Vera Swonarjowa wurde am Flughafen Warschau abgewiesen.

WTA-Turnier in Warschau Polen verweigert russischer Tennisspielerin Swonarewa die Einreise

Stand: 22.07.2023 18:51 Uhr

Vera Swonarewa hat trotz eines Einreiseverbots versucht, nach Polen zu kommen, um bei einem WTA-Turnier mitzuspielen. Sie wurde am Flughafen Warschau abgewiesen.

Wie das polnische Innenministerium am Samstag (22.07.2023) mitteilte, war die 38-Jährige am Freitag mit einem von Frankreich ausgestellten Visum und einem Flug aus Serbien in Warschau gelandet. Sie wollte dort am bevorstehenden WTA-Turnier teilnehmen.

Die polnischen Grenzbeamten stoppten sie jedoch. Swonarewa musste den Angaben zufolge im Transitbereich bleiben und flog dann in die montenegrinische Hauptstadt Podgorica weiter.

Menschen, die den Krieg gegen die Ukraine unterstützen, dürfen nicht einreisen

Swonarewa steht in Polen auf einer Liste "unerwünschter Personen", die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zusammengestellt wurde. Polen lasse keine Menschen ins Land, "welche die Handlungen Russlands und von Belarus unterstützen", erklärte das Innenministerium in Warschau. Die polnische Regierung hatte zuletzt Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus von den European Games in Krakau ausgeschlossen. 

Die WTA teilte mit, dass ihr der Vorfall "bekannt" sei, man untersuche den Vorgang. Im Teilnehmerinnenfeld stehen in der Qualifikation bislang auch die Russin Valeria Savinykh und die Belarusin Yuliya Hatouka.

Swonarewa ist Doppel-Partnerin der Deutschen Laura Siegemund. Sie gewannen 2020 zusammen die US Open und erreichten zuletzt im Juli 2023 in Wimbledon das Viertelfinale. Früher war Swonarewa auch im Einzel eine Weltklassespielerin. Höhepunkt ihrer Karriere war, als sie 2010 auf Platz zwei der Weltrangliste stand.

Laura Siegmund und Vera Swonarjowa in Aktion

Laura Siegmund und Vera Swonarjowa in Wimbledon 2023.

Swonarewa trug bei einem Turnier in den USA "No War" auf ihrer Kappe

Als Reaktion auf Russlands Angriff auf die Ukraine unter Mithilfe von Belarus wurden Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus aus vielen Sportarten verbannt. Im Tennis waren sie als "neutrale" Teilnehmer zugelassen, in Großbritannien wurden aber russische und belarusische Starter beispielsweise in Wimbledon 2022 ausgeschlossen. Seit 2023 sind sie als "neutral" wieder zugelassen. Sie müssen dabei ihre "neutrale Haltung" zum Krieg versichern.

Ende März, einen Monat nach Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, trat Swonarewa in den USA bei den Miami Open an und trug die Aufschrift "No War" ("kein Krieg") auf einer Kappe.

Vera Swonarjowa bei den Miami Open 2022 mit "No War" auf ihrer Kappe

Vera Swonarjowa bei den Miami Open 2022 mit "No War" auf ihrer Kappe