Tennis | French Open French Open: Supertalent Gauff fordert Seriensiegerin Swiatek im Finale

Stand: 04.06.2022 09:36 Uhr

Tennis-Supertalent gegen Seriensiegerin: Die 18 Jahre alte Cori "Coco" Gauff nimmt es im Finale der French Open mit der Überfliegerin Iga Swiatek auf. Ein Duell mit sportlich klar verteilten Rollen.

Gauff ist die jüngste Finalteilnehmerin bei einem Grand-Slam-Turnier seit Maria Scharapowa 2004 in Wimbledon - und sie will mehr. "Ich bin ein bisschen geschockt und finde gerade keine Worte für meine Gefühle", sagte die Weltranglisten-23., die sich in ihrem Halbfinale in 1:28 Stunden gegen die ungesetzte Italienerin Martin Trevisan 6:3, 6:1 durchsetzte.

Gauff - fokussiert, aber nicht verbissen

Die US-Amerikanerin agierte nervenstark und bestach mit ihrem kraftvollen Spiel. Gauff hatte erstmals 2019 in Wimbledon für große Schlagzeilen gesorgt, als sie mit 15 Jahren die siebenmalige Majorsiegerin Venus Williams ausschaltete. Drei Jahre später setzt sie in Paris zum großen Coup an - und wirkt dabei fokussiert, aber nicht zu verbissen. "Es ist nur ein Tennismatch", sagte Gauff.

Ihr gelingt es offenbar mittlerweile blendend, ihre Karriere als Sportlerin richtig einzuordnen. Für Gauff, die wegen besserer Trainingsbedingungen mit ihren Eltern mit sieben Jahren nach Florida zog, gibt es nicht (mehr) nur Tennis. Sie nutzt ihre Popularität längst auch dafür, gesellschaftliche Probleme zu adressieren. In Paris schrieb sie nach dem Halbfinale gegen Martina Trevisan ein Zeichen für Frieden und gegen Waffengewalt in den USA auf die Linse einer TV-Kamera und sprach auch auf der anschließenden Pressekonferenz ausführlich darüber.

Swiatek - mit Led Zeppelin auf Betriebstemperatur

Die klare Favoritin am Samstag (15.00 Uhr) ist Swiatek, die ihren zweiten Finaleinzug mit einem 6:2, 6:1-Erfolg in nur 64 Minuten gegen die Russin Darja Kassatkina klarmachte. "Es ist ein ziemlich besonderer und emotionaler Moment für mich", sagte die Polin anschließend: "Ich liebe es, hier zu spielen und bin dankbar dafür, erneut das Finale spielen zu dürfen." Vor dem Match brachte sie sich mit Klängen von Led Zeppelin auf Betriebstemperatur und lieferte dann einmal mehr ab.

Swiatek setzte ihre beeindruckende Erfolgsserie fort. Die Turniersiegerin von 2020 hat nun 34 Matches in Folge gewonnen. Einzig Venus Williams kann seit Beginn des 21. Jahrhunderts eine noch um ein Match längere Serie vorweisen, die im Jahr 2000 beim Turnier in Linz zu Ende ging. "Ich versuche, jedes Match gleich anzugehen, egal, welche Bedeutung es hat", so Swiatek: "Ich fokussiere mich auf meine Aufgaben."