Oscar Otte in Aktion.

Erste Runde der US Open Alle deutschen Herren raus, auch Raducanu scheitert

Stand: 31.08.2022 08:14 Uhr

Oscar Otte hat mit seinem Erstrunden-Aus bei den US Open das historisch schlechte Abschneiden der deutschen Tennisspieler in New York perfekt gemacht. Rafael Nadal hatte Mühe und bei den Damen schieden Emma Raducanu und Naomi Osaka aus.

Vorjahres-Achtelfinalist Otte verlor in der Nacht zu Mittwoch gegen den an Nummer acht gesetzten Polen Hubert Hurkacz 4:6, 2:6, 4:6. Damit steht erstmals seit 38 Jahren kein männlicher Profi in der zweiten Runde des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres.

Vor Otte, der als Weltranglisten-41. nach der Startabsage von Olympiasieger Alexander Zverev als deutsche Nummer eins ins Turnier gegangen war, hatten auch Peter Gojowczyk gegen den Dänen Holger Rune (2:6, 4:6, 6:7), Maximilian Marterer gegen den Kroaten Marin Cilic (3:6, 2:6, 5:7) und Daniel Altmaier in einem Fünfsatzkrimi gegen den Italiener Jannik Sinner (7:5, 2:6, 1:6, 6:3, 1:6) ihre Auftaktspiele verloren.

Der deutsche Topspieler Alexander Zverev hatte nach seiner schweren Knöchelverletzung noch nicht wieder bei den US Open an den Start gehen können.

Nadal mit Mühe weiter

Topfavorit Rafael Nadal zog mit etwas Mühe in die zweite Runde ein. "Mein erstes Match hier in New York seit drei Jahren, Night Session - das ist immer aufregend. Aber ich habe diesen schwierigen Moment überwunden", sagte der 36 Jahre alte Spanier, nachdem er beim 4:6, 6:2, 6:3 und 6:3 gegen den Australier Rinky Hijikata härter kämpfen musste als erwartet. Hijikata war nur dank einer Wildcard im Hauptfeld dabei.

Nadal verwies auch auf seine längere Spielpause nach der Bauchmuskelverletzung aus dem Wimbledon-Halbfinale: "Es war mehr oder weniger mein zweites Spiel in 50 Tagen."

Alcaraz-Gegner Baez muss aufgeben

Souverän in Runde zwei: das spanische Ausnahmetalent Carlos Alcaraz. Nach einem intensiven Duell über 2:30 Stunden musste der Argentinier Sebastian Baez die Partie verletzungsbedingt beim Stand von 7:5, 7:5, 2:0 aus Sicht von Alcaraz aufgeben.

Aus für Titelverteidigerin Raducanu

Bei den Damen schied Titelverteidigerin Emma Raducanu überraschend schon in der ersten Runde aus. Die 19 Jahre alte Britin unterlag in ihrem Auftaktmatch der Französin Alizé Cornet mit 3:6, 3:6. Raducanu ist erst die dritte Spielerin, die ein Jahr nach ihrem Titel beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres bereits in der ersten Runde ausgeschieden ist. Die beiden anderen waren die Russin Swetlana Kusnezowa (2005) und Angelique Kerber (2017).

Osaka ausgeschieden

Auch die viermalige Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka muss ihre Hoffnungen auf einen weiteren Titel bei den US Open aufgeben. Die 24-Jährige, die das Turnier 2018 und 2020 gewonnen hatte, unterlag in der ersten Runde der US-Amerikanerin Danielle Collins mit 6:7 (5:7), 3:6.

"Ich habe es so gut es geht versucht", sagte Osaka nach der Partie: "Ich wollte spielen, ohne Schmerzen im Rücken zu haben. Ich habe erst vor zwei Tagen mit dem Aufschlag begonnen." Erst vor rund drei Wochen hatte die Japanerin aufgrund von Rückenproblemen beim WTA-Masters in Toronto in der ersten Runde aufgegeben. Collins, Finalistin bei den diesjährigen Australian Open, trifft nun in der zweiten Runde auf die Spanierin Cristina Bucsa.

Petkovic verabschiedet sich mit großem Kampf

Derweil ging die Grand-Slam-Karriere von Andrea Petkovic mit einer schmerzlichen Auftaktniederlage zu Ende. Die 34-Jährige unterlag der Schweizer Olympiasiegerin Belinda Bencic nach einem kämpferischen Auftritt 2:6, 6:4, 4:6. Petkovic hatte vor ihrem 48. Major angekündigt, dass das Hartplatz-Event in ihrer Wahlheimat New York der letzte Auftritt auf der ganz großen Bühne sein würde.

Petkovic kam enorm schwer ins Match. Im zweiten Satz wehrte sich die einstige Weltranglisten-Neunte dann beherzt und blieb auch im entscheidenden Durchgang im Fokus. Am Ende entschieden Nuancen. Für die langjährige deutsche Nummer zwei bleibt damit der Halbfinaleinzug in Paris 2014 ihr bestes Ergebnis bei den wichtigsten vier Turnieren des Jahres.

Siegemund zieht gegen Cirstea den Kürzeren

Auch Laura Siegemund hat ihr Auftaktspiel verloren. Die 34-Jährige musste sich gegen Sorana Cirstea aus Rumänien mit 4:6, 4:6 geschlagen geben. Die zweimalige WTA-Turniergewinnerin Siegemund, aktuell nur Weltranglisten-182., hatte zuvor von einem "unangenehmen Los" gesprochen, Cirstea sei "sicher keine Lieblingsspielerin" von ihr.

Siegemund tritt bei den US Open an der Seite der Tschechin Marie Bouzkova noch im Doppel an. In der ersten Runde trifft das Duo auf die an Nummer sieben gesetzten Chinesinnen Yang Zhaoxuan/Xu YiFan. "Im Doppel habe ich immer große Ambitionen", sagte Siegemund bei "Eurosport", "auch wenn man klar sagen muss, dass meine Partnerin nicht die große Doppel-Expertin ist. Aber ich traue uns da schon etwas zu."

Favoritin Swiatek souverän

Zuvor war Iga Swiatek ihrer Rolle als Favoritin auf den Titel zum Auftakt gerecht geworden. Die 21 Jahre alte Polin setzte sich in 1:06 Stunden 6:3, 6:0 gegen Jasmine Paolini aus Italien durch und zog in die zweite Runde ein. "Ich habe im zweiten Satz meinen Rhythmus gefunden. Es war ein ziemlich guter Test für mich", sagte Swiatek. Swiatek ist seit dem Rücktritt der Australierin Ashleigh Barty im Frühjahr die dominante Spielerin der Tour und gewann auch die French Open. In Wimbledon musste sie sich dagegen bereits in der dritten Runde der Französin Alize Cornet geschlagen geben. Nun peilt die Warschauerin in New York ihren zweiten Grand-Slam-Erfolg in diesem Jahr an.

Später am Abend musste Venus Williams die Segel streichen. Die 42-Jährige unterlag der Belgierin Alison van Uytvanck 1:6, 6:7 (5:7).