Jubel in Köln

Fußball-Bundesliga 1. FC Köln - kein Grund, um jeck zu werden

Stand: 04.02.2024 11:37 Uhr

Erst der Befreiungsschlag gegen Frankfurt - und jetzt steht die Karnevalswoche an. Für Trainer Timo Schultz steht fest: Ausufernde Partys wird es für die Spieler des 1. FC Köln nicht geben.

Den obligatorischen Termin am Dienstagabend möchte Timo Schultz mit seiner Mannschaft natürlich wahrnehmen - doch die jecken Pflichten sollen den 1. FC Köln auch in der "fünften Jahreszeit" nicht vom Weg abbringen. "Ich werde mir nicht viele Freunde machen, aber ich bin nicht hier, um Karneval zu feiern", sagte der FC-Trainer nach dem erlösenden 2:0 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt.

Denn auch, wenn nun der Straßenkarneval beginnt und ganz Köln für einige Tage im Ausnahmezustand ist, gilt Schultz' Aufmerksamkeit einzig dem Klassenerhalt - und dem Spiel am kommenden Sonntag (11.02.2024) bei der TSG Hoffenheim.

FC-Sitzung wird besucht

"Ich gehe davon aus, dass die Spieler den Ernst der Lage erkannt haben und nicht die Woche durchfeiern", sagte er - die traditionelle Karnevalssitzung des FC im Maritim-Hotel wird Schultz mit seinem Team natürlich trotzdem besuchen.

Aber, sicher ist sicher, vorher bittet der Coach seine Spieler am Dienstag gleich zweimal zum Training. Zu prekär ist die sportliche Lage - trotz des dritten Saisonsieges. 15 Punkte hat der FC nun gesammelt und den Relegationsplatz zumindest vorerst gesichert. Die Verfolger Mainz und Darmstadt hatten zuvor gepatzt, sie liegen nun vier Zähler hinter dem FC.

"Es ist nichts gewonnen"

"Es ist nichts gewonnen, wir haben nun drei Punkte mehr", sagte Kölns Geschäftsführer Christian Keller im ZDF und betonte, als hätte er sich mit Schultz abgestimmt: "Karneval gehört zu Köln, aber wir müssen Profifußball spielen und uns entsprechend zurückhalten."

Das sah auch Kölns Torschütze Jan Thielmann so. "Feiern", sagte er, "können wir hoffentlich Ende Mai." Der Klassenerhalt wäre für den FC nach dieser bislang so komplizierten Saison mit der Transfersperre und der Trennung vom Erfolgstrainer Steffen Baumgart tatsächlich ein großer Erfolg, aber, sagte Keller: "Es ist noch viel Arbeit vor uns."

Skeptischer Geschäftsführer

Der Sieg gegen die nach zwei Gelb-Roten Karten gegen Niels Nkounkou (66.) und Tuta (83.) zu neunt spielenden Frankfurter sei "überzeugend" gewesen, ergänzte Keller. Aber daraus eine "Wende zum Besseren" abzuleiten, "wäre vielleicht ein bisschen zu viel."

Auch Schultz blieb zurückhaltend. "Für uns war der Sieg verdient. Wir sind sehr glücklich, dass wir zu null gespielt haben, das muss die Basis sein für den Rest der Rückrunde", sagte der 46-Jährige, der über Treffer von Faride Alidou (68.) und Thielmann (80.) jubelte: "Ich freue mich über den Sieg – für die Fans, für den Verein, vor allem auch für die Mannschaft. In Euphorie verfallen werde ich aber nicht, ich werde wie immer analysieren, was wir gut und schlecht gemacht haben."