Eishockey-Profi Hakon Hanelt (Kölner Haie, Nr. 92) jagt dem Puck nach

WDR-Sport Köln dreht gegen Berlin zu spät auf, Tiefschlag für DEG

Stand: 06.10.2023 22:03 Uhr

Die Kölner Haie haben in der Deutschen Eishockey Liga eine kleine Lektion in Sachen Effizienz erteilt bekommen. Der KEC zeigte zwar vor allem im Schlussdrittel gutes Eishockey, unterlag den cleveren Berlinern aber.

Am Freitag (06.10.2023) mussten sich die Kölner Haie mit 2:5 (0:1, 0:3, 2:1) geschlagen geben. Berlin zog davon durch die Tore von Zach Boychuk (7., 33.), Ty Ronning (28.) und Leo Pföderl (38.). Köln mühte sich ab, vergab viele Chancen. Frederik Storms (45.) und Jason Basts (47.) Treffer kamen zu spät. Patrice Cormier schob den Puck noch ins leere Kölner Netz (60.) zum Endstand.

Berlin in Umschaltmomenten wacher als Köln

Die Partie nahm zügig Fahrt auf, denn die Kölner Haie sorgten für das erste Offensiv-Highlight: Louis-Marc Aubry und Tim Wohlgemuth trafen nacheinander nur das-Aluminium (2.). Die Fans sahen einen starken Forecheck der Haie, aber die Eisbären attackierten ebenfalls energisch. Wobei auch die Rückwärtsbewegung bei Berlin stimmte, Marcel Noebels rettete vor dem einschussbereiten McIntyre im Slot (4.).

In den Umschaltmomenten agierte Berlin aber noch deutlich besser als der KEC, war geradliniger und suchte schnell den Weg in die Tiefe. Querpässe sah man selten. Es war ein temporeiches Eishockeyspiel mit hoher physischer Intensität.

Haie betreiben Chancenwucher, Berlin-Goalie stark

Und so überraschte Boychuk nach Puckverlust von Kölns Justin Schütz in der neutralen Zone die Haie. Er umkurvte KEC-Goalie Tobias Ancicka und legte den Puck technisch versiert ins Netz zur Berliner Führung.

Die bis dato gefährlichste Offensivabteilung der DEL war ein wenig ratlos. Was auch daran lag, dass die eigenen Chancen teils fahrlässig hergeschenkt wurde. Maximilian Kammerer (25.), Schütz (27.) und Frederik Storm (30.) vergaben aussichtsreiche Tormöglichkeiten, woran auch Berlin-Goalie Jake Hildebrand seinen Anteil hatte.

Eisbären Berlin effizienter als Kölner Haie

Es war ein körperbetontes, aber faires Spiel. Bezeichnend: Das erste Powerplay gab es erst Mitte des zweiten Drittels. Und zwar nicht wegen eines Fouls, sondern weil zu viele Berliner Spieler auf der Eisfläche waren.

Doch Köln konnte aus der Überzahlsituation kein Kapital schlagen, weil Berlin gar nicht daran dachte, vom Gas zu gehen. Die Eisbären agierten auch in Unterzahl aggressiv und verteidigten leidenschaftlich.

Berlin machte es Köln darüber hinaus in Sachen Chancenverwertung vor. Während Köln bei der zweiten Pausensirene 24 erfolglose Abschlüsse in der Bilanz stehen hatte, blickten die Eisbären nach 19 Versuchen auf vier Tore zurück: Ronning, nochmal Boychuk und Pföderl hatten für weiteren Jubel bei den Eisbären gesorgt.

Storm hält Kelle erfolgreich in Glötzl-Distanzschuss

Im Schlussdrittel kam Köln aber auch selbst noch zum Torerfolg. Zunächst traf Jan-Luca Sennhenn die Latte (43.), aber dann: Maximilian Glötzls Distanzschuss aus der Drehung wurde noch von Storm leicht mit der Kelle berührt, bevor er ins Tor einschlug.

Köln drückte auf einmal, beflügelt vom Erfolgserlebnis. Kammerer legte perfekt auf für Bast, der den Puck nur zwei Minuten nach dem Glötzl-Treffer im Winkel versenkte. Berlin reagierte danach wieder mit einem aggressiveren Forecheck, wollte Köln den Wind aus den Segeln nehmen. Das gelang mäßig, Köln hatte weitere gute Chancen, zum Beispiel durch McIntyre (54.). Aber Berlin brachte den Vorsprung ins Ziel.

Düsseldorfer EG weiter Tabellenschlusslicht

In der Krise steckt nach wie vor der rheinische Rivale aus Düsseldorf. Die DEG unterlag den Löwen Frankfurt mit 3:7 (2:3, 1:2, 0:2) und wartet damit weiter auf den ersten Sieg der Saison nach regulärer Spielzeit. Düsseldorf ist Tabellenletzter und stellt die zweitschwächste Abwehr der Liga (30 Gegentore).

Bennet Roßmy (10.), Alexander Ehl (14.) und Kenny Agostino (34.) trafen für das Tabellenschlusslicht aus Düsseldorf, doch Frankfurt jubelte dank der Tore von Maksim Matushkin (14., 15.), Carter Rowney (20., 44.), Brett Breitkreuz (25., 30.) und Cody Kunyk (59.) mehr als doppelt so oft.