Die Bö-Bruder in der Staffel in Antholz

Biathlon in Nove Mesto Bö-Brüder machen nach Doppelsieg positive Corona-Tests öffentlich

Stand: 05.03.2023 23:33 Uhr

Johannes Thingnes Bö und dessen Bruder Tarjei haben nach dem Doppelsieg im Verfolgungsrennen beim Weltcup im tschechischen Nove Mesto am Samstag (04.03.2023) positive Corona-Testergebnisse öffentlich gemacht.

"Wir wissen nicht, ob wir es haben oder nicht. Aber John und ich hatten positive Tests mit einer schwachen Linie", sagte der zweitplatzierte Tarjei Bö (34) dem norwegischen Sender NRK.

Am Sonntagabend bestätigte der norwegische Verband, dass beide sowohl am Samstag als auch am Sonntag positiv auf das Virus getestet wurden.

Nach Absprache mit dem Trainer- und Ärzteteam wurde entschieden, dass beide nach Norwegen zurückkehren und den Start des vorletzten Weltcups am Donnerstag im schwedischen Östersund verpassen. "Frühestens am Sonntag werden sie wieder auf Skiern stehen", sagte Nationalmannschaftsmanager Per Arne Botnan. Da findet in Schweden ein Massenstart statt. Das Saisonfinale steigt vom 16. bis 19. März in Norwegens Hauptstadt Oslo, wo drei Einzelrennen auf dem Programm stehen.

Weitere Athleten coronapositiv

Die beiden Skandinavier hatten bei der Siegerehrung in Nove Mesto einen Mund-Nasen-Schutz getragen. "Ich glaube nicht, dass wir irgendjemanden angesteckt haben. Wir waren ja auch ganz alleine unterwegs", sagte Tarjei Bö. Teamkollege Sturla Holm Laegreid war noch vor dem Start des Weltcups nach einem positiven Test abgereist, der Franzose Quentin Fillon Maillet trat wegen einer Corona-Infektion zum Verfolger nicht an und fuhr nach Hause.

Wie im Tennissport gibt es im Biathlon "keine spezifischen Regeln mehr", sagte Kommunikationsdirektor Christian Winkler vom Weltverband IBU der dpa am Sonntag. "Aber es gibt die klare Empfehlung, auf die Gesundheit der Athleten zu achten", sagte er.

Norwegens Trainer Siegfried Mazet erklärte: "Es war ihre Entscheidung. Unser Arzt hat gesagt, wenn sie keine Symptome haben, kein Fieber, nur positiv sind, ist es ihre Sache, das zu entscheiden."

"Haben uns gut gefühlt"

"Wir haben uns während des Aufwärmens und im Rennen gut gefühlt", sagte Tarjei Bö. Sie gingen auch an den Start, um im Kampf um die Wertung im Gesamtweltcup keine Punkte liegenzulassen, denn seit dieser Saison gibt es keine Streichergebnisse mehr. "Das passiert, wenn man ein Rennen nicht ausbügeln kann", sagte Johannes Thingnes Bö. 

Der Schweden Sebastian Samuelsson zeigte Verständnis. "Ich verstehe, dass man laufen will, wenn man den Weltcup anführt. Viele von uns haben das der IBU bei der Vorstellung der Regeländerung gesagt. Das Risiko besteht darin, dass manche antreten, auch wenn sie nicht vollständig gesund sind", sagte der Massenstart-Weltmeister von Oberhof. Er habe das beim Weltcup in Frankreich Ende Dezember gemacht.