Trauer bei Porsche Rennfahrer Herbert Linge gestorben

Stand: 06.01.2024 12:55 Uhr

Er war Rennfahrer, Stuntman und Betriebsleiter im Porsche Entwicklungszentrum. Nun ist Herbert Linge nach Angaben des Unternehmens im Alter von 95 Jahren gestorben.

Porsche-Urgestein Herbert Linge ist am Freitag im Alter von 95 Jahren gestorben. Das teilte der Sportwagenhersteller mit. Linge ist aus der Geschichte von Porsche nicht wegzudenken, so das Unternehmen. Er war in verschiedenen Funktionen über acht Jahrzehnte für Porsche tätig, auch als Rennfahrer.

Der erste Mechaniker bei Porsche

Herbert Linge ist am 11. Juni 1928 in Weissach (Kreis Böblingen) geboren. Seinen ersten Betriebsausweis erhielt er am 7. April 1943. Damals war er 14 Jahre alt. Der Weissacher war einige Jahre später der erste Mechaniker, den das Unternehmen Porsche in Stuttgart beschäftigte und wurde danach zum Testfahrer. Linge war einer der wenigen Zeitzeugen, die Ferdinand Porsche noch persönlich kennengelernt haben.

Linge ist es laut Porsche zu verdanken, dass das Entwicklungszentrum in Weissach steht. Er schlug demnach in den Fünfzigerjahren ein Gelände bei seinem Heimatort Weissach für Testfahrten vor. 2006 wurde er zum Ehrenbürger in seiner Heimatgemeinde ernannt.

Double in Rennszenen zum Film "Le Mans"

Er startete elfmal bei den 24-Stunden von Le Mans, achtmal landete er dabei in der Wertung. Im Jahr 1970 nahm er mit einem Kamerawagen am 24-Stunden-Rennen teil. Nach dem Rennen doubelte er Steve McQueen in den Rennszenen zum Film "Le Mans".

Sicherheit lag ihm im Motorsport besonders am Herzen. Im Jahr 1972 gründete Linge die Sicherheitsstaffel der Obersten Nationalen Sportkommission für Automobilsport (ONS). Die mobile Streckensicherung und die Ausstattung der Sportwagen mit Feuerlöschern sollten vielen Rennfahrern in den Siebziger- und Achtzigerjahren das Leben retten. Für dieses Engagement erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Sendung am Fr., 5.1.2024 21:45 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW