Zweierbob von Team Deutschland bei den Olympischen Spielen in Peking

Neue Bobbahn für Olympia IOC glaubt an Scheitern der Neubau-Pläne in Cortina

Stand: 03.02.2024 09:12 Uhr

Das IOC hat den Beschluss Italiens zum Bau eines olympischen Eiskanals für die Winterspiele 2026 scharf kritisiert und einen Plan für den Fall des Scheiterns des Projekts gefordert.

Sowohl das Internationale Olympische Komitee (IOC) wie auch die zuständigen Weltverbände hätten starke Zweifel an der rechtzeitigen Fertigstellung der Bahn für die Schlittenwettbewerbe in Cortina d'Ampezzo, hieß es in einer Stellungnahme.

Zu enger Zeitplan?

Zuvor hatte das Infrastrukturministerium in Rom dem italienischen Bauunternehmen Pizzarotti den Auftrag zum Bau des Eiskanals erteilt. "Keine Bahn ist jemals in so einer kurzen Zeitspanne gebaut worden", betonte das IOC mit Blick auf die Fristen für die notwendigen Tests und Prüfverfahren für einen olympischen Eiskanal. Bis März 2025 müsste die Bahn demnach fertig sein, um sie für Olympia 2026 zulassen zu können. 

Das IOC forderte das Organisationskomitee der Winterspiele auf, einen Ersatzplan für den Fall von Bauverzögerungen vorzubereiten, damit die olympischen Wettbewerbe im Bob, Rodeln und Skeleton abgesichert seien. Der Dachverband hatte zuletzt immer wieder für die Nutzung einer bestehenden Bahn im Ausland ausgesprochen.

"Nicht notwendig"

Ein Neubau oder teurer Umbau einer Wettkampfstätte sei nicht notwendig, hieß es.  Das Neubauprojekt in Cortina sei nicht nachhaltig, die Frage der Nachnutzung im Anschluss an Olympia 2026 werde nicht beantwortet, kritisierte das IOC.

Zudem würden die technischen Anforderungen an einen olympischen Eiskanal nicht erfüllt. Damit könnten Kosten und Herausforderungen für die Organisatoren steigen. 

Politiker loben eigene Entscheidung

Italiens Regierung beharrt jedoch auf der Austragung der Schlittenwettbewerbe im eigenen Land. Der neue Eiskanal soll nach aktuellen Daten 81,6 Millionen Euro kosten. Das IOC mahnte, dass die gesamten Kosten für den Bau der Bahn und der notwendigen Infrastruktur aus öffentlichen Mitteln bezahlt werden müssten.

"Diese Entscheidung setzt ein klares Zeichen und zeugt von der Entschlossenheit dieser Regierung, alle Arbeiten für die Spiele auf bestmögliche Weise und in Italien durchzuführen", sagten hingegen Infrastrukturminister Matteo Salvini und Sportminister Andrea Abodi.

Auf der neuen Bahn sollen während der Olympischen sowie Paralympischen Spielen die Wettbewerbe im Bob, Skeleton und Rodeln stattfinden. Gebaut werden soll der Eiskanal bis Mitte November 2024, die Wettkampftests sollen im Januar und Februar 2025 stattfinden.