Felix Nmecha (Wolfsburg, l.) im Zweikampf mit Jude Bellingham von Borussia Dortmund

Neuzugang aus Wolfsburg BVB gibt Transfer von Felix Nmecha bekannt

Stand: 03.07.2023 19:37 Uhr

Trotz Protesten und Bedenken einiger Fans hat Fußball-Vizemeister Borussia Dortmund die Verpflichtung von Felix Nmecha perfekt gemacht.

Das gab der BVB am Montagabend (03.07.2023) bekannt. Der Nationalspieler kommt vom Bundesliga-Konkurrenten VfL Wolfsburg, bei dem er noch einen Vertrag bis 2025 hatte, nach Dortmund. Dort erhält er ein Arbeitspapier bis 2028.

Über die genauen Wechselmodalitäten schwiegen die Dortmunder. Nmecha (22 Jahre) soll den BVB nach Medienberichten aber wohl etwa 30 Millionen Euro Ablöse inklusive Boni kosten.

Er ist der zweite Spieler, den der BVB für den nächsten Anlauf im Titelrennen verpflichtet. Anfang Juni hatte Dortmund den ablösefreien Transfer des algerischen Linksverteidigers Ramy Bensebaini von Borussia Mönchengladbach bestätigt.

Kritik von Teilen der BVB-Fans am Nmecha-Transfer

Im Vorfeld des Nmecha-Transfers war es zu Diskussionen und einer Protestaktion an der Geschäftsstelle gekommen. Der streng religiöse Christ hatte auf seinem Instagram-Profil Beiträge geteilt, die als homophob und queerfeindlich einzuordnen sind. Später widersprach er entsprechenden Vorwürfen in einem längeren Post.

Watzke und Lunow sind sich Kritik bewusst

"Uns ist bewusst", wurden Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Vereinspräsident Reinhold Lunow auf der BVB-Internetseite zitiert, "dass der bevorstehende Transfer in den vergangenen Tagen aufgrund zweier Internet-Postings, die Felix geteilt hat, auch Kritik hervorgerufen hat".

Es sei den Verantwortlichen deshalb wichtig gewesen, "mit dem Spieler intensiv über seinen Glauben und seine Werte zu sprechen". Nmecha sei "sehr jung, seine Religion ist tief in ihm verwurzelt und er ist – wie wir alle – sicher nicht fehlerfrei".

Nmecha soll Mittelfeld offensiv und defensiv bereichern

"Aber er hat uns in intensiven Gesprächen absolut davon überzeugt, dass er kein transphobes oder homophobes Gedankengut in sich trägt", bekräftigten Watzke und Lunow: "Felix hat selbst betont, dass er alle Menschen respektiert und liebt, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Religion oder sexuellen Orientierung."

Nmecha selbst sagte: "Ich hoffe, dass die Fans mir die Chance geben, dass wir uns kennenlernen und sie dann sehen, dass ich ein hoffentlich toller Mensch bin."

Sportlich freute sich BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl über die Verstärkung. "Felix Nmecha ist ein schneller, technisch versierter und physisch starker Spieler, der unser Mittelfeld durch sein Profil sowohl offensiv als auch defensiv bereichern wird", sagte Kehl.