Der SC Freiburg setzte sich in der ersten Runde des DFB-Pokals letztlich souverän beim SV Oberachern durch.

Fußball | Bundesliga Teamcheck SC Freiburg: Fast alles bleibt beim Alten

Stand: 15.08.2023 22:19 Uhr

Am Freitag feiert die Bundesliga ein Jubiläum. Zum 60. Mal startet Deutschlands höchste Fußballklasse in die Saison, zum 60. Mal wird der Deutsche Meister gesucht. Zum 23. Mal ist auch der SC Freiburg mit dabei. Wie ist der Stand der Dinge bei den Breisgauern kurz vor Saisonbeginn?

So lief die vergangene Saison

Der SC Freiburg schaffte es zum zweiten Mal in Folge in die internationalen Ränge. Bis zum letzten Spieltag hatte der Sport-Club die Chance auf einen Einzug in die Champions League, am Ende wurden es Rang fünf und damit erneut der Platz in der Europa League, in der es die Breisgauer zuletzt bis ins Achtelfinale geschafft hatten. Dort wartete mit Juventus Turin ein echter Kracher auf den SC. Die Auswärtsfahrt nach Italien dürfte für Fans und Verein sicherlich ein Highlight der vergangenen Saison gewesen sein. Auch im DFB-Pokal ging es für die Freiburger wieder sehr weit - inklusive eines Last-Minute-Sieges gegen die Bayern im Viertelfinale und damit der erste Auswärtserfolg in München überhaupt. Eine Runde weiter, im Halbfinale, war dann Schluss - Freiburgs "Angstpokalgegner" Leipzig beendete schon wieder die Titelträume.

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Transfers: Wer kam? Wer ging?

Der Transfersommer beim SC Freiburg verlief auf den ersten Blick ruhig. Mit Florian Müller (vom VfB Stuttgart) und Junior Adamu (von RB Salzburg) kamen lediglich zwei Neuzugänge in den Breisgau. Müller, der leihweise bereits vor drei Jahren bei den Freiburgern zwischen den Pfosten stand, ist aktuell "nur" als Nummer zwei hinter Noah Atubolu eingeplant. Der wiederum kommt aus der zweiten Mannschaft und ersetzt Mark Flekken, der nach der Saison zum FC Brentford nach England wechselte.

Junior Adamu, der Neuzugang aus Österreich, kam mit Knieproblemen aus Salzburg, verpasste die Vorbereitung und wurde auch im Pokalspiel gegen Oberachern noch nicht eingesetzt. Wann er zum ersten Mal auf dem Platz stehen wird, ist noch offen.

Doch auch wenn der Sport-Club sich auf dem Transfermarkt bisher zurückgehalten hat, gibt es Verstärkung aus den eigenen Reihen. Mit Max Rosenfelder und Jordy Makengo rückten, neben Atubolu, zwei weitere Spieler aus der U23-Mannschaft nach. Auch Merlin Röhl, der in der vergangenen Saison hauptsächlich im Drittligateam auflief, wird in dieser Spielzeit wohl mehr Einsätze im Bundesligateam bekommen. Insgesamt fünf Spieler aus der zweiten Mannschaft verstärkten darüber hinaus die Freiburger beim Trainingslager Ende Juli. Einer von ihnen ist Max Breunig, der im DFB-Pokalspiel sein Profi-Debüt gab und durchaus eine Option für den Erstligakader sein dürfte.

Nicht mehr mit dabei sind in der kommenden Saison Robert Wagner, Wooyeong Jeong, Jonathan Schmid, Kimberly Ezekwem und Freiburg-Legende Nils Petersen, der seine Laufbahn beendete.

Der Trainer

Alles bleibt, wie es ist. Das ist das Motto des SC Freiburg in Sachen Trainerposten. Seit Dezember 2011 coacht Christian Streich die Breisgauer, ist damit aber ab dieser Saison nicht mehr der dienstälteste Bundesligatrainer. Den Titel muss er an Heidenheim-Coach Frank Schmidt abgeben - für Christian Streich ist das vermutlich eine Randnotiz.

Der 58-Jährige hat in dieser Zeit nicht nur den Sport-Club nach vorne gebracht, sondern sich auch selbst weiterentwickelt. Sein Händchen für Talente ist bekannt, durch seine eigenen Trainer-Erfahrungen in der Freiburger Jugend hat er noch einmal ein besonderes Auge für die Nachwuchsspieler. Aber nicht nur die jungen Profis reifen unter ihm und werden zu gestandenen Bundesligaspielern, auch Spieler, wie beispielsweise Christian Günter oder Vincenzo Grifo haben unter Streich ein neues Level erreicht - wurden beide zu Nationalspielern.

Erwartungen / Prognose

Auch da bleibt der SC Freiburg bei altbewährtem: Das Saisonziel ist und bleibt der Klassenerhalt. So verkündete es Christian Streich wenige Wochen vor dem Bundesligaauftakt. Daran ändert auch nicht, dass die Freiburger in den letzten Jahren wenig mit dem Abstieg zu tun hatten, sondern sich mehr und mehr in Richtung internationale Plätze bewegten. Wer hoch pokert, kann auch tief fallen. Deswegen lieber bodenständig bleiben - so gehen sie es im Breisgau an.

Geht es nach einigen Fans, dann dürfte der Sport-Club diese Saison lieber etwas selbstbewusster angehen, vielleicht sogar in Richtung Champions League schielen, denn die hat man immerhin zweimal nur knapp verfehlt.