Carlos Alcaraz mit dem Pokal der US Open

Finale gegen Ruud Carlos Alcaraz gewinnt die US Open

Stand: 12.09.2022 07:52 Uhr

Der Spanier Carlos Alcaraz hat bei den US Open seinen ersten Grand-Slam-Titel gewonnen und ist nun der bisher jüngste Weltranglistenerste der Tennis-Geschichte.

Der 19-Jährige setzte sich im Finale der US Open in New York in der Nacht zu Montag (12.09.2022/MESZ) gegen den 23 Jahre alten Norweger Casper Ruud mit 6:4, 2:6, 7:6 (7:1), 6:3 durch.

Er belohnte sich damit gleich doppelt: Alcaraz holte in seinem ersten Grand-Slam-Finale gleich den ersten Sieg und löste den Russen Daniil Medwedew als Führenden der Weltrangliste ab. Eine jüngere Nummer eins als Alcaraz gab es bei den Männern noch nie.

"Etwas, wovon ich immer geträumt habe"

"Das ist etwas, wovon ich immer geträumt habe: die Nummer eins der Welt und ein Champion bei einem Grand Slam zu sein", sagte Alcaraz. "Es fällt mir gerade schwer, darüber zu sprechen. Ich habe viele Emotionen." Einen jüngeren Sieger bei den US Open gab es zuletzt vor 32 Jahren durch den Amerikaner Pete Sampras. Für den Sieg kassiert Alcaraz ein Preisgeld von 2,6 Millionen US-Dollar.

Der unterlegene Ruud, der sich als erster Norweger zum Grand-Slam-Turniersieger und ebenfalls zum Weltranglistenersten hätte küren können, erhält 1,3 Millionen US-Dollar. "Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich nicht die Nummer eins werde", sagte Ruud: "Ich werde weiter versuchen, einen Grand Slam zu gewinnen."

Strapazen des Turniers bei Alcaraz sichtbar

Vor dem ersten Aufschlag im Arthur Ashe Stadium vor etwa 24.000 Zuschauern wurde am Jahrestag des Terror-Anschlags vom 11. September 2001 eine Schweigeminute eingelegt. Das Match am Tag nach dem Frauenfinale, bei dem sich die Polin Iga Swiatek mit einem 6:2, 7:6 (7:5) gegen die Tunesierin Ons Jabeur zur nun dreimaligen Grand-Slam-Siegerin gekürt hatte, startete umkämpft mit leichten Vorteilen für Alcaraz. Er ließ immer wieder seine besondere Athletik aufblitzen, agierte offensiver und brachte ein frühes Break schließlich durch.

Doch Ruud blieb dran und Alcaraz zeigte erste Anzeichen einer etwas angeknacksten Physis. Bei ihm machten sich die enormen Strapazen der vorangegangenen sechs Partien mit einer Gesamt-Spielzeit von 20:19 Stunden bemerkbar. Seine Schlagauswahl wurde schlechter und der Norweger ließ sich nicht zweimal bitten und glich nach Sätzen aus. 

Nun spielte die Taktik eine immer größere Rolle. Ruud schien zu spüren, dass Alcaraz nicht mehr so schnell zu Fuß ist, konnte aber zwei Satzbälle nicht nutzen und der wild kämpfende Spanier schnappte im Tiebreak zu. Alcaraz wollte es jetzt wissen und setzte Ruud stark unter Druck. Er schaffte das Break zum 4:2 und war dann auf dem Weg zum Titel nicht mehr aufzuhalten.