Bob | Winterberg Nächster Meilenstein: Friedrich macht die 100 voll

Stand: 08.01.2022 15:57 Uhr

Francesco Friedrich und Johannes Lochner haben sich in Winterberg ein spannendes Duell geliefert. Nach Bahnrekorden im ersten Durchgang behielt der Bob-Dominator im Finale die Oberhand. Für Friedrich war es zugleich das 100. Podest bei einem Bob-Weltcup.

Francesco Friedrich hat am Samstag (08.01.2022) das Zweierbob-Rennen in Winterberg gewonnen. Damit steht er zum 100. Mal (in Worten: einhundert) - in seiner Weltcup-Karriere auf dem Podest. 64 Siege im Zweier- und Viererbob, ein Sieg im Teamwettbewerb und dazu noch weitere 35 Podestplatzierungen hat der Oberbärenburger in seiner beispiellosen Laufbahn gesammelt.

Für den aktuellsten Triumph musste Friedrich - zumindest im ersten Lauf - ordentlich kämpfen, lag da nur knapp vor seinem Teamkollegen Johannes Lochner. Im zweiten Durchgang aber distanzierte er die gesamte Konkurrenz und war einmal der strahlende Sieger.

Vorteile auf der Hausbahn

"Es war ziemlich eng und wir hatten die Woche über Probleme auf der Bahn, haben uns dann aber doch ganz gut eingespielt. Es ging oben gut weg und der Lauf war einfach ziemlich suaber. Es wird zu Olympia auch wahnsinnig eng. Das hier ist unsere Hausbahn, hier entwickeln wir unsere Schlitten. Das wird in Peking anders sein", erklärte der 31-Jährige in der Sportschau.

Kopf-an-Kopf-Rennen im ersten Durchgang

Lochner, der zuletzt nicht immer überzeugend fuhr, ging im ersten Lauf als zehnter Bob in den Eiskanal. Er erwischte eine starke Fahrt, kam gut durch die Kombinationen und konnte zunächst mit 54,94 Sekunden den über fünf Jahre alten Bahnrekord von Francesco Friedrich brechen.

Doch nur zwei Bobs später war er diesen schon wieder los. Friedrich konnte mit der besten Startzeit am meisten Tempo aufnehmen und trotz einer nicht ganz so saubere Fahrt in den letzten Kurven sich den Rekord zurückholen. Er war noch einmal 0,05 Sekunden schneller als sein Teamkollege.

Lochner: "Kleinigkeiten werden sofort bestraft"

Im Finale distanzierte Friedrich Lochner schließlich um 0,33 Sekunden und machte somit seinen 43. Sieg im kleinen Schlitten perfekt.

"Bei ihm passt halt alles. Die Startzeiten sind genial, dann fährt er gut und kann sich dabei auch Fehler erlauben durch den Startvorsprung. Dazu kommt das beste Material. In der Summe ist er dann eben immer ganz vorne. Wir dürfen halt nicht patzen, da werden dann Kleinigkeiten hart bestraft. Es ist alles erklärbar, aber eben auch nicht einfach umzusetzen", so Lochner auf die Frage, was Friedrich denn anders machen würde.

Hafer in den Top 5

Der dritte deutsche Pilot im Bunde, Christoph Hafer, hatte zur Halbzeit ebenfalls noch Chancen auf das Podest. Auf Rang vier lag er nur 0,18 Sekunden hinter dem Kanadier Justin Kripps. Hafer erwischte allerdings einen schwächeren zweiten Lauf. Statt anzugriefen, fiel er noch einen Rang zurück. Der Russe Rostislav Gaitiukevich schob sich noch an ihm vorbei. Kripps konnte seinen dritten Rang verteidigen (+ 0,89 Sekunden).

"Das geht heute auf meine Kappe, oben war es einfach unsauber. Es ist so eng zusammen in diesem Jahr, da ist klar, dass noch einer nach vorne fährt", gab sich Hafer selbstkritisch.