufhören? Das Team mit Vinzenz Geiger, einziger deutscher Weltcupsieger der vergangenen beiden Jahre, sowie den Routiniers Johannes Rydzek, Fabian Rießle und Frenzel wird wohl auch bis 2023 zusammenbleiben. Allerdings denkt zumindest Frenzel mittlerweile konkreter über das Karriereende nach. 

"Natürlich kann es sein, dass ich nach der Saison sage: Ich habe alles erreicht. Oder ich habe gar nicht das erreicht, was ich wollte - eigentlich ist es Grund genug, jetzt aufzuhören", meint Frenzel.