Biathlon in Ruhpolding Dominator Bö gewinnt - Stromausfall im Stadion

Stand: 11.01.2023 19:16 Uhr

Der Norweger Johannes Thingnes Bö siegt in Ruhpolding. Benedikt Doll wird bester Deutscher auf Platz sechs. Die Zeitmessung in Ruhpolding funktionierte trotz Stromausfall.

Der Norweger Johannes Thingnes Bö startete mit der drei und setzte sich trotz zwei Schießfehlern an die Spitze. Keiner der 94 weiteren Starter im Einzel über 20 Kilometer konnte den Gesamtweltcupführenden von dort verdrängen. Am gefährlichsten wurde ihm sein Landsmann Vetle Sjaastad Christiansen, er kam mit einem Schießfehler weniger ins Ziel, es fehlten ihm aber trotzdem knapp zehn Sekunden um Bö zu verdrängen. Er wurde Zweiter. Jakov Fak aus Slowenien verhinderte ein rein norwegisches Podest, er schob sich vor Sturla Holm Laegreid auf Rang drei.

Doll bester Deutscher

Benedikt Doll hat lange Zeit um die Spitzenplätze mitgekämpft. Er blieb zweimal am Schießstand fehlerfrei, doch im dritten Schießen verfehlte er eine Scheibe und fiel mit einer Strafminute zurück. Die Ziellinie überquerte er als zwischenzeitlich Vierter. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch noch viele Athleten auf der Strecke unterwegs und so wurde er letztendlich Sechster.

Stromausfall sorgte für Probleme

Die TV-Übertragung aus Ruhpolding musste mehrmals unterbrochen werden, da es vor Ort einen Stromausfall im ganzen Stadion gab. Das Rennen konnte trotzdem fortgesetzt werden, denn die Zeitmessung konnte durch Ersatz-Batterien aufrechterhalten werden.

Der Sportdirektor der IBU Daniel Böhm erklärte: "Die Zeitmessung, weil es wirklich das Herzstück des Wettkampfs ist, hat nochmal ein eigenes separates Batteriesystem, wo wir immer nochmal zehn bis zwölf Minuten Backup haben. Die haben wir gerade so ausgeschöpft und konnten so zumindest die Ergebnisse sichern."

Jury-Entscheid: Das Rennen wird normal gewertet

Nach dem Rennen gab es eine Jury-Sitzung, wie bei jedem Rennen. Dort wurde entschieden, dass das Rennen normal gewertet wird, da die Ergebnisse der Athleten nicht beeinflusst wurden, so Streckenchef Alois Reiter.

Die Ursache für den Stromausfall bleibt zunächst ungeklärt. In den nächsten Sitzungen der Jury soll die Situation weiter aufgearbeitet werden. Zunächst wollen die Veranstalter aber an dem ursprünglichen Zeitplan festhalten und rechnen nicht mit weiteren Stromausfällen. Das erklärte der Streckenchef Alois Reiter nach dem Rennen.

Kritik von Rees

Der deutsche Biathlet Roman Rees erzählte nach dem Rennen, dass er durch den Stromausfall Probleme am Schießstand hatte: "Bei meinem zweiten Liegendschießen hatte ich kein Licht am Schießstand. Ich fand es viel zu dunkel und dann teilweise auch unfair. Ich habe dann auch noch einen daneben geschossen."

Rees kam am Ende nach zwei Strafminuten auf Platz 13. "Es ist halt schon unfair, weil es einen Unterschied macht, unabhängig davon, wie groß der jetzt ist. Es hat mich schon ein bisschen beeinträchtigt, weil das etwas die Sehschärfe wegnimmt." Aber da es mehrere Phasen gegeben habe, wo dies so war, "will ich mich nicht ganz so beklagen".

Bundestrainer Mark Kirchner sah die Problematik eher gelassen. "Beim Training schießt man manchmal auch bei ähnlichen Verhältnissen. Deswegen ist es für alle machbar gewesen, ein gutes Schießen hinzubekommen. Auch, wenn die Sicht vielleicht nicht ganz so hell ist wie sonst. Für mich ist das nicht so ein ganz gravierendes Problem", sagte der 52-Jährige.

Die weiteren deutschen Ergebnisse

David Zobel machte ein starkes Rennen am Schießstand, er blieb bis zum letzten Stehendanschlag fehlerfrei, dort sammelte er jedoch zwei Fehler und kam dann mit großem Rückstand ins Ziel. Roman Rees verpasste die Top Ten als 13. mit zwei Schießfehlern knapp. Johannes Kühn unterliefen zwei Fehler im zweiten Schießen - er kam auf Platz 17. Philipp Nawrath beendete das Rennen auf Platz 38. Justus Strelow landete abgeschlagen mit vier Fehlern auf Platz 50.