Alexander Zverev beim Masters in Monte Carlo

Gericht in Berlin Körperverletzungsprozess gegen Zverev eingestellt

Stand: 07.06.2024 10:09 Uhr

Der Prozess gegen den deutschen Tennisprofi Alexander Zverev wegen angeblicher Körperverletzung ist ohne Urteil bereits am dritten Tag beendet worden.

Das Berliner Amtsgericht-Tiergarten stellte das Verfahren am Freitag gegen eine Geldauflage ein. Zverev muss demnach insgesamt 200.000 Euro zahlen - 150.000 Euro an die Justizkasse und 50.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung. Eine Verurteilung gab es nicht. Mit der Zustimmung zur Zahlung einer Geldauflage ist kein Schuldeingeständnis verbunden. Zverev gilt weiterhin als unschuldig.

Staatsanwaltschaft, Verteidigung von Zverev und seine Ex-Freundin als Nebenklägerin stimmten diesem Weg zur Beendigung des Verfahrens zu. Beide Seiten hätten den Konflikt friedlich lösen wollen, so das Gericht.

Zverev erscheint nicht vor Gericht

Das Gericht hatte im Oktober 2023 zunächst ohne Prozess einen Strafbefehl gegen Zverev wegen Körperverletzung verhängt. Demnach sollte er eine Geldstrafe von 450.000 Euro (90 Tagessätze zu je 5000 Euro) zahlen. Dagegen legte er Einspruch ein. Deshalb wurde der Fall verhandelt.

Zverev erschien selbst nicht vor Gericht. Er spielt derzeit beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Paris. Richterin Barbara Lüders sagte, es habe in den letzten Tagen außergerichtliche Gespräche zwischen den Verteidigern von Zverev und den Anwälten von seiner Ex-Freundin Brenda Patea gegeben zur Beendigung sämtlicher Streitigkeiten. Ziel sei die außergerichtliche Einigung gewesen, um die verschiedenen Streits der vergangenen Jahre zu beenden und sich auch öffentlich nicht mehr gegenseitig zu beschuldigen.

Die Ex-Freundin Patea hatte am Montag zweieinhalb Stunden als Zeugin unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt und sich dann krankgemeldet. Am ersten Prozesstag vor einer Woche hatten die Verteidiger von Zverev ihr vorgeworfen, die Beschuldigungen über eine Körperverletzung erfunden zu haben. Pateas Anwältin sprach daraufhin von einer Kampagne gegen ihre Mandantin, mit der man ihre Glaubwürdigkeit erschüttern und sie psychisch unter Druck setzen wolle.