Das norwegische Team mit ihren Goldmedaillen

Biathlon-WM in Oberhof Röiseland stellt Neuners WM-Rekord ein

Stand: 09.02.2023 09:37 Uhr

Mit zwölf WM-Goldmedaillen zieht die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland in Oberhof mit Magdalena Neuner gleich. Zum stärksten Biathleten fehlen aber noch einige Plaketten.

Als Johannes Thingnes Bö am Mittwoch (08.02.2023) unter großem Jubel die Ziellinie bei der WM in Oberhof überquerte, da stand nicht nur sein eigener 13. WM-Titel im Biathlon fest. Da es sich um die Mixed-Staffel handelte, durften sich auch Sturla Holm Laegreid, Ingrid Landmark Tandrevold und Marte Olsbu Röiseland freuen.

Für letztere war es ein ganz besonderer Nachmittag in Thüringen. Schließlich stellte die 32-Jährige damit einen Rekord ein. Genau wie Magdalena Neuner hat sie nun zwölf Goldmedaillen bei Biathlon-Weltmeisterschaften gewonnen. Seit 2012 hatte Neuner die Bestmarke alleine inne.

Schwierige Saison samt Corona-Erkrankung und Gürtelrose

Für Röiseland ist das in dieser so schwierigen Saison ein fast schon unerwarteter Höhepunkt. Schließlich war die Frau des für die deutschen Biathletinnen arbeitenden Trainers Sverre Olsbu Röiseland nach langwieriger Corona-Erkrankung und Gürtelrose erst im Januar verspätet in den Winter eingestiegen. Wochenlang war nicht klar, wann Röiseland zurückkehren sollte. Wie ihrer Kollegin Tiril Eckhoff, die immer noch ausfällt und deren Rückkehr mehr denn je fraglich ist, hatte sie die Corona-Erkrankung auch die komplette Saisonvorbereitung gekostet.

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Vor dem ersten Start in Oberhof sagte sie dann jedoch: "Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich bei der WM besser als bei den Weltcups in Ruhpolding und Antholz bin." Im Weltcup hatte sie noch nicht ganz an alte Erfolge anknüpfen können.

Erfolgreich im Team: Mehr Staffel- als Einzeltitel

So ein wenig steht diese Medaille nun auch stellvertretend für die bisherige Karriere von Marte Olsbu Röiseland. Schließlich errang die 32-Jährige anders als Neuner allein zehn ihrer zwölf goldenen Medaillen in Staffeln (Neuner holte sechs Mal Staffel- und sechs Mal Einzel-Gold - und dazu noch vier Silbermedaillen und eine Bronzemedaille).

Lediglich 2020 in Antholz legte sie noch Gold im Sprint und Massenstart sowie Bronze in Verfolgung und Einzel drauf. In Italien war sie damals mit fünf Goldmedaillen die überragende Athletin im Feld. In der vergangenen Saison sicherte sie sich den Gesamtweltcup, den Sprintweltcup und den Verfolgungsweltcup.

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Männer-Dominator ebenfalls aus Norwegen

Bei den Männern wiederum ist wenig überraschend der Norweger Ole Einar Björndalen mit 20 WM-Goldmedaillen Rekordhalter, dahinter folgen allerdings nun schon sein Landsmann Johannes Thingnes Bö, der als 29-Jähriger allerdings noch einige Weltmeisterschaften vor sich haben dürfte, und der Franzose Martin Fourcade mit je 13 WM-Titeln.

Und Röiseland? Ob es bei den zwölf WM-Gold- und drei Bronzemedaillen für sie bleibt? Diese Weltmeisterschaften in Oberhof bieten allein zwei weitere Staffel-Events in der kommenden Woche. Vermutlich ist das schon ein Teil der Antwort.