Biathlon | Weltcup in Kontiolahti Trotz starkem Lesser - Deutsche Staffel vergibt große Chance aufs Podest

Stand: 04.03.2022 15:44 Uhr

In einem packenden Wettkampf ist die deutsche Biathlon-Staffel in Kontiolahti Vierter geworden. Dabei hatte das DSV-Team am Freitag (04.03.2022) nach tollem Start von Erik Lesser sogar Siegchancen.

Bei seinem letzten Staffeleinsatz zeigte Lesser, der nach dieser Saison seine Karriere beenden wird, erneut seine Klasse als Startläufer. Fehlerfrei bewältigte er beide Schießen und ging als Führender auf die Schlussrunde. Und es gelang dem 33-Jährigen, die Führung zu behaupten, er übergab mit 8,9 Sekunden Vorsprung auf die österreichische Staffel an Roman Rees.

"Ich bin sehr zufrieden. So habe ich es mir gewünscht und ich freue mich, dass es auch so gekommen ist", sagte Lesser im ZDF: "Ich freue mich über jedes Rennen, das noch kommt, und versuche jetzt noch überall Spaß zu haben. Die letzten acht Rennen will ich alles aufsaugen und vielleicht kommt ja noch ein bissschen was dabei rum."

Rees verteidigt gute Ausgangsposition

Rees büßte beim ersten Schießen die deutsche Führung jedoch ein. Nach zwei Nachladern fand er sich mit 17,4 Sekunden Rückstand auf Frankreich auf Rang drei wieder, Österreich lag 7,6 Sekunden vor dem deutschen Team.

An der Spitze konnte Emilien Jacquelin den Vorsprung der Franzosen deutlich ausbauen. Rees blieb nach einem weiteren Nachlader im zweiten Schießen Dritter, nun aber mit 32,3 Sekunden. Immerhin hielt er den Anschluss an Simon Eder (Österreich) und konnte sogar den Rückstand auf Rang eins verkürzen. 25,5 Sekunden lag Rees hinter Jacquelin.

Deutsche Siegchance dank Doll

Benedikt Doll kam sogar noch näher ran, hatte nur noch 17,1 Sekunden nach dem ersten Schießen, bei dem er einmal nachladen musste. Jedoch hatte Norwegen das DSV-Team zwischenzeitlich auf Rang vier verdrängt. Auf der anschließenden Runde kam das Feld immer enger zusammen, die ersten sieben Teams lagen zwischenzeitlich weniger als 20 Sekunden auseinander.

Mit einem fehlerfreien Stehendschießen hielt Doll den Anschluss, ging als Fünfter - Martin Ponsiluoma (Schweden) hatte ihn überholt - mit nur 12,2 Sekunden Rückstand auf seine Schlussrunde. Und da zog Doll nochmal richtig an. Mit nur 1,9 Sekunden Rückstand auf die Spitze ging Philipp Nawrath nach wie vor als Vierter auf die letzten 7,5 Kilometer.

Nawrath vergibt im Schießen ein besseres Abschneiden

Große Spannung also im Kampf um den Sieg. Das führende Quartett vor dem ersten Schießen sogar mit Stehversuchen im Kampf um die perfekte Position und möglichst viel Windschatten. Nawrath unterlief zwar als einziger Läufer dieser Gruppe ein Fehler, blieb aber mit nur 9,5 Sekunden Rückstand dran.

Im letzten Schießen musste sich Nawrath mit drei Nachladern noch vor einer Strafrunde retten und von allen Siegträumen verabschieden. Gemeinsam mit Sebastian Samuelsson ging er auf die Schlussrunde und kämpfte zum Platz drei, während Vetle Sjastad Kristiansen die norwegische Staffel wie bei den olympischen Spielen zum Sieg lief.

In Zusammenarbeit mit Samuelsson konnte Nawrath noch auf Quentin Fillon Maillet (Frankreich) aufschließen, es kam zur Entscheidung auf den letzten Metern. Dort setzte sich der Schwede durch und sicherte sich Rang zwei. Und Nawrath musste sich auch im Kampf ums Podest geschlagen geben, wurde nur Vierter.