Ein Logo der Tennismeisterschaften von Wimbledon ist auf der Schutzplane auf dem Centre Court abgebildet (Archivbild)

Tennis Wimbledon lässt russische und belarusische Spieler zu

Stand: 31.03.2023 16:00 Uhr

Wimbledon wird seine Tore in diesem Jahr wieder für Tennisspieler und -spielerinnen aus Russland und Belarus öffnen. Aus der Ukraine kam umgehend Kritik.

Wie der All England Club am Freitag (31.03.2023) verkündete, sei es die derzeitige Absicht, Spieler und Spielerinnen aus den beiden Ländern als neutrale Athleten beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres zuzulassen. Nicht teilnahmeberechtigt sind jene, die den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sichtbar unterstützen.

"Vorgehensweise sorgfältig entwickelt"

Diese Vorgehensweise sei in einem konstruktiven Dialog unter anderem mit der britischen Regierung sorgfältig entwickelt worden, teilte der All England Club mit.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte die Entscheidung "unmoralisch" und forderte die britische Regierung auf, den Spielerinnen und Spielern aus Russland und Belarus die Einreisevisa zu verweigern.

Russische und belarusische Spielerinnen und Spieler waren 2022 vom Turnier in London ausgeschlossen worden. Die Spielervereinigungen ATP und WTA hatten infolgedessen entschieden, für Wimbledon 2022 keine Weltranglistenpunkte zu vergeben. Das Turnier wird vom 3. bis 16. Juli gespielt.

Der Ausschluss der Spieler aus den beiden Ländern war dem All England Club im Vorjahr teuer zu stehen gekommen. "Unsere Entscheidung vom letzten Jahr, russische und weißrussische Spieler von unseren Turnieren auszuschließen, hat jedoch dazu geführt, dass uns sowohl die ATP- als auch die WTA-Tour erhebliche Strafen auferlegt haben, einschließlich der realen Aussicht auf die Beendigung unserer Mitgliedschaft, wenn wir das Verbot 2023 wiederholen", teilte die Lawn Tennis Association LTA nun mit.

ATP und WTA hocherfreut

Über die aktuelle Entscheidung zeigten sich ATP und WTA hocherfreut. Durch eine gemeinsame Anstrengung des Sports und der Behörden habe man die "Fairness des Spiels" geschützt. Ian Hewitt, der Präsident des All England Clubs, wies mit Nachdruck darauf hin, dass man den russischen Angriffskrieg nach wie vor auf das Schärfste verurteile und die weitere Entwicklung sorgfältig beobachten werde.