Eiskunstlauf-WM in Stockholm Spektakuläre Kür bringt Chen das nächste WM-Gold

Stand: 27.03.2021 14:58 Uhr

Mit einem Feuerwerk von Vierfach-Sprüngen hat der US-Amerikaner Nathan Chen seinen Titel bei der Eiskunstlauf-WM verteidigt. Die nach dem Kurzprogramm führenden Japaner hatten dagegen keine Chance.

Der Japaner Yuzuru Hanyu hat seinen zweiten Eiskunstlauf-WM-Titel seit 2017 am Ende doch deutlich verpasst. Der nach dem Kurzprogramm führende 26-jährige Doppel-Olympiasieger musste sich am Samstag (27.03.2021) in 289,18 Punkten dem US-amerikanischen Titelverteidiger Nathan Chen (320,88 Punkten) und Landsmann Yuma Kagiyama (291,77 Punkte) geschlagen geben.

Chen von drei auf eins

Chen aus den USA, der die vergangenen beiden Weltmeisterschaften 2018 und 2019 gewann, begeisterte mit einem Feuerwerk von sechs sauberen Vierfachsprüngen. Der 21-Jährige brachte zur Musik "Cancion del Mariachi" aus dem Film "Desperado" eine starke Kür auf das Eis.

Chen startete seine Aufholjagd mit einem Vierfach-Lutz, setzte Vierfach-Flip, Dreifach-Toe-Loop, Dreifach-Lutz, Vierfach-Salchow, Vierfach-Toe-Lopp-, Dreifach-Flip, Vierfach-Toeloop, Dreifach-Toe-Loop und Dreifach-Axel drauf. Als er seinen letzten Dreifach-Axel stand, jubelte er bereits auf dem Eis. Für seine Kür bekam er allein 222,03 Punkte und damit mehr als 30 Punkte mehr als der Zweitbeste in der Kür (Kagiyama).

Nach Rang drei im Kurzprogramm war seine starke Kür eine Kampfansage an die führenden Japaner. Weder Hanyu noch Kagiyama konnten kontern.

Hanyu und Kagiyama mit Fehlern

Hanyu büßte seinen Acht-Punkte-Vorsprung zur dramatischen Musik "Ten to chi to" aus dem Film "Heaven and Earth" mit Fehlern beim vierfachen Rittberger und dem vierfachen Salchow schon zu Beginn seiner Kür sein. Mit zwei weiteren sauberen Vierfachsprüngen rettete Hanyu zwar Rang drei, zum Titel und Chen fehlten ihm am Ende aber mehr als 31 Punkte.

Hanyus Landsmann Kagiyama zeigte in seinem Programm mit vier Vierfachsprüngen unter anderem Fehler beim dreifachen Axel und dreifachen Rittberger. Der 17-Jährige durfte aber mit WM-Silber seine erste Medaille nach Silber bei der Junioren-WM 2020 bejubeln.

Russe Kolyada wird bester Europäer

In einem hochklassigen Finale mit durchgehenden Top-Performances in der Gruppe der besten Sechs wurde der Japaner Shoma Uno Vierter (277,44 Punkte). Als bester Europäer kam der Russe Michail Kolyada auf Rang fünf (272,04 Punkte). Der 26-Jährige aus St. Petersburg überzeugte mit einem ausdruckstarken Auftritt zu durchgehend klassischer Musik. Ein Sturz beim dreifachen Axel verhinderte nach Rang vier im Kurzprogramm aber eine bessere Platzierung.

Georgier und Este verbessern sich

Mit starken Auftritten konnten sich Morisi Kvitelashvili aus Georgien und Aleksandr Selevko deutlich verbessern. Beide standen einige Vierfachsprünge. Für Kvitelalshvili,den EM-Dritten des Vorjahres, ging es von Rang 21 auf Platz 14 nach vorn, Selevko verbesserte sich von Ranf 24 auf Platz 16.

Einen schwarzen Samstag erlebten dagegen der Schwede Nikolaj Marojov und der Chinese Boyang Jin aus China. Marojov stürzte etwas zur Hälfte seines Programmes bei einem Lutz und konnte danach keinen Sprung mehr stehen. Jin stürzte bei all seinen Vierfach-Sprüngen. Marojov wurde Vorletzter, Jin knapp davor 22.

Fentz nach Kurzprogramm ausgeschieden

Der Deutsche Paul Fentz verpasste die Kür und die Chance auf ein Olympiaticket mit einem enttäuschenden 26. Platz am Freitag (26.03.2021) im Kurzprogramm. Der dreimalige deutsche Meister stürzte mehrfach und verpasste die Kür der besten 24. Im September bei der Nebelhorn-Trophy hat Fentz eine weitere Chance auf ein Olympia-Ticket

Yuzuru Hanyu - "Bestes Kurzprogramm in der Geschichte des Eiskunstlaufes"

Sportschau, 25.03.2021 13:00 Uhr